Mündliche Note bei guten aber stillen Schülern*innen?

3 Antworten

Hi,
Wie wäre damit, wenn man mündliche und schriftliche Leistung getrennt betrachtet, bewertet und dokumentiert?

Also das beispielsweise folgendes auf dem Zeugnis steht:

DEUTSCH
schriftlich: 12 Notenpunkte
mündlich: 06 Notenpunkte

Vermerk:
Hans hat sich selten beteiligt, seine Inhalte waren jedoch qualitativ gut.

LG


Die mündliche Note ist mehr als ein Beitrag zum Unterricht. Dazu zählt auch die generelle Mitarbeit (nicht stören).

Und ein guter Lehrer fordert die Schüler auf, auch wenn sie sich nicht melden. Oder es gibt andere Möglichkeiten mündlich die Leistung abzufragen, ohne nur Meldungen zu bewerten.

Diese Schüler*innen werden also eine faire Note bekommen. (und nein, eine 1 ist es vermutlich dennoch nicht - eine 2 aber sicherlich shcon).

RedPanther  21.03.2022, 12:17

Ja, es wäre schön, wenn Lehrer fair benoten würden.

Ich war auch so einer, der sich nie freiwillig gemeldet hat. Aber ich habe mitgedacht und wenn ich aufgerufen wurde, war die Antwort i.d.R. förderlich für den Unterricht.

Das ergab beim einen Lehrer die gleiche Note wie bei den "Strebern", die sich immer meldeten... und beim anderen Lehrer eine schlechtere Note als für die "Klassenclowns", die sich zwar regelmäßig meldeten, aber dann nie etwas Sinnvolles sagten. Das ging so weit, dass ein Lehrer "im Sinne der Objektivität" eine Strichliste führte, wer sich wie oft meldete. Unabhängig von der Art der Wortmeldung, die danach kam.

Ich habe allerdings selbst auch schon als "Lehrer" vor Gruppen gestanden und erachte es als grundsätzlich unmöglich, objektive Mitarbeits-Noten zu vergeben. Mensch ist Mensch ist subjektiv.

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Rendric  21.03.2022, 12:22
@RedPanther

Das ist richtig. Es ist immer subjektiv gefärbt und das wird auch nie anders gehen. Ich habe meine LEhrer insgesamt da fairer in Erinnerung.
Ich bin persönlich durchaus ein Fan davon, die mündliche Leistung anders zu bemessen.

Wir hatten zum Beispiel einig Lehrer, die vor jedem Unterricht einen Schüler den letzten Unterricht in einem ca 5 minütigen Vortrag zusammenfasen lies. Das ganze ging reihum - man war also auch nicht unvorbereitet. Und das war dann der Hauptanteil der mündlichen Note.

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Es gibt ja immer mal wieder ein/e Schüler*in der jedesmal gute Noten schreibt also 1 oder 2 aber mündlich nie mitmacht wegen Schüchternheit und Angst

Richtig. Da gehörte ich auch dazu.

Umgekehrt wird es auch Schüler geben, die im Unterricht richtig gut mitmachen und dann leider in den Klassenarbeite Blackouts erleiden und regelmäßig nur 10% der Punktzahl erreichen. Sollte man da auch mit Menschlichkeit handeln und die gleiche Note geben wie bei Schülern, die mehr Aufgaben korrekt gelöst haben?

Nein, wenn Leistungen bewertet werden, dann müssen die erbrachten Leistungen auch konsequent bewertet werden. Wer dann im Mündlichen oder im Schriftlichen keine Leistung erbringt, muss dann eben auch die entsprechende Note für "keine Leistung" erhalten.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass alle Schüler einer Klasse ihre Noten nach den gleichen Voraussetzungen bekommen müssen. Wenn ein Schüler einen Bonus bekommt, müssen auch die anderen Schüler diesen Bonus bekommen.

die Note geben die das Kind verdient?

Na, welche Note "verdient" der Schüler denn? Wenn Leistung bewertet wird, dann verdient der Schüler die Note, die nach dem angesetzten Notenschlüssel für die erbrachte Leistung vorgesehen ist.

Ist ja nicht so, als wäre eine schlechte Note eine Bestrafung für ein Fehlverhalten.

Und ob das legal ist auf die mündliche Note sozusagen zu "verzichten"?

Ja nu, wie gesagt: Gleiches Recht für alle. Man kann entweder für die ganze Klasse auf die mündliche Note verzichten, oder für keinen. Aber was machst du mit jenen Schülern, die im Schriftlichen eher schwach sind und die es beim Mündlichen 'rausreißen?

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Ich sehe es eher so, dass wir in der Schule mal weg kommen sollten von Leistungsvergleichen, Leistungsbewertung und einer dedizierten Trennung zwischen mündlichen und schriftlichen Noten.

Es wäre sinnvoller, wenn Schüler, Lehrer und Eltern regelmäßig darüber sprechen würden, was gut läuft und wo mehr Arbeit nötig ist, um die nötigen Grundlagen für die nächsten Unterrichtsinhalte zu bekommen. Es geht doch nicht darum, ob Schüler A besser oder schlechter ist als Schüler B, ob das Verständnis jetzt im Schriftlichen anders zutage tritt als im Mündlichen, sondern dass jeder die unterrichteten Inhalte verstanden hat.