Muss ein Hund eine Tollwutimpfung haben?
Wir haben zwei Chihuahuas, 6 Jahre und 14 Jahre alt. Unser 14jähriger bekommt keine Impfungen mehr auf Grund seines höheren Alters. Aber wie ist es mit unserem 6jährigen Chihuahua?
Wir wohnen in einem Dorf und haben ein Haus mit kleinem Garten, zentral gelegen. Unsere Chihuahuas können das Grundstück nicht verlassen. Wenn wir spazieren gehen mit ihnen sind sie entweder an der Leine oder nicht weit entfernt von uns.
Wir fahren nicht ins Ausland mit ihnen, z. B. um Urlaub zu machen, oder sind auf Veranstaltungen mit ihnen.
Also: Können wir auf die Tollwutimpfung bei unserem 6jährigen Chihuahua verzichten?
5 Antworten
Nur wenn du mit dem Hund ins Ausland reist. Dann ist eine gültige Tollwutschutzimpfung Pflicht, welche im Heimtierausweis eingetragen sein muss.
Bleibst du mit dem Tier im Inland, ist keine Tollwutschutzimpfung vorgeschrieben. Allerdings verlangen manche Tierpensionen eine gültige Tollwutschutzimpfung, wenn das Tier dort in Pflege gegeben werden soll.
Deutschland gilt seit mehreren Jahren als tollwutfrei. Es kommt allerdings immer mal wieder vor, das ungeimpfte Hunde aus Ländern einreisen, in den es noch Tollwut gibt. Wenn deine Hunde Kontakt mit diesen Hunden haben sollten und die Krankheit bereits ausgebrochen ist verläuft sie immer tödlich. Nur aufgrund des Kontakts kommen deine Hunde mehrere Wochen in Quarantäne und es wird abgewartet, ob die Krankheit ausbricht.
Und es gibt das Risiko, dass deine Hunde Kontakt mit einer Fledermaus haben, die an Tollwut erkrankt ist.
Aber beides würde ich als eher unwahrscheinlich einschätzen.
Nein da kannst du deinen Hund schonen und das Impfen sein lassen.
In Deutschland gilt die Tollwut soweit als ausgerottet, daher ist sie nicht notwendig. Wir haben unseren Dackel auch nur die Tollwutimpfung geben lassen, weil wir ihn mit in den Urlaub ins Ausland nehmen. Sonst würde ich es nicht machen.
So weit ich weiß, bekommen Jagdgebrauchshunde noch eine Tollwutimpfung aber da fallen Chihuahuas nicht drunter. Das wäre mir neu. ;-)
Ich zitiere:
...frei von terrestrischer Tollwut, so dass die Gefahr von Ausbrüchen bei Tieren als sehr gering einzustufen ist.BMEL - Tierseuchen - Tollwut
Das BMEL unterscheidet keine Formen von Tollwut und seit 2008 gilt Deutschland als tollwutfrei.
... den Mund gelangen, wenn viele in der Luft herumfliegende virenhaltige Tröpfchen eingeatmet werden (das kann in einer Höhle passieren, die infizierte Fledermäuse enthält).
Ist alles, was ich zur "luftbasierten" Tollwut finden konnte. Es wäre mir neu, dass Hunde und Katzen in ca. 4-8 Meter Höhe über dem Boden fliegen, wo sie Fledermaus-Aerosole einatmen könnten.
Rein theoretisch könnte aber ein Hund eine an der Fledermaustollwut erkrankte und flugunfähige Fledermaus fangen und sich dabei infizieren.
Und nichts anderes habe ich geschrieben ;-)
Nur eben Fledermäuse übertragen dies. Und nein, auch Fledermäuse können natürlich beißen wenn sie zB bereits schwer erkrankt sind und am Boden zu finden sind.
Komisch, dass du nichts finden konntest. Oder eher gesagt nichts finden willst.
„ Laut dem für Tierkrankheiten zuständigen Friedrich-Löffler-Institut (FLI) wurden in den letzten 30 Jahren deutschlandweit bei gut 200 Tieren Fledermaustollwut festgestellt“ https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/fledermaeuse/wissen/01374.html
Und natürlich unterscheidet das BMEL die Formen, warum sonst würde es den Unterschied dazu schreiben?
Theoretisch ja aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit tatsächlich? Wenn es nicht so unwahrscheinlich wäre, wie 3x hintereinander vom Blitz getroffen zu werden, dann würde die Tollwut nicht offiziell als ausgerottet gelten.
Und warum schreiben sie dann allgemein, dass Deutschland als tollwutfrei gilt und unterscheiden nicht zwischen den Übertragungsformen?
Außerdem, wenn der Hund von einer infizierten, flugunfähigen Fledermaus gebissen wird, ist das keine luftbasierte Übertragung mehr, sondern eine terrestrische, da sich die Erreger zum Zeitpunkt der Übertragung nicht in der Luft befinden.
Die Tollwut gilt offiziell in DE als ausgerottet und damit ist eine Impfung nicht zwingend notwendig. Wegen 200 Fledermäusen verteilt auf 30 Jahre brauche ich jetzt keine Erbsenklauberei anfangen, sonst können wir gleich beim nächsten Afrika-Urlauber, der mit Marburg nach Hause kommt wieder den bundesweiten Lockdown ausrufen.
Nur die terrestrische Form der Tollwut ist bei uns vollständig getilgt. Die Fledermaustollwut, welche von anderen Stämmen des Rabiesvirus ausgelöst wird, gibt es bei uns nach wie vor. Glücklicherweise hat diese Tollwut ihren eigenen Zyklus innerhalb der Fledermauspopulation, obwohl auch andere Warmblüter daran erkranken und sterben können. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings recht gering.
also bei einem Chihuahua, der sowieso nicht weit vom Besitzer weg geht und sich auch nicht im Feld und Wald und Wiesen entfernt und auch nicht auf irgendwelchen Hundewiesen rum springt, wo fremde Hunde sind, ist es relativ unwahrscheinlich, dass er sich mit Tollwut ansteckt.
Da würde ich getrost auf die Impfung verzichten. Nur wenn ihr ins Ausland wollt, müsstet ihr die halt haben.
Das ist falsch. Landbasierte Tollwut gilt als ausgerottet. Luftbasierte gibt es weiterhin.