Muss Nachbar Niederschlagswasser ableiten?
Wir wohnen in einem Reihenhaus.
Da der Boden nicht waagerecht verläuft, kriegen wir jede Menge Niederschlagswasser vom Nachbarn ab.
Soll heißen, dass das Wasser teilweise so viel ist, dass es bei uns in den Fahrradkeller hineinläuft.
Muss der Nachbar da nicht für Abhilfe sorgen?
5 Antworten
Wie ist das zu verstehen?
Es gibt ein Gefälle vom Nachbargrundstück zu Euch und daher fließt das Wasser zu Euch rüber?
Kenne Eure Gegend nicht. Wenn es bei Euch hügelig ist und die Gegend ist allgemein abschüssig, ist da wenig zu machen.
Anders wäre es, wenn er z.B. ein Carport auf die Grenze gesetzt hätte und die Bedachung mit Gefälle nach hinten das Regenwasser bei Euch "ablädt".
Oder er hat einen Großteil seines Grundstücks (wo vorher Erdreich / Rasen war) nun gepflastert und das Oberflächenwasser rauscht zu Euch rüber.
Bei natürlichen Gegebenheiten besteht normal keine Handlungspflicht des Nachbarn.
Ja, richtig.
Einen Deich bauen darf man nicht. :-)
Er darf auch nicht sein Grundstück durch Aufschütten erhöhen, dass das Gefälle in die andere Richtung zeigt.
Das einfachste wäre sicherlich, einen Ablauf auf dem eigenen Grundstück zu setzen und das Wasser entweder per natürlichem Gefälle oder (falls nicht vorhanden) mit einer Pumpe abzuführen.
Ideal wäre natürlich, wenn das Wasser versickern könnte.
Aber das scheint ja nicht zu funktionieren, sonst wäre die Frage ja überflüssig.
Bei uns ist es nicht hügelig, aber an unserer Straße gibt es Gefälle.
Er hat angrenzend an unser Grundstück einen Teil seines Grundstückes gepflastert.
Dort ist eine Drainrinne, die ständig verstopft ist bzw. zu klein, um das Regenwasser vor unserem Grundstück aufzufangen.
aha - das ist allerdings dann eine andere Ausgangsposition
Somit hat der Nachbar durch eine falsch / unterdimensioniert ausgelegte Entwässerung mehr oder weniger Schuld an Eurer zeitweiligen Überflutung.
Daher würde ich (am besten wenn es gerade mal wieder soweit ist und Euer Grundstück absäuft) zu ihm rübergehen und ihn darauf hinweisen, dass er seine mangelhafte Entwässerung nachzubessern hat.
Je nachdem, wie Euer Verhältnis ist etc., würde ich ansonsten Fotos machen, ihn schriftlich auffordern und ihm ansonsten "androhen", mit der Geschichte zu einem Anwalt zu gehen.
Wäre natürlich schöner, er kommt seiner Pflicht ohne den rechtlichen Zirkus nach...
LG
Das werden wir so machen, ich hoffe, er bleibt freundlich und versteht unser Anliegen. Auf Streit sind wir nicht aus, wollen nur, dass unser Grundstück keinen Schafen nimmt.
Interessant, ich habe mal mitgelesen denn meine Schwiegereltern haben auch so ein Problem. Seit ihr Nachbar an der Grenze (60cm Abstand) zu deren Grundstück ein Carport baute, was er bereits nach wenigen Monaten zu einer Garage aufrüstete und noch mehr Boden versiegelte indem er direkt dahinter eine Sauna aufstellte (die aussehen wie ein liegendes Fass) steht hier auf dem Grundstück schon bei mittleren Regen das Wasser. So sehr das sich im Rasen schon so ein Moos gebildet hat, welches nur auf sehr nassen Böden zu finden und böse glitschig ist. Seine Drainage ist in diesem Bereich nun natürlich nutzlos. Dazu kommt, das dem Nachbar sein Grundstück durch die beiden Baumaßnahmen nun 5 - 10cm höher liegt als jenes meiner Schwiegereltern. Also da liegt doch der Fall klar auf der Hand oder?
Hallo BibiNov91,
ich würde mich beim Bauamt Eurer Stadt / Gemeinde zunächst erkundigen, ob die Baugenehmigung für eine Garage oder für ein Carport erteilt wurde. Es ist ja schließlich sehr ungewöhnlich, dass jemand ein Carport baut und nur wenig später zur Garage umbaut...
Nicht überall dort, wo ein Carport genehmigt wird, wird / würde auch eine Garage bewilligt. Könnte sein, dass die Reihenfolge der Baumaßnahmen kein Zufall war.
Vielerorts gelten für Carports und Garagen unterschiedliche Baubedingungen.
Auch die einzuhaltenden Abstände zu Grundstücksgrenzen können abweichen!
In einigen Gegenden dürfen Carports nicht auf die Grenze gesetzt werden und Garagen müssen mit der Grenze bündig sein...!
Mal nachforschen, wie das in der besagten Siedlung der Fall ist.
Ob die Außensauna eine Baugenehmigung braucht, kann ich nicht sagen. Kann man bei der Gelegenheit gleich mit erfragen.
Keine der Baumaßnahmen rechtfertigt allerdings die "Höherlegung" seines Grundstückes. Dadurch ist i.d. Regel vorprogrammiert, dass das Nachbargrundstück in Fließrichtung versumpft.
Eine wirksame und ausreichende Drainage sollte dem Bauamt evtl. ebenfalls in Planung vorliegen...?
Kannst Du das Wasser nicht einfach in einer Regenwassertonne auffangen und zum Blumengiessen verwenden? Dann hättest Du teures Giesswasser und Ärger mit dem Nachbarn gespart und Euer Keller bleibt auch trocken.
Wie soll das denn funktionieren?
Wir liegen ca 20 cm tiefer als der Nachbar.
Wenn wir eine Regentonne aufstellen würden, müsste sie ca. 0,80 cm über dem Boden den Zulauf haben.
Wie sollte das Wasser denn nach oben kommen.
An dem Fallrohr einer Dachrinne klappt das, aber so…
Wenn es in dessen Baugenehmigung eine entsprechende Auflage gab ja, sonst nicht. Wasser soll grundsätzlich versickern und eben nicht in die Kanalisation geleitet werden ...
Ja er muss dafür sorgen das es auf seinem Grundstück bleibt
in welchem land?
in Österreich bist du gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Niederschlagswasser auf deinem Grund versickern - ableiten - zB in die Kanalisation - ist verboten.
aber sicher -
das regenwasser des daches und das oberflächenwasser der strasse können bestimmt gemeinsam laufen ! wo denn sonst ! nenne die alternative .
muss auf dem Grundstück zum Versickern gebracht werden: Einleitung in Sickerschacht.
weiß ich nicht. könnt sein, dass es da Sonderregelungen gibt. ich wohn auf dem Land.
In dem Fall bliebe dann nur dem Fragesteller selbst mit baulichen Maßnahmen für Abhilfe zu sorgen. Allerdings darf dass nicht dazu führen, dass sich das Wasser dann wiederum beim Nachbarn staut. Also einfach Betonkante setzen und dicht machen geht auch nicht.