Nicht dein Kind, nicht dein Problem?

5 Antworten

Grenzen setzen ist für Kinder so wichtig, dass sie sie sogar suchen, um sie zu bekommen, um sich damit sicher und geborgen zu fühlen.
Das aber wissen nur sehr wenig Menschen. Verständnis dafür gibt es nur selten.

So wird Einmischung als persönlicher Angriff gedeutet und Kinder erhöhen ihre Aktivitäten, um doch noch Grenzen zu erfahren, die sie so dringend brauchen. Kinder können sich selbst nicht führen oder erziehen. Wenn dann Erwachsene dafür wegfallen, bleiben sie überfordert und allein zurück.

Selbst wenn Erwachsene unangemessen und auf eine übertriebene Art Grenzen setzen würden, wäre es für Kinder immer noch besser als keine zu bekommen, denn durch die gemachten Fehler könnte man ja immer noch was lernen.

Wieso haben die Leute so ein Problem mit dem Einmischen?

Unwissenheit, Verständnislosigkeit, Unbewusstheit.

Und natürlich aus Angst vor den Auswirkungen davon, was schnell mal verdammt viel Ärger geben kann.

Vor Jahren mal bekam ich mit, dass die Polizei (3 Mann!) zu einer Nachbarin kam, dort klopfte und nicht zimperlich nach einer Jacke von einem Kind fragte. Die Mutter bekam nichts von alledem mit, weil die Kinder dazu schon zu groß waren und allein spielten und sie gar nicht sah, wann ihr Kind mit wem spielte. Das Kind aber wusste gleich Bescheid und holte die Jacke eines anderen Kindes, um sie ihm zu geben. Eine Mutter also rief bei der Polizei an, weil eine Jacke fehlte. Musst du dir mal vorstellen! Die lag einfach noch unten am Haus irgendwo in Kellernähe ... da war sonst gar nichts ..... und bei Kindern mit Migrationshintergrund denke ich, ist es noch schwieriger, was zu sagen .... das geht nicht mehr .... weil es den ganzen Ärger null wert ist und sie ja ganz andere Werte haben.

Aber harsche Worte oder die Erinnerung an Benimmregeln sind definitiv ok.

Sehe ich ebenso.

Ich denke, dass du das Thema falsch aufgegriffen hast und einiges Durcheinander gebracht hast.

Deine Zitate über Social Media, dem ignorieren oder deiner Oma haben keine Argumente. Deine gesamte Frage baut auf die drei Behauptungen auf ohne Argumente, die das ganze stützen. D.h. es kann sein, es kann aber auch nicht sein, dass die Gesellschaft so handelt, wie du sie in deinen Beispielen beschrieben hast. – Also wir wissen es nicht und das lässt sich leider nicht untersuchen.

Kindererziehung ist tatsächlich etwas softer geworden im Vergleich zu früher, aber das hat einen anderen Hintergrund, den du vermutlich nicht mit bedacht hast: Früher war es normal Kinder zu schlagen oder anzubrüllen ohne ihnen jegliche Aufklärung zu geben. Und inwiefern ist diese Art der Erziehung sinnvoll?

Wenn ein Kind geschlagen oder angeschrien wird, weil es etwas falsch gemacht hat, lernt es folgendes: ,,Ich darf das nicht machen, weil dann wird Mama sauer!". Wenn mit dem Kind auf Augenhöhe das Fehlverhalten reflektiert wird lernt es: ,,Ok, das war nicht in Ordnung, was ich da gemacht habe". Bei einem Gespräch macht sich das Kind tiefere Gedanken darüber, was da falsch gelaufen ist. – Ein klarer unterschied oder?

Anschließend müssen wir zwischen aggieren und reagieren differenzieren. Um die volle Aufmerksamkeit des Kindes zu gewinnen ist es wichtig, dass man im Moment des scheiße bauens richtig reagiert. Beim reagieren darf man ruhig etwas lauter werden. Danach folgt das richtige aggieren und zwar dem aufklärenden Gespräch, wo man ihm erklärt, warum sein Verhalten nicht in Ordnung war, wo das Kind sich Gedanken dazu machen kann.

Eine schlechte Erziehung ist, wenn man entweder nur reagiert ohne jegliche Erklärung oder wenn man nur aggiert. Ohne das direkte reagieren versteht das Kind nicht, was wann falsch gewesen sein soll und nur durch reagieren lernt es, was es bedeutet Angst vor Erwachsenen zu haben. – Ein Mix aus beidem ist das gute Rezept für eine sinnvolle Erziehung.

Nun müssen wir elterliche Erziehung von moralischer Erziehung unterscheiden. Elterliche bedeutet, dass das Kind lernt mit anderen Menschen respektvoll umzugehen. Hier sind die Eltern die Vorbilder. Wenn die Eltern selbst zueinander respektlos umgehen ist das Fehlverhalten gegenüber anderen Menschen die logische Konsequenz. – Meiner Erfahrung nach spielt es keine Rolle wieviel mühe sich außenstehende machen, weil es vom Elternhaus am meisten beeinflusst wird.

Die moralische Erziehung ist z.B. ein bewusster Sachschaden. Da haben jegliche Erwachsene das Recht sich in die Erziehung einzumischen.

Zum Schluss: Ich glaube die Menschen sind nicht daran interessiert sich in die Erziehung einzumischen, weil sie traurigerweise Angst davor haben verklagt zu werden. Irgendwie scheint die aktuelle Elterngeneration (Millenials mal wieder) nichts auf die Kette zu bekommen. Ich denke es wird sich zukünftig wieder verbessern, da die kommende Generation sehr reflektiert ist und gerne auf moralische Probleme aufmerksam macht bzw. auch freier von Idealen Zwängen ist als die Millenials. Hier stimme ich dir zu, dass einige Erwachsene zu arrogant sind, dass sie sich nicht trauen sich einzumischen.

Nun wie du siehst ist Kindererziehung nicht gleich Kindererziehung. Eine gute Erziehung ist von zu vielen Faktoren abhängig und ich habe hier nur ein paar genannt. Außerdem erzieht jeder sein Kind anders. Das was ich hier geschrieben habe ist meine persönliche Ansicht, wie eine gute/sinnvolle Erziehung aussieht. Ich möchte auch nicht die Millenails persönlich angreifen, aber deren Generation als Elternrolle scheint es prima gut zu verkacken.

(zu faul um ganzen Fragetext zu lesen) für Kinder hat die gesamte Gesellschaft Verantwortung und sollte diese auch stärker staatlich wahrnehmen als aktuell

Die Leute haben nur keinen Bock uf Stress und nicht jeder weiß wie man richtig mit einem Kind umgeht, (ich rede vom biologischen Kind) und mit pubertären will man sich auch nicht zwingend anlegen da es ihnen sowieso meist latte ist.

Aber so privat hab ich schon öfter mit Kindern geredet, was erklärt oder mal eingegriffen.

Ganz normal halt, biete mich aber auch meist als mal kurzen 30 min-stunde sitter an, falls mal irgendwo ein Kind grad rumrennt dessen Eltern ich irgendwo kenne.

Und auch den etwas älteren Kindern versuch ich da manchmal zu helfen, momentan helfe ich einem 18j etwas, ihm fehlt halt schon Input von außerhalb und das Ersetz ich jetzt eben nen bissel.

Man toleriert deren Verhalten einfach. Man weiß, dass es Kinder sind und viel Blödsinn machen. Was will man jeden einzelnen Kind da beibringen?

Von mir aus können sie auch Autos in Brand setzen. Sind sowieso nicht strafmündig.