Wie findet ihr meine Denkweise?

14 Antworten

Ob die Kinder von heute von so etwas profitieren werden, kommt drauf an. Wenn die Eigenheime Wertvoll sind, dann schon. Also wenn es ums Verkaufen geht aber Wohnen eher nicht.

Heutzutage sieht es wirtschaftlich nicht besonders rosig aus, es sei denn, man ist ein junger, erfolgreicher Unternehmer, der es schafft, vorausschauend zu denken und sich mit Finanzen auskennt. Doch viele hängen immer noch mental in den 70er, 80er Jahren oder früher fest, als man mit einem einfachen, normalen Job ein Haus finanzieren und mit einem Einkommen seine Familie versorgen konnte. Diese Zeiten sind vorbei.

Ich komme aus einer Akademikerfamilie. Meine Familie hatte immer recht grosse Eigenheime, Garten, Pool und pi pa po….

Wer sich das ganze leiste kann, GO for it…. Nur darum geht es.

Das Eigenheim meine Eltern müsste heutzutage renoviert werden. Das Beste, was man vielleicht daraus ziehen kann, ist, wenn das Eigenheim gut gepflegt ist und zu einem guten Preis verkauft werden kann... Wenn überhaupt noch Leute gefunden werden, die es sich noch leisten können.. Also wenn man es schafft das ganze zu verkaufen, dann haben Kinder sicher etwas vom Erbe aber wohnen eher ist nicht drin..

Also ich möchte wenn dann mein eigenes Traumhaus und nicht etwas altes was meine Kindheit erinnert.

Die Kinder aus den Jahrgängen 1980 bis 2000 verdienen heutzutage viel weniger als damals, und vieles wird immer teurer. Die Mittelschicht schrumpft stetig, und es scheint so, als würde das Gründen einer Familie immer mehr zu einem Privileg werden... Was eigentlich nicht so sein sollte, sich aber langsam sich so entwickelt – es sei denn, es geschieht ein Wunder oder jeder Einzelne krempelt die Ärmel hoch und tut mehr.

Es ist sowieso zu empfehlen sich zuerst um die Finanzen zu kümmern, bevor man überhaupt daran denkt, eine Familie zu gründen. Für mich persönlich ist eine Familie ohne Garten nicht vorstellbar und jedes Kind hat sein eigenes Zimmer.. Die Lockdowns haben deutlich gezeigt, wie wichtig ein Garten mit Terrasse für mich wirklich ist und ein Trainingsraum :D

Manche Leute die ich kenne hatten 3 Kinder und die 3 schliefen in einem Schlafzimmer und Eltern schliefen im Wohnzimmer. Wenn Eltern damit Leben können, dann sollten sie dies. Ich könnte so etwas garantiert sicher nicht.

Natürlich ist es schön, wenn man in einem großen Haus aufwächst. Allerdings gerade in der heutigen Zeit können sich nur noch extrem wenige Menschen ein eigenes Haus leisten, eher noch erben, oder sehr sehr viel Arbeit, Zeit und Geld hineinstecken, ein sehr altes Haus zu renovieren.

Auf der anderen Seite ist die Liebe und Zuwendung, die die Kinder von ihren Eltern bekommen viel wichtiger als eine große oder kleine Wohnung.

Was hilft ein großes teures Haus, wenn die Eltern so viel arbeiten müssen, dass sie entweder nie Zeit für das Kind haben, oder so gestresst sind, dass sie es ständig schimpfen oder das Haus so teuer war und sie so wenig Geld übrig haben, dass sie nichts kaufen können?

also keine Kinder bekommen, wenn man kein haus bauen kann? Siehe oben, es ist kaum noch schaffbar mit einem (zwei!) normalem/n Einkommen.

Du schreibst: "Ich komme aus einer Akademikerfamilie. Meine Familie hatte immer recht grosse Eigenheime, Garten, Pool und pi pa po…." Ja, freut mich für dich.

Da nicht jeder aus einer Akademikerfamilie stammt, noch dazu mit hohen Erbvermögen, und sich auch dann heute nicht mehr automatisch ein Haus leisten kann, klingt das ziemlich hochnäsig.

Meine Schulfreundin und ihr Partner bilden gemeinsam eine Akademikerfamilie und leben mit Kindern in einer Mietwohnung, weil er noch nicht seine Zusage für den festen Arbeitsplatz hat und somit noch nicht feststeht, wo er später mal dauerhaft arbeiten wird. Norden, Süden, Osten, Westen. Somit teilen sich die Brüder ein Zimmer. Wo ist da deine Akademikerfamilie?

Deshalb finde ich deine Sicht sehr einseitig und nicht unbedingt der Wahrheit entsprechend.

Weitere Frage: warum konntest du während der Lockdowns nicht raus? ich habe keinen Garten und keine Terrasse und konnte ganz normal das Haus verlassen. Trainieren kann man auch in einem Zimmer. Natürlich ist es schöner "wie gewohnt" trainieren zu können, aber dann hätte ich einen Swimmingpool gebraucht. Den hatte ich natürlich nicht zu Hause :P

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eltern sollten vorallem nicht versuchen, ihre Kinder mit materiellen Besitzgütern ruhig zu stellen. "Ich gehe jeden Tag für dich arbeiten, damit du ein Dach über deinem Kopf, Essen auf dem Teller, die neuesten Kleider und all den technischen Krimskrams haben kannst, den man sich nur wünschen kann und so dankst du mir?"

Ich finde wenn man Kinder haben möchte sollte man sich etwas aufbauen wie ein Haus. Damit das Kind später auch irgendwas hat.

Was hat das Kind denn später von dem Haus? Nicht alle Eltern vererben ihren Kindern das Haus. Nicht jedes Kind will später im Haus der Eltern wohnen. Eventuell auch, weil es mit schlechten Erinnerungen einhergeht. Vielleicht wollen sie sich auch ein eigenes Haus kaufen oder sie wollen sogar tatsächlich in eine Wohnung ziehen. Und selbst, wenn sie dort wohnen möchten und sie es von ihren Eltern vererbt bekommen (und vielleicht schon vorher dort einziehen können, weil die Eltern z.B. schon vor ihrem Ableben dort ausziehen), dann hat nicht jedes Kind die finanziellen Mittel, um sich um so ein Haus dauerhaft zu kümmern. Ich bin 24 und ich kriege es nicht einmal hin, mein Zimmer nicht vermüllen und verstauben zu lassen. Wie soll das dann erst in einem Haus aussehen?

Auf der anderen Seite kann ich dich irgendwo verstehen. Ich habe bisher fast nur in Wohnungen gewohnt - Bis auf eine Ausnahme alles Mehrfamilienhäuser. Nur einmal, für 4 Jahre, wohnten wir in einem Haus und das war wirklich toll. Es war keine gute Zeit in meinem Leben, doch dort zu wohnen, das Haus an sich, das hatte mir sehr gefallen. Es war ein altes, kleines Häuschen - damals schon 120-150 Jahre alt -, welches meinem Großvater mütterlicherseits gehörte und so weiter und sofort.

Aber das hat wenig damit zu tun, wie viel meine Eltern aufgebaut haben oder nicht. Mein Miterzeuger war eh ein äußerst unzuverlässiger Typ und meine Mutter konnte nie viel beiseitelegen. Da war kein Haus drin. Die ging auch nicht mehr arbeiten, seit ich auf die Welt kam - Eben, weil sie zu 100% für mich da sein wollte, musste (teilweise auch aufgrund meiner Behinderung) und sie es nicht einsah, mich irgendwo abzugeben. Insbesondere, da man mich kaum irgendwo abgeben konnte. Meiner Mutter war es wichtig, Zeit mit mir zu verbringen.

Ich kann jedoch nicht behaupten, dass ich mir nicht gewünscht hätte, wir würden in einem Haus wohnen. Manchmal denke ich, Kinder, die in einem Einfamilienhaus aufwuchsen, wissen gar nicht, welch immense Mengen an Luxus sie hatten. Alleine schon durch das Haus. Selbst, wenn sie ansonsten arme Schlucker waren - In einem Einfamilienhaus aufzuwachsen, das ist etwas ganz Einmaliges. Das ist ein Gefühl, das ist ... das ist ... Ich weiß nicht. Einfach fantastisch. Es hat so etwas von Normalität. Fast alle meine Freunde wuchsen auch in Einfamilienhäusern auf. Mein Cousin, meine Cousinen ... Armut lässt einen oft unnormal und wie ein Außenseiter fühlen. (Na gut, Letzteres kriege ich auch so hin.)

In der Wohnung, in der wir (damals noch mit beiden Elternteilen, bis die sich irgendwann scheiden ließen) wohnten, als ich circa 1-9/10 Jahre jung war, da hatte mein Zimmer ein Fenster, ja? Jetzt kommt der Witz: Keine zehn Zentimeter neben diesem Fenster stand ein anderes Haus. Da kam kaum frische Luft und vor allem kaum Licht rein. In der nächsten Wohnung war das nicht mehr so, aber trotzdem.

Glücklicherweise bin ich ein Einzelkind.

Ehrlich gesagt bin ich hier zwiegespalten. Ich finde definitiv, dass man nur Kinder haben sollte, wenn man mental sowie finanziell für alles bereit ist. Aber bedeutet finanziell bereit sein unbedingt, dass es ein Haus sein muss? Ich denke, man kann seinen Kindern auch ein gutes Leben bieten, wenn sie nicht in einem Haus aufwachsen. Ich denke aber auch nicht, dass man aktiv dagegen arbeiten sollte, sie dort aufwachsen zu lassen. Es kommt, wie es kommt.

Ich teile Deine Meinung, daß ein Paar sich erst etwas aufgebaut haben sollte, bevor Kinder in die Welt gesetzt werden. Die minimal Anforderung sollte eine abgeschlossene Ausbildung UND 5 + Jahre Berufserfahrung sein, damit man nach der Elternzeit auch wieder zügig Anschluß an die Arbeitswelt findet.

Nicht jeder hat darüber hinaus, die finanziellen Mittel für ein Haus im Grünen. Früh Kinder bekommen und ein zeitweise wegfallendes Einkommen sind showstopper.

Ich war 30 und meine Freundin 27 als wir unseren 'Großen' bekommen haben. Da hat das mit dem Haus im Grünen funktioniert.

Und ich würde es immer wieder so machen..

Das ist eine sehr "deutsche" Denkweise.

In anderen (europäischen!) Ländern ist es bei weitem nicht so, dass 3 oder 4 Personen 120 qm und mehr zur Verfügung haben.

Und wenn man bedenkt, dass sich längst nicht alle Paare / Pärchen ein großes und schickes Eigenheim leisten können...

Eine glückliche Kindheit ist darüber hinaus von weitaus mehr abhängig als von der Größe der Behausung.