NATO nur GUT oder auch schlecht?

2 Antworten

Vorteilen und Nachteilen kommt man einfacher auf die Spur, indem man fragt, für wen.

Oft geht man ja automatisch so heran, daß man an die Vorteile und Nachteile für "uns" denkt. Wenn man dann in Ruhe überlegt, wer "wir" denn genau sind, kann es schon komplizierter aussehen. Es ist sehr aufschlußreich, darauf zu achten, wann in der Politik das Wort "wir" benutzt wird, wer das Wort benutzt, und wer sich angesprochen fühlen soll.

Was für die einen von Vorteil ist, das ist es nicht unbedingt für alle. Sollte es speziell für "uns" vorteilhaft sein, dann könnte man freilich fragen, ob das denn auch gut ist. Um diese Frage aufzulösen, kommt meist ein weiterer automatischer Gedanke ins Spiel: daß wir nämlich "die Guten" sind und die anderen z.B. "die Bösen", vor denen man auf der Hut sein muß muß, oder aber die Opfer, die man vor den Bösen retten muß.

Was nun für "uns" von Vorteil sein soll, das muß es noch nicht einmal unbedingt für alle von uns sein. Vielleicht ist es das nur für einige und der Rest von uns glaubt nur, es sei zu seinem Nutzen. Oder gar zum Nutzen der ganzen Menschheit.

Das mit dem Nutzen für die ganze Menschheit ist die Geschichte, die der amerikanische Militärgouverneur der Marshall-Inseln, Ben H. Wyatt, 1946 den Bewohnern des Bikini-Atolls erzählte, als er sie darum bat, ihre schöne Insel für eine Weile herzuleihen. Es ging darum, dort etwas auzuprobieren, das nur Vorteile für alle hatte: "for the good of mankind and to end all world wars". In den darauffolgenden Jahren wurden dort dort 23 Atombomben und Wasserstoffbomben zur Explosion gebracht. Das Bikini-Atoll ist bis heute unbewohnbar.

Naja wenn man bedenkt welche Kosten die NATO verschlingt...es gibt immer 2 Seiten der Medaille =)