Muss ein Lehrer im Unterricht strikt nach dem Lehrplan gehen?

5 Antworten

Schau dir mal Lehrpläne konkret an! Die sind keine klaren ToDo-Listen für Lehrer. Sie geben Themenbereiche und bestimmte Lernziele vor.

Innerhalb dieser Themenbereiche liefern sie Vorschläge, womit das jeweilige Thema behandelt werden kann. Da kann der Lehrer aber natürlich auch einen anderen Ansatz wählen. Frei gewähltes Beispiel: als mögliches Werk für die Epoche der Weimarer Klassik steht im Lehrplan Goethes Faust. Genau so gut kann der Lehrer aber davon abweichen und stattdessen Wilhelm Tell von Schiller mit den Schülern behandeln. Eben weil das vorgeschriebene Lehrplanthema "Weimarer Klassik" und nicht "Faust" ist.

Und manche Themen sind sogar reine Wahl(pflicht)bereiche, wo der Lehrer auswählen kann, welche er im jeweiligen Schuljahr unterrichtet.

Er muss am Ende des Schuljahres alles durchhaben, wie oder wann er das macht ist (fast) vollkommen egal

Heutige Lehrpläne sind keineswegs exakte Angaben zum Inhalt des Unterrichts. Darum heißen sie auch Rahmenpläne und lassen dem Lehrer jede Menge Spielraum.

Zu DDR-Zeiten war das anders. Da gabs eine Aufschlüsselung bis zu jeder einzelnen Woche, so dass ein Schüler, der im Schuljahr von Berlin nach Erfurt umzog, dort exakt da weitermachen konnte, wo er in Berlin aufgehört hatte.

Klar kann er das.