Müsste ich die Beerdigung meiner Mutter finanziell unterstützen?
Ich habe keinen Kontakt zu meiner Mutter. Habe noch eine Leibliche Schwester. Zu der habe ich Kontakt. Bin bei meinem Vater in der Jugendzeit groß geworden. Bei meiner Mutter hatte ich eine ziemliche unangenehme Kindheit. Weiter in die Details möchte ich nicht gehen. Sie hat noch ein drittes Kind also haben wir eine Halbschwester. Meine Leibliche Schwester hat auch kein Kontakt zu Mutter.
Wenn sie irgendwann stirbt möchte ich keine Beerdigungskosten übernehmen.
Wie kann ich dagegen vor gehen?
8 Antworten
Nun wenn die Erbmasse der Mutter ausreicht - wird die Bestattung aus dem Nachlass bezahlt.
Wer dann bestattungspflichtig ist- kommt drauf an. Vielleicht gibt es einen neuen Ehemann. Vielleicht hat die Mutter dies auch bereits geregelt.
Ob das Ordnungsamt der Sterbegemeinde der Mutter dich innerhalb des vorgeschriebenen Bestattungszeitraum ermitteln kann - sei mal dahin gestellt. Wenn du dich weigerst- ist das Ordnungsamt vermutlich in der Pflicht, macht die Angelegenheit aber nicht günstiger, wenn es doch auf dich raus läuft.
Kommt irgendwann eine Rechnung über die Kosten - es gibt bereits Urteile, dass misshandelte Kinder mit Entzug des Sorgerecht für das Elternteil hier nicht zu den bestattungspflichtigen Personen zählen. Ob dies für dich in Betracht kommt? Wenn es so sein sollte, kannst du im Vorfeld überhaupt nichts tun, dann kannst du am Tag X mit Hilfe eines Anwalt deine Situation einschätzen lassen.
Wenn du unabhängig vom Vermögen der Mutter das Erbe ausschlagen wirst, lass es auf dich zukommen.
Würdest du ein Erbe annehmen- bleibt dir nichts über wie dir bereits zu Lebzeiten einen Überblick zu verschaffen- was ohne Kontakt nicht funktioniert.
Keine Ahnung, ich vermute mal nur wenn Du es willst, aber es wäre schön für deine Mutter zu wissen das Du ihr einen kleinen Servis liefst
Man kann nicht für sein ganzes leben nachtragen sein, egal wie schlimm sie waren. Das leben muss weiter gehen auch mit oder ohne schöne Ereignisse
Das wäre jedenfalls mein Rat. Viel Glück🍀
LG
DAs war nur eine Idee... Ich kenn mich mit sowas nicht aus, ich bin erst 13
ich bin erst 13
Dein Rat ist für dein Alter sehr erwachsen, Respekt!👍 Wie schon gesagt, ich stimme dir da zu. Das Leben muss immer weiter gehen und ewiger Groll kann einem das Leben vermiesen.
Hast du ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern?
Ja, habe ich.
Danke, kann daran liegen das ich Einzelkind bin und ich viele Bücher lese. Aber ich habe auch eine schlechte Erfahrung gemacht was Belästigung und so in die Richtung geht.😅
Du kannst das Erbe ausschlagen, was dir theoretisch zustünde.
Die Erben sind theoretisch dazu verpflichtet, die Beerdigungskosten zu übernehmen.
https://m.youtube.com/watch?v=wLdK0YBshCg
👆 TV Anwalt Lenßen erklärt das ganz gut.
Solltet ihr alle das Erbe ausschlagen, tritt dann folgendes in Kraft:
https://www.anwalt.org/erbe-ausschlagen-beerdigungskosten/
👆 In dem Link ist gut erklärt, wann ihr Kinder trotzdem zahlen müsst.
Und nein, du kannst dich dann nicht aus der Zahlung ausnehmen, es sei denn, du kannst nachweisen, dass du kein Geld hast.
LG ChrystalDragon7 🍀
Du kannst das Erbe ausschlagen, was dir theoretisch zustünde.
Die Erben sind theoretisch dazu verpflichtet, die Beerdigungskosten zu übernehmen.
Völlig falsch.
"§ 1968 BGB
Beerdigungskosten
Der Erbe trägt die Kosten der Beerdigung des Erblassers."
So steht es im BGB. Kannst ja selbst nachschauen.
Etwas anderes ist es, wenn ALLE möglichen Erben das Erbe ausschlagen.
Angehörige sind bestattungspflichtig, vollkommen egal, welche Bindung noch zum Verstorbenen besteht. Wenn die Angehörigen sich weigern, die Bestattung zu übernehmen, wird diese vom Ordnungsamt veranlasst. Der Kostenträger wird dann versuchen, bei den Angehörigen die Kosten einzutreiben. Hat deine Schwester nichts, du jedoch schon, bleiben die Kosten an dir hängen, und zwar vollkommen egal, ob du das Erbe ausschlägst oder nicht. Hast deine Mutter allerdings Vermögen, sieht es anders aus. Die Beerdigungskosten sind stets vorrangig und müssen aus dem Vermögen beglichen werden.
👍 gut erklärt.
Allerdings greift das mit dem Ordnungsamt erst, wenn alle möglichen Erben das Erbe ausschlagen und es sich dann um eine Fiskalerbschaft handelt.
Danke sehr 🙂
Bezüglich Ordnungsamt muss ich dir aber widersprechen. Das Problem besteht darin, dass die Bestattung innerhalb kurzer Zeit durchgeführt werden muss, während für eine Erbausschlagung eine 6-Wochen-Frist gilt. Wird also nicht innerhalb weniger Tage nach dem Tod jemand gefunden, der bereit ist, sich um die Bestattung zu kümmern, sprich, einen Bestatter zu beauftragen (Vertrag! KOSTEN!), muss das Ordnungsamt ran. Bei uns versuchen die daher mit allen Tricks Angehörige zur Bestattung (Vertrag! Kosten!) zu nötigen und drohen dann auch mal mit einem Bußgeld, da nun mal Bestattungspflicht besteht.
Das Problem besteht darin, dass die Bestattung innerhalb kurzer Zeit durchgeführt werden muss
Ja stimmt. Da war ja noch was hier in Deutschland mit Bestattungspflicht.
Klar, da hast du natürlich vollkommen recht.
Und nun? Wie geht's weiter bei euch? Habt ihr euch geeinigt oder lasst ihr es auf ein Bußgeld ankommen?
Ihr müßt euch die Beerdigungskosten teilen, alle Kinder müssen zahlen. Da kommt man nicht drum herum. Egal, was passiert ist.
Außer, es gibt einen aktuellen Ehegatten oder einen Erben, der das Erbe antritt (also nicht ausschlägt), dann zahlt der. Oder aber, es ist genug Geld da oder eine Versicherung für die Beerdigungskosten.
Hat jemand kein Geld, ùbernimmt das Sozialamt den Teil der Kosten.
Im Normalfall gebe ich dir ja recht, es sind ja schließlich die biologischen Eltern.
Ich kann aber auch jemanden verstehen, der von seiner Mutter physisch und/oder psychisch misshandelt wurde, dass diese Person sagt: Nö, für so einen Menschen möchte ich nicht zahlen.