Nebenjob Medizinstudium?

3 Antworten

Wenn ich zurückblicke, gab es doch einige Nebenjobs im Studium. Einige Jahre arbeitete ich zwar nicht regelmäßig, doch sehr oft in der Altenpflege, wobei man im bestimmter Zeit , eine bestimmte Anzahl Bewohner gewaschen und angezogen rechtzeitig zum Frühstücken bringen musste. Langjährig konnte ich morgens vor den Vorlesungen beim Pathologen arbeiten, frühmorgens die Säcke mit den Gewebeproben bei der Post holen, sortieren, dann beschreiben, schneiden und in Paraffin einbetten,; wenn Josef, der Sektionsgehilfe im Urlaub war, fuhr ich mit in die umliegenden Krankenhäusern zu den Sektionen. Bange war mir immer nur die Rückfahrt über die Autobahn mit dem gewonnenem "Material" im Kofferraum ; man stelle sich einen Auffahrunfall vor, und einzelne Organe lägen auf der Straße, ich wäre in Erklärungsnöte gekommen....

An einen anderen Job erinnere ich mich gerne, ich war einer der ersten Fahrer der neu entstandenen privaten Kurierdienste, manchmal 500 km am Tag für 10 Sendungen, es gab kein Navi, alles mit Landkarte auf dem Beifahrersitz, Leute nach dem Weg fragen, etc.

Ganz angenehm fand ich die Arbeit als Postbote in den Semesterferien, ich war zwar langsamer als der originale Postbote, vielleicht lag es an den Kaffees oder Kuchen, die ich angeboten bekam.

Eine interessante Tätigkeit war auch das Korrekturlesen bestimmter Artikel für medizinische Literatur, die Texte kamen per Floppydisc nach Hause, und wurden mit Word 3.0 korrigiert, ich hatte zum Glück als einer der ersten einen PC im Wohnheim.

Nicht so glücklich verlief mein Startup als Mountainbikeverkäufer, diese Räder kamen damals auf; die Polizei räumte mir am zweiten Tag die selbstgebastelten Schilder "Radverkauf" wieder auf, das ist wohl in Deutschland nicht so einfach.

An einem anderen Minijob erinnere ich mich noch, es fanden damals Ausgrabungen statt am Münster am Studienort und man brauchte Studenten, um die gefundenen Knochen zu säubern und beschriften.

Zeitweise hatte ich einen anderen Nebenjob, da musste ich Videos machen und zuschneiden über die neu entwickelte Methode der minimal invasiven Chirurgie, die ersten Aufnahmen , wie mit Instrumenten im Körper operiert wird ohne grosse Hautschnitte. Die Videos wurden auf Kongresse gezeigt.

Im letzten Jahr, dem PJ half ich wochenends mit in der Notaufnahme, EKGs ableiten und solche Sachen.

Fast vergessen: in diesem Jahr wohnte ich bei einem Bauern, es gab einige Tage, an denen ich mithalf beim Holz machen im Wald gegen ein deftiges Mittagessen bei der Bäuerin und etwas Geld verdiente ich auch bei der Apfelernte gemeinsam mit polnischen Gastarbeitern, darunter waren einige Studierte, ich glaube , es waren 7 Mark die Stunde.

Achso, ja, ich habe das Studium geschafft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Istmirschnuppe 
Fragesteller
 23.03.2021, 07:06

Wow, das waren eine Menge Jobs. Auf jeden Fall danke für die ausführliche Antwort.

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Es ist unmöglich wenn du auch ohne auskommst.

Es ist möglich wenn du auf 450€ aber angewiesen bist.

Hallo,

Es ist möglich solange du flexible Arbeitszeiten hast.

Ich kannte eine, die hat in nem restaurant gekellnert.

Uns werden oft auch "besondere" Jobs nur für medizinstudenten angeboten. Also beispielsweise testen auf den test Straßen (ist in wien wegen corona eingerichtet worden, da kann man sich kostenlos testen lassen) oder aushelfen bei Arztpraxen.

Ich persönlich hätte zwar bestimmt zeit zum arbeiten, aber dann weniger Freizeit. Solange ich es also nicht muss, würde ich es auch nicht tun.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Medizinstudium (MedUniWien)