Müssen die Bremsbeläge gewechselt werden?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Viel ist nicht mehr drauf, sieht nach 5mm aus. Bis zum Frühjahr sollte das bei normaler Fahrweise noch reichen. Du hast einen akustischen Verschleißanzeiger, siehe das Blech auf Bild 2. Wenn der beim Bremsen an die Scheibe kommt und das Quietschen anfängt, solltest du über einen zeitnahen Wechsel nachdenken.

Die Scheibe müsste man messen. Wenns sie Richtung Verschleißgrenze geht, hat sich außen normalerweise schon ein richtiger Rand gebildet, der ist bei dir kaum vorhanden.


pumizzl 
Fragesteller
 10.12.2021, 22:30

Ach perfekt!! Das mit dem quietsch-„Sensor“ hatte ich schon mal gehört - wusste aber nicht ob der Corsa das hat. Danke!

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Viel Gras haste nicht mehr. Im Frühjahr wurde ich mindestens neue Beläge montieren. Der Grat an den Scheiben sieht auch schon fett aus, also besser auch neue Scheiben.

Bis Frühjahr reicht das aber noch.

Hallo

die Beläge haben Neu um 18mm Dicke und man soll 2mm Sicherheitstreserve einplanen (bzw ab da sprechen die Verschleisskontakte an) also hat man 16mm Nutzhöhe. Wenn sich dein Nutzungsprofil der Bremse nicht ändert (Hängertouren, Rennstrecke, Alpenpässe) hast du noch geschätzt um 20% Restnutzungsdauer seit dem letzen Belagwechsel

Das Problem als Mechaniker ist man weiss selten welches Nutzungsverhalten der Kunde hat und muss abschätzen ob die Beläge zur nächsten Inspektion durchhalten.

Zudem gibt es bei ein einigen Herstellern Vorgaben wann man wechseln "muss" als Mechaniker ist das dann eine "einfache" Sache man muss nicht nachdenken/entscheiden

Bei Stammkunden weiss man dass bzw mit dennen kann man ja Reden. Aber ich sag mal so; Wenn das Auto in Bremen unterwegs ist würde ich da nicht drüber nachdenken ausser das Auto hat Breitreifen und ein Sportfahrwerk. Ist das Auto in Stuttgart unterwegs und es sind evtl Kindersitze im Auto wären die fällig.

Ob man Bremsscheiben braucht ist nachmessbar aber gebrauchte Bremsscheiben überdrehen/planschleifen rechnet sich nicht bei einem 100€ Stundensatz, da ist Neuteil verbauen billiger. Aber das Tragbild sieht gut aus kaum Riefen da bricht man denn Grat der Bremsschieben, phast man die neuen Beläge an denn Kanten an und bremst auf der Probefahrt die Beläge ein

So dringend ist es nicht, außer Du willst auf der Autobahn linke Spur voll heizen und musst dann immer bremsen, wenn grad ein Kleinwagen einen LKW überholt.

Wenn Du schon Winterreifen drauf hast und im Frühjar wieder auf Sommer umstellst, kannst Du es dann aber getrost mitmachen lassen.

Falls dieses silberne Teil auf dem unteren Bild an der Scheibe anliegt, ist es akut und muss dann zeitnah gemacht werden.

Weshalb warst du denn da? Inspektion?

Bei der Inspektion ist es schon so, dass die Werkstatt vorgeschrieben bekommt, auf Teile, die zwar noch irgendwie gut sind, aber evtl. nicht mehr bis zur nächsten Inspektion halten, hinzuweisen. Wie zum Beispiel Bremsen nahe an der Verschleißgrenze.

Das ist sogar Teil des Hersteller-Serviceplans. Das geht sogar so weit, dass freie Werkstätten mittlerweile ohne Verwirkung der Herstellergarantie (also bei Neuwagen oder jungen Gebrauchten mit Werksgarantie) Inspektionen nach Herstellervorgabe durchführen dürfen, aber jede kleine Abweichung auf die Goldwaage gelegt wird: Steht im Inspektionsplanung die Prüfung des Verbandskastens und der ist abgelaufen, kann dir im Extremfall bei einem Motorschaden die Garantie verwehrt werden, weil der Serviceplan an dieser Stelle nicht eingehalten wurde, an anderer Stelle also evtl. auch.

Die Bremsen sind noch okay, aber 15.000 halten die keine mehr. Darauf muss hingewiesen werden. Du kannst aber durchaus noch bis zum Quietsch-Indikator, der ja schon in den anderen Antworten erwähnt wurde, weiterfahren. Würde mal sagen, so 5.000-10.000 machen die noch. Ist halt die Frage, Pfennigfuchser oder bequem nach dem Motto "wenn der eh schon in der Werkstatt steht" bzw. wenn du ihn zurückgeholt hast "statt den in 7.500 zum Bremswechsel und noch mal 7.500 später zu nächsten Inspektion zu fahren, lieber jetzt und Ruhe".

Ob die Scheiben neu müssen, hängt davon ab, was da für Bremsbeläge drauf sind. Wenn du bei ca. der Hälfte der Laufleistung, also ca. 40.000, schon mal Beläge hast machen lassen, würde ich sagen, man kann nachmessen und evtl. noch mal einen neuen Satz Beläge auf den Scheiben fahren. Das würde auf relativ weiche Beläge (gibt es bei manchen Fahrzeugen, um billig gute Bremsleistung zu erreichen), die erstens ohnehin relativ bald, also nach weiteren 40.000, wieder fällig sind und auch die Scheiben nicht so belasten. So schlecht sehen die nicht aus. Wenn du aber harte Beläge hast, die wieder für weitere 80.000 gut sind (heißt das sind deine ersten Beläge), das machen die Scheiben nicht mehr mit, dafür ist die Grat schon zu deutlich zu sehen. Bei Fahrzeugen mit härteren, also langlebigeren Bremsbelägen ist es ohnehin üblich, Scheiben und Beläge zeitgleich neu zu machen.

Auf gar keinen Fall jetzt Beläge machen und bei Fälligkeit die Scheiben. Man kann zwar neue Beläge auf alten Scheiben machen, wenn die das noch hergeben, aber keine neuen Scheiben auf alte Beläge (weil die alten Beläge auf die alten Scheiben eingelaufen sind), Scheiben kommen immer mit Belägen neu.


pumizzl 
Fragesteller
 10.12.2021, 23:07

Klasse! Danke!

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