Mutter, Mama oder Mami?

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Interessante Frage, die ich schon vor paar Stunden gelesen habe. Hatte da leider keine Zeit, aber habe mich zum Glück nun wieder daran erinnert :)

Wieso, weshalb, warum - kann ich dir nicht sagen - aber ich möchte meine Gedanken zu dem Thema mit dir teilen ^^

Wenn ich meine Mutter rufe, dann rufe ich "Mama". So war es, seit ich denken kann und ist es immer noch. Das Wort ist einfach viel persönlicher. "Mutter" würde im persönlichen Gespräch einfach etwas abfällig, unpersönlich und fremd klingen. Meine Mutter mag es übrigens auch nicht mit "Mutter" angesprochen zu werden ^^ (Am Rande: Mein Bruder ist etwas abfälliger zu meinen Eltern und er verwendet manchmal das Wort Mutter im Gespräch mit ihr und das klingt immer etwas herzlos.. leider.)

Wie du schon am Satz siehst, tue ich das Wort "Mutter" verwenden, wenn ich über sie mit anderen spreche.
"Mutter" ist in solchen Gesprächen dann etwas distanzierter und für mich angepasst. Mit Fremden fühlt es sich komisch an, dass Wort "Mama" auszusprechen. I-wie ist es was sehr intimes, was ich nur mit meiner Familie teile.
Ja, wenn man innerhalb der Familie über sie spricht und sie nicht da ist, dann verwende ich nämlich trotzdem das Wort "Mama" ;)

"Mami" kam nie vor.. als Kleinkind vielleicht, aber stelle ich mir auch komisch vor. Das klingt total fremd und auch kindisch ja. Für mich hat es immer den Nachklang von "ich bettel jetzt ganz lieb und zieh das i am Ende total lang, weil ich dies und das will" .. also i-wie so ein Kleinkind-Verhalten. Verniedlichung setzt die Person auch manchmal etwas runter.. man fühlt sich doch nicht ernstgenommen damit, oder?! (Am Rande: Mein Freund wird mit seinem Namen + i hinten angesprochen, wenn Familienmitglieder etwas von ihm wollen. Das Wort + jemand will was von mir (also Arbeit) führt zu einem negativen Beigeschmack.)

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So Gegenseite wird auch kurz diskutiert, obwohl die Vater-Ebene ein schwieriges Thema für mich ist (habe Probleme mit meinem Vater).

Da klingen alle Wörter negativ und versetzen mir einen Stich im Herzen..

- Vater, ist vielleicht noch am erträglichsten. Das schafft gerade eine Distanz, mit den ich den Schmerz ebenso von mir weghalten kann. Ein Stückchen zumindest. Allerdings schmerzt es mich auch, wenn ich ihn so ansprechen würde. Weil es, wie oben mit "Mutter" schon genannt, unpersönlich ist. Ich will einerseits Liebe von ihm und ihn auf Abstand halten. Das macht es schwer ^^
- Papa, ja.. das ist der Begriff, den wir immer verwendet haben. Da kommen schöne und negative Erinnerungen hoch..
- Papi, gab es auch nie. (Und welcher Mann will schon verniedlicht werden?)
- Erzeuger.. okay, ich schweife ab. Manchmal habe ich ihn so in Gedanken genannt. Einerseits hat es sich gut angefühlt ein Wort zu haben, bei dem ich Hass, Schmerz, Trauer, Wut abladen kann und anderseits hat es mich auch verletzt, weil ich ihn so nennen "wollte" und er nicht einfach nur mein Papa ist, den ich über alles liebe...

Naja an meinem letzten Beispiel siehst du, dass die emotionale Nähe schon Auswirkungen auf die Bezeichnung haben kann ^^

Achja, bin noch kinderlos :)

Was mir gerade einfällt:
Vermutlich ist die Antwort viel einfacher als wir es denken. Es könnte gut sein, dass der Großteil davon, wie man seine Eltern nennt, einfach von der Kindheit kommt und wie man damit aufgewachsen ist.
Wenn man schon als Kind seine Eltern Mama und Papa gerufen hat, dann bleibt es vermutlich auch so und man wird nicht zu "Mutter" überwechseln.

Hat sicherlich auch was damit zu tun, wie sich die Eltern beim Kind vorstellen. Wenn man ein Baby hat, kommt ja ganz gerne der Satz "Ich bin die Mama, du bist die/der ..." und "Sag mal Mama. M - a - m -a" ^-^

Hehe :)


GroupieNo1  30.05.2017, 23:54

Bei mir auch so. Wenn ich mit ihr rede ist es die "mama".
Rede ich über sie mit jemand der sie kennt ist es auch meine "mama" oder aber auch meine "mom"
Spreche ich mit jemand der sie nicht kennt ist es meine "Mutter"
Warum das so ist weiß ich nicht.
Muddiiiiiii ist wohl das gängigste im Osten Deutschlands ;)

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TheTrueSherlock  31.05.2017, 00:08
@GroupieNo1

Ach Gott, daran habe ich gar nicht gedacht..
Das finde ich total abscheulich O.o Aber vermutlich nur, weil es für mich so fremd klingt...

Das gleiche wie jugendlich / verarschend "Mudda"

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bei mir hängts eher damit zusammen mit wem ich rede. mit freunden oder kollegen ises meine mutter. innerhalb der familie ises die mama. ähnlich ises bei vater oder paps.


btw. -> ich hab keine kinder.


Du liegst da gar nicht so falsch mit Deinem analytischem Denken. 

Natürlich gibt es sehr viele Ursachen, die man hier schier  endlos aufführen könnte.

Im Prinzip ist das meiner Meinung schon so, dass man mit der Betitelung eines einem  nahe stehenden Menschen seine eigene  Position, die man demjenigen gegenüber einnimmt , ausdrückt

Ich denke, es ist eher Gewohnheit bzw. Situationsbedingt.

Wenn ich über sie spreche mit Menschen zu denen ich eher distanziert / professionelles Verhältnis haben, dann ist es "Mutter". Bei Freunden und Verwandten ist es "Mama".

Zur ihr selber sag ich "Mama" - außer ich will was dann ist es "Maaaaamaaaaa".

Wenn sie sich mal wieder absolut umständlich anstellt (meistens wenn sie was von mir will), dann ist es "Mami".


MaraVgt  30.05.2017, 15:35

Haahaa , ja so ist es...

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Meiner Meinung nach gibt es da schon einen Zusammenhang. Ich sage immer Mama (Mutti finde ich albern und Mami zu kindlich, wogegen Mutter meiner Meinung nach keine Anrede ist, sondern eine Bezeichnung), das andere Elternteil ist bloß mein Erzeuger.