Muss man kritikfähig sein?
Hallo zusammen,
Ich bin gespannt auf eure Meinung.
Ich bin 22 und bin seit über einem Jahr von Zuhause ausgezogen. Trotzdem redet mir meine Mutter regelmäßig rein und kritisiert mich ungefragt. Also in Hinblick auf meinen Haushalt etc. (Zugegeben könnte dieser besser sein)
Ich wehre jegliche Kritik im Keim ab und sage, dass ich ihre Meinung nicht höre will und es mich dahingehend nicht interessiert, was sie zu sagen hat. Ich lass' sie gar nicht groß zu Wort kommen und sage: "Mein Haushalt, meine Finanzen, Pläne und Entscheidungen gehören dich einen Scheiß an. Ich bitte dich darum, dich aus meinen Angelegenheiten rauszuhalten".
Daraufhin kommt die Aussage, dass ich egoistisch und nicht kritikfähig sei. Meiner Ansicht nach muss ich mir Kritik und Meinungen gar nicht anhören, wenn ich das nicht möchte. Aus meiner Sicht ist Kritik erst angebracht, wenn sie erwünscht ist.
Wie seht ihr das?
7 Antworten
Sie hat also nicht nicht verstanden bzw akzeptiert das du jetzt erwachsen bist, einen eigenen Hausstand führst.
Vielleicht spielt ihre alte Gewohnheit eine Rolle (die Rolle des Kümmerers, Organisatoren). Vielleicht ists auch einfach der Unwille die Kontrolle endgültig abzugeben.
Wie auch immer....
Also, du blockst ab und kommunizierst klar und deutlich das du dich selbst um alles kümmerst was dich betrifft und du ihre Meinung dazu nicht willst.
Sie kommt dir daher mit dem Vorwurf das du egoistisch bist und nicht kritikfähig bist.
Warte mal, "egoistisch"? So ein Quatsch. Nein du verteidigst nur deine eigene Grenze. Ich stell mir grad vor wie sie sagt "Und denk dran deine Fenster ein Mal pro Woche zu putzen, und nimm das und das dafür - nur so geht das richtig. Und wann warst du das letzte Mal beim Zahnarzt? Da musst du regegelmäßig hin. Und iss vernünftig, nicht immer nur Fertigfraß. Und denk dran deinen Müll auszusortieren bevor du ihn wegschmeißt, sonst wissen die neugierigen Nachbarn welche Bindenmarke du nutzt!
Ganz ehrlich? Das kommt mir sooooo bekannt vor. Bei meiner Mutter komme ich am Besten damit klar, wenn ich zuhöre, mich zusammenreiße dabei, bei zu banalen oder zu übergriffigen Themen ins Wort falle mit "Mutti, das weiß ich, das haben wir vollkommen im Griff! Nein, das ist unsere Entscheidung. Danke das du dir auch mal Gedanken machst, aber es ist mein Zuhause, mein eigener Haushalhaltsplan den ich an unseren Familienalltag angepasst habe. Aber sag mal, wie gehts eigentlich deinem Knie? Oh und erinnerst du dich an....? Ich hab neulich mit Kind 1 darüber gesprochen". Ablenken vom Ursprungsthema hilft bei meiner Mutter hin und wieder ganz gut.
Früher bin ich hin und wieder am Telefon ausgerastet wenn mir zum wiederholten Mal medizinischer Rat (uneingefordert) gegeben wurde oder zum zigten Male (uneingefordert) Beziehungsratschläge gegeben wurden. Ich hab aber keine Lust mich so aufzuregen. Andererseits mag ich auch nicht implodieren.
Im Übrigen: Kritikfähigkeit:
Kritikfähigkeit bedeutet, Kritik anzunehmen die sachlich formuliert und gerechtfertig ist.
Dieses Annehmen läuft aber auch über einen Verarbeitungsweg. Man hört es sich an, man sortiert das Wichtige von Unwichtigem. Man wägt ab ob es relevant ist für den Arbeitsprozess bzw. die kritisierte private Situation. Man nimmt sich diesen "als relevant" bewerteten Punkt zu Herzen und sortiert den "Müll" oder das was einem sowieso bekannt ist/ was man sowieso macht gedanklich aus.
Angenommen der Opa sagt "dein Kind (7 Monate, noch im Beginn der Beikosteinführung und kaum Zähne im Mund) muss mal was ordentliches essen um Speck auf die Rippen zu kriegen. Koch dem mal anständig Nudeln mit Hack. Dein Kind braucht was zum beißen!" Ich verarbeite das Gehörte gedanklich, sortiere das irrelevante aus und handle weiterhin so wie ich es für richtig halte.
So wie du dich deiner Mutter gegenüber äußerst, geht gar nicht.
Sie meint es sicher nicht böse und ist eine Kritik immer nur negativ? Warum hörst du dir nicht an, was du evtl. verbessern könntest?
Sicher, es ist deine Wohnung, es ist dein Haushalt und du könntest das deiner Mutter auch genauso übermitteln. Dass sie es nur gut meint, aber du hast eine andere Einteilung was Haushalt betrifft, als Sie.
Du wirst dir vielleicht in deinem Berufsleben auch mal anhören müssen, dass du evtl. auch mal Fehler machst und dann kann man auch mal darüber nachdenken, ob das so stimmt und nicht gleich ausrasten.
Wenn man nicht Kritikfähig ist, dann wird man schwerer haben können. Nicht immer ist eine Kritik nur falsch, manchmal beinhaltet sie ja auch ein Körnchen Wahrheit und man könnte darüber nachdenken, ob man selber was verbessern könnte, wenn die Kritik angebracht ist.
Vielleicht hättest du zuhause auch mal mithelfen können, was sicher nicht schadet und man da einiges für seinen eigenen Haushalt gut gebrauchen kann.
Aber in einem gebe ich dir Recht. Mütter sollten sich da nicht ungefragt einmischen, aber wie gesagt, das kannst du deiner Mutter auch in Ruhe sagen und nicht "gehören dich einen Scheiß an?.
Wenn schon, dann geht dich...........
Denke auch mal daran, dass deine Mutter auch erst lernen muss, dass du jetzt auf eigenen Beinen stehst und dass du auch eine Zeit brauchst, bis du deine Routine für dich gefunden hast.
Grundsätzlich gebührt der Mutter trotzdem dass du sie anhörst, wenn sie zur dir spricht. Egal was es ist. Du bist erwachsen und selbst verantwortlich für deine Entscheidungen aber der Mutter sofort den Mund zu stopfen halte ich nicht für richtig. Es kann manchmal Überwindung kosten und vllt auch Geduld aber zuhören tut nicht weh. Zeig ihr lieber Wertschätzung und höre sie höflich an, es ist deine Mutter. Das wird ein gesundes zwischenmenschliches Verhältnis fördern, welches sich jeder wünscht. Was du dann mit dem Inhalt des gesagten später machst bleibt dir überlassen.
Ich habe es mir ja schon des öfteren in voller Länge angehört
Tja kenne ich 🤷🏼♂️
aber wie oft hat meine Mutter meine Meckereien (vor allem als Baby) sich auch in voller Länge anhören müssen? Es at halt so... Man macht sich das oft nicht einfach gegenseitig man soll aber bereit sein, die Macken das anderen wegstecken zu können und ein bewusst feieden-orientiertes Wesen ausstrahlen können.
Im privaten Bereich ist das sicher in hohem Maße richtig bzw. berechtigt was Du sagst.
Beruflich, Ausbildungsmäßig usw. sieht das sicher etwas anders aus.
Grundsätzlich ist es natürlich sicher kein Fehler sich auch mal Kritik (im konstruktiven Sinne wenn möglich) anzuhören und ggfs. auch zu bedenken, aber nicht als Dauergemecker z.B. von Mutterns Seite.
Ich könnte mich niemals vor meiner so benehmen und vllt meinte sie es auch gut und man muss Kritik auch mal annehmen können denn ansonsten kommt man nicht weiter im Leben man muss sie nicht immer an nehmen aber an manchen Stellen ist es nötig..
Boah hahaha halbes Buch das lese ich mir durch vllt nächste mal bisschen kürzer zusammen gefasst oder...