Sind Kinder der Besitz der Eltern bzw wieso wirkt das auf mich so?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das sollte jeder kennen und sich zu Herzen nehmen:

Deine Kinder sind nicht deine Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. Sie kommen durch dich, aber nicht von dir, und obwohl sie bei dir sind, gehören sie dir nicht. Du kannst ihnen deine Liebe geben, aber nicht deine Gedanken; denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Du kannst ihrem Körper ein Haus geben, aber nicht ihrer Seele; denn ihre Seele wohnt im Haus von morgen, das du nicht besuchen kannst - nicht einmal in deinen Träumen. Du kannst versuchen, ihnen gleich zu sein, aber suche nicht, sie dir gleich zu machen; denn das Leben geht nicht rückwärts und verweilt nicht beim Gestern. Du bist der Bogen, von dem deine Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden ... Laß die Bogenrundung in deiner Hand Freude bedeuten. Kahlil Gibran (1883-1931)

Hilfreich ist auch die UN-Kinderrechtskonvention.

Aber wer denkt, ein Kind sei eine lebendige Puppe, der ist für kein Argument erreichbar.

Es gibt leider sehr viele Eltern, die Kinder als ihr Besitz ansehen. Vor allem in religiösen Kreisen ist das ganz schlimm.

Die Kinder werden zurecht geschnitten und werden in die Religion reingezwungen.

Dürfen sich nicht selbst entfalten und entwickeln.

Ich höre auch oft: Das ist mein Kind und ich darf machen, was ich will.

Ich finde solchen Menschen sollte man gleich die Kinder wegnehmen.

Kinder sollten eigenständige Menschen sien und nicht das Spielzeug der Eltern.

mxxnlxght 
Fragesteller
 23.03.2023, 11:38

Genau das meine ich ...

Man kann selbst ja schon eine Religion oder so haben - aber jeder Mensch hat einen freien Willen und der sollte akzeptiert werden. Und von ihren Kindern loslassen tut Eltern glaub halt auch weh idk sie wollen in vielen Fällen oft nur das Beste aber irren ist menschlich

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Du hast anscheinend sehr negative Erfahrunge mit Erziehung gemacht. Alles was du beschreibst kommt vor, ist aber nicht die Regel, und sollte es auch nicht sein.

Das Grundproblem sind die unterschiedlichen Moralvorstellungen von Umfeld zu Umfeld, bezogen auf Religion, Vereinszugehörigkeit, Ernährung etc. etc. Wonach sollen sich Eltern denn richten wenn es um eine korrekte Erziehung geht? Wer bestimmt das?

Man muss Eltern zugestehen, dass sie ihre Kinder an die von ihnen gewünschte Religion heranführen, dass sie sobald es gesundheitlich möglich ist vegetarisch ernährt werden. Eben alles, was rechtlich möglich ist. Denn Eltern wollen immer Leid von ihren Kindern abwenden und sie bestmöglich auf das Leben vorbereiten(so zumindest die Norm). Dafür gehört für manchen eben z.b. auch dass von der ganzen Familie bestimmte Pflichttermine sonntag morgens wahrgenommen werden müssen. Oder ein bestimmter Beruf erlernt werden soll. Dadurch lernt man, dass man sich im Leben auch mal zu etwas aufraffen muss, worauf man keinen Bock hat.

Und alle Eltern sollten wissen, wenn sie etwas übertreiben, oder nicht logisch erklären, ist mit 18 Jahren genau das Gegenteil erreicht von dem was man wollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Vater einer Tochter die als extremes Frühchen zur Welt kam
mxxnlxght 
Fragesteller
 23.03.2023, 14:05

Dadurch lernt man, dass man sich im Leben auch mal zu etwas aufraffen muss, worauf man keinen Bock hat.

Das ist gut, habe ich gar nicht bedacht.

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BackupBone  23.03.2023, 14:10
@mxxnlxght

Das sieht man gut bei meiner Familie und die meines Schwagers. Unserer Erziehung ist ziemlich auf die eine Tochter zugeschnitten. Die kann sich nix von Geschwistern abschauen und braucht viel Anleitung. Mein Schwager hat 4 kleine Jungs, da gelten Pauschalregeln. Da hört man selten ein "oh darauf hab ich aber kein Bock", und lernen sehr schnell. Dafür bauen die auch mehr Mist, wenn man sie denn mal lässt...

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Ich habe nicht den Eindruck, dass das häufig so ist wie du sagst. Liegt vielleicht an deinem Umfeld.

In meiner Familie sowie in meinem Bekannten- und Freundeskreis dürfen/durften sich die meisten Menschen frei entfalten.

mxxnlxght 
Fragesteller
 23.03.2023, 11:12

Ich beobachte das halt manchmal und finde es großartig, dass es auch Familien wie deine gibt ... Wenn Eltern immer auf den Kindern rumhacken und sie in ihre eigenen Normen zwingen wollen, war die Motivation hinter dem Kinderkriegen irgendwie die falsche. Sehe ich halt so.

Zum Autofahren braucht man einen Führerschein, zur Kindererziehung nicht ... Finde ich nicht gut

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nasavo  23.03.2023, 11:18
@mxxnlxght

Sehe ich ähnlich wie du, aber da kann man wohl nichts machen. Menschen können genauso Kinder kriegen wie sie wollen wie auch sich Haustiere zulegen wie sie wollen.

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mxxnlxght 
Fragesteller
 23.03.2023, 11:28
@nasavo

Bei Haustieren hat wenigstens der Verkäufer noch was mitzureden ...

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nasavo  23.03.2023, 11:29
@mxxnlxght

Ja, aber die schauen sich auch nicht immer die Lebensumstände der Interessenten an. Und selbst wenn die passen, heißt es nicht, dass die Leute ihrem Tier auch gerecht werden (können).

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Du liegst nicht falsch. Viele viele Eltern haben keine Ahnung von Erziehung, sehen ihr Kind einfach als Besitz und wollen alles vorschreiben. Bis zu nem gewissen Grad ist es noch ok meiner Ansicht nach.

Aber es zeigt auch wie dieses "Besitz" Ding sich geprägt hat. Wenn Eltern ihr 9 jähriges Kind in irgendnen Verein einschreiben NUR weil SIE es gut finden...dann geht das schon in so Besitz-Eigentum..was weiß ich...Richtung.

Ich find in so harmlosen Ausprägungen ist es noch legitim, das Kind kann soziale Kontakte knüpfen, entwickelt sich weiter, lernt was neues.

Da gibts aber auch eine Schattenseite, die gerne ignoriert wird. Von der Gesellschaft aber auch vom Staat selber.

Ich find Eltern sehr problematisch die ALLES einschränken wollen und vor ALLEM Angst haben, selbst in Altersregionen wo das Kind selbstständig einiges machen könnte. Die Lebensphilosophie von einigen Eltern ist komplett verzerrt und da fehlt einfach auch das Wissen im Bereich Entwicklungspsychologie. Ein gutes negatives Beispiel sind Eltern die KEINE eigene Meinung des Kindes akzeptieren, von kleinen Dingen bis hin zu Glaubensfragen. Da gibts ja Fälle wo das Kind von der Familie abgestoßen wird.

Dass Kinder wie der Besitz der Eltern wirken ist kein Zufall. Es ist teilweise wirklich ein krankhaftes Verhältnis vorhanden und nach meiner subjektiven Wahrnehmung nicht selten.

ps1980  23.03.2023, 11:08

Ich kenne solche Eltern auch, und finde das auch richtig schlimm. Aber meinem subjektivem Empfinden nach ist das zum Glück doch eher noch die Ausnahme denn die Regel.

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1220terStock  23.03.2023, 11:10
@ps1980

Stimmt, vielleicht hab ich da zu einseitig Gedacht. Schon eher eine Ausnahme wenn man es mit der gesamten Gesellschaft vergleicht

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mxxnlxght 
Fragesteller
 23.03.2023, 11:14
@ps1980

Hat das mit dem Erziehungsstil zu tun vielleicht? Es kann ja sein, dass ein autoritärer Erziehungsstil diese Nachteile mit sich bringt.

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ps1980  23.03.2023, 11:17
@mxxnlxght

Ich glaube es hat eher mit Überängstlichkeit oder übertriebener Fürsorge zu tun, denke ich. Diese Eltern wollen im Allgemeinen zu 100% sicher sein, dass ihrem Kind nur ja kein Haar gekrümmt und kein Kratzer zugefügt wird. Dabei gehört das eben doch auch zu einer Kindheit dazu, dass man auch mal hinfällt und sich die Knie aufschürft...

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