Natriumhydroxid Perlen zerkleinern?
Habe gerade meine Bestellung bekommen. Leider nicht als feinkörniges Granulat angekommen. Stattdessen dicke fette Perlen. Besteht die Möglichkeit diese Perlen zu pulverisieren?
6 Antworten
Ja du kannst sie in einem Mörser zerkleinern allerdings nur mit Schutzbrille, Handschuhe etc. Wenn dir ein Stückchen davon ins Auge kommt bist du vermutlich blind.
Außerdem brauchst du einen ausreichenden Abzug wegen dem Staub, den darf man keines Falls einatmen.
Seifenstein - so hieß diese Substanz vor 60 Jahren. Man konnte diese Schuppen in der Apotheke kaufen. Das Zeug wurde vom Drogisten in eine Plastiktüte abgefüllt, eine weitere Plastiktüte als Überverpackung, und das ganze noch einmal dick mit Papier verpackt. Das war aus heutiger Sicht fahrlässig!
Meine Mutter hat mit Seifenstein und Rindertalg eine Seife gekocht, die zum Wäsche-Waschen und zum Handwaschen verwendet worden ist.
Ich war damals schon neugierig und experimentierfreudig und habe im Alter von 10 Jahren das Plastiksackerl mit dem Ätznatron geöffnet und das Ätznatron mit bloßer Hand angegriffen. Ich spürte sofort ein starkes Brennen auf der Haut, habe meine Hände gewaschen und konnte nur mit Mühe die starke Lauge von der Hand wieder abwaschen.
Etwa 14 Jahre später habe ich in der Chemischen Industrie gearbeitet. Da musste ich eine verdünnte Natronlauge mit Wasser und Ätznatron-Schuppen ansetzen. Trotz Schutzbekleidung bekam ich immer einige Staubpartikel vom Ätznatron auf die Haut. Ich hatte da einen eigenen Trick, um das sofort zu neutralisieren. Aber das verrate ich dir nicht ;-)
Insgesamt habe ich 37 Jahre in der Chemischen Industrie als Schichtarbeiter gearbeitet. Da hatten wir Lagertranks mit 150 Tonnen Natronlauge 50 %ig. In dieser Form ist die Natronlauge besser zu handhaben. Aber natürlich darf keine Leckage passieren!
Aus meiner Sicht darf Ätznatron in der Menge von einigen hundert Gramm gar nicht an Privatpersonen abgegeben werden. Aber es war damals noch üblich, die Seife aus den vorhandenen Rohstoffen selber herzustellen. So haben sie das Ätznatron von der Apotheke geholt. In den Kleinstädten am Land gab es keine Chemikalien-Handlung.
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=sicherheitsdatenblatt+natriumhydroxid+caelo
Das Ätznatron darf nur von Personen verwendet werden, die damit vertraut sind (unterwiesen sind). Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen!
> Aus meiner Sicht [...] nicht an Privatpersonen abgegeben werden.
Du willst also völlig grundlos allen Hobby-Seifensiedern ihr Hobby verbieten?
Ich habe mittlerweile gesehen, dass Ätznatron auch in größerer Menge über das Internet zu bekommen ist. Es liegt an den Behörden, das zu erlauben oder zu verbieten. Es liegt nicht in meiner Verantwortung!
Vermutlich möchte der Nutzer auch Kochsalz und Strom verbieten, läßt sich doch auch daraus Natronlauge herstellen. Vermutlich weiß er, zum Glück, nicht, was sich mit Strom alles anstellen läßt. ;-)
Natriumhydroxid = Ätznatron - ist stark alkalisch. Das Pulver brennt stark auf der Haut. Deshalb darf man damit nur mit Schutzbekleidung arbeiten = Gummianzug + Gummihandschuhe + Gummistiefe + Gesichtsschutz / Vollvisier.
Man kann diese Ätznatronpastillen oder Schuppen nicht zerkleinern, weil dabei Staubpartikel aufgewirbelt werden, die irgendwo in der Umgebung verteilt werden, auf die Haut gelangen. Das bringt man mit Wasser gar nicht weg, weil sofort die Haut tief angeätzt wird. Ich habe einige Jahre damit gearbeitet.
Wofür ist das wichtig?
NaOH ist hygroskopisch, das Pulver Atem und Augenreizend, leicht in Wasser löslich und die Lösungsenthalpie stark exotherm.
Als Pulver hat man nur mehr Probleme und die Herstellung ist riskant, bzw. es wird leicht Wasser gezogen! Wohlmöglich bekommt man nur stark alkalischen Matsch!
Ich hab nicht gefragt wie gefährlich das Zeug ist sondern ob ich das zerkleinern kann!
Ich muss es im Wasser lösen können und dafür brauch ich nun mal Natriumhydroxid in Pulver
Stimmt nicht! Vor allem muss man umrühren und genug Wasser, bzw. Kühlung haben!
Ich weiß ja nicht wie groß Deine 'fetten Perlen' sind, aber üblich sind Kugeln mit 1-2 mm oder Halbkugeln mit 4-5 mm Durchmesser (halbe Erbsen).
Wenn man nicht aufpasst, verklumpen schon die und es kommt zu HitzeNestern! Bei Pulver reichen ein paar Tropfen Wasser und schon hat man einen großen Brocken, der nicht mal aus dem Gefäß raus kommt!
Bisher habe ich immer mit feinkörnigen Granulat gearbeitet und konnte es immer perfekt mit dem destillierten Wasser vermischen. Große Brocken haben sich keinesfalls gebildet!
Brauchst Du nicht! Schuppenware oder Pellets lösen sich hervorragend in Wasser. Sei doch froh, wenn es hier fachlich kompetente Leute mit Erfahrung gibt, die Dich auf mögliche Gefahren hinweisen, aber wenn Dich das nicht betrifft, darfst Du gerne die gut gemeinten Ratschläge ignorieren.
Ich verwende auch die großen Pellets und die lösen sich Problemlos, es dauert hald nur etwas länger.
Zum Entwickeln von Fotolack hab ich mir immer eine Flasche Natronlauge fertig angesetzt wenn die zu neige ging hab ich einfach neues angesetzt und dazu gegossen.
Du glücklicher - ich hätte gerne diese NaOH-Plätzchen, fand aber bei den bezahlbaren Angeboten nur die von mir ungeliebten Kügelchen. Im Gegensatz zu elektrostatisch aufgeladenen Kügelchen lassen sich Plätzchen rückstandslos aus einem Becherglas in ein anderes schütten.
Wo hast Du die Plätzchen bestellt?
Du brauchst sie nicht zu zerkleinern, auch die Plätzchen lösen sich recht schnell in Wasser. Wichtig sind nur zwei Ding
- Schutzbrille
- die NaOH langsam und unter Rühren ins Wasser geben.
Du kannst sie natürlich in der Reibschale zerkleinern, sinnvollerweise aber vorher abwiegen, da das Pulver dank größerer Oberfläche schneller Wasser zieht.
fand aber bei den bezahlbaren Angeboten nur die von mir ungeliebten Kügelchen.
Mit https://www.aurelio-online.com/epages/61694983.mobile/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61694983/Products/116/SubProducts/116-0001l hab ich gute Erfahrungen gemacht. Okay, ich weiß nicht, welche Menge Du benötigst. ;-)
> aus heutiger Sicht fahrlässig!
Wieso sollte eine Verpackung aus mehreren Tüten fahrlässig sein? Wegen der fehlenden Kindersicherung? Ich erinnere mich an keinen einzigen Fall, bei dem ein Kind durch ungesicherte Haushaltschemikalien zu Schaden kam. Im Gegensatz zu riskantem Fahrstil mit Fahr- und Motorrädern als Unfallursache.