Motivationsschreiben richtig geschrieben?

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Es ist eine sehr positive Eigenschaft für den angestrebten Beruf, dass du bereits von Grund auf ein Interesse an administrativen Tätigkeiten sowie Verrechnungsangelegenheiten mitbringst.

Darüber hinaus sind auch B2 Deutschkenntnisse für den Büroalltag von Vorteil. Dein Interesse daran, deine EDV-Kenntnisse im Unternehmen zu verbessern, ist ebenfalls sehr lobenswert und könnte einen gemeinsamen Interessensbereich zwischen dir und dem Unternehmen schaffen, was deine Motivation auf an der Arbeit steigern könnte.

Insgesamt lässt sich erkennen, dass du eine ambitionierte Persönlichkeit bist, die gerne Neues dazu lernt und sich weiterentwickelt. An dieser Stelle möchte ich zunächst gratulieren, denn solche Fachkräfte werden in der heutigen Zeit sehr geschätzt.

Wo ist da also der Hacken?

Bei einer Bewerbung für eine Ausbildung ist es wichtig, dass das Motivationsschreiben nicht nur eine Aufzählung von Stärken und Fähigkeiten des Bewerbers enthält, sondern vielmehr als Instrument zur Selbstvermarktung und Überzeugung des Unternehmens fungiert. Der Zweck des Motivationsschreibens besteht darin, das Interesse des Personalers zu wecken und ihn davon zu überzeugen, dass der Bewerber für die Ausbildung geeignet ist und sich für die Position engagieren wird.

Daher ist es hilfreich, im Motivationsschreiben auf die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen der Ausbildung einzugehen und zu zeigen, wie der Bewerber seine Fähigkeiten und Erfahrungen einsetzen kann, um diese Herausforderungen zu meistern. Dabei sollten die eigenen Stärken und Fähigkeiten hervorgehoben werden, um zu zeigen, wie der Bewerber dem Unternehmen einen Nutzen bringen kann.

Insgesamt sollte das Motivationsschreiben als eine Chance betrachtet werden, um sich von anderen Bewerbern abzuheben und dem Unternehmen zu zeigen, dass der Bewerber die beste Wahl für die Ausbildungsposition ist.

Insgesamt sollte das Motivationsschreiben als eine Art Marketinginstrument betrachtet werden, um das Interesse des Unternehmens zu wecken und dem Personalverantwortlichen zu zeigen, dass der Bewerber die beste Wahl für die Position ist.

Um Bezug auf deine Deutschkenntnisse könntest du folgendes Schreiben:

Als Bewerberin für die Ausbildung zur Bürokauffrau bin ich davon überzeugt, dass meine Deutschkenntnisse auf B2-Niveau einen großen Vorteil für die Erfüllung der Anforderungen dieser Position darstellen. Ich verfüge nicht nur über solide Grammatik- und Rechtschreibkenntnisse, sondern auch über ein breites Vokabular, das mir dabei hilft, schnell und präzise zu kommunizieren.

So könnten folgende Anforderungen gestellt sein:

  • Korrespondenz mit Kunden und Lieferanten in schriftlicher und mündlicher Form
  • Erstellung von Angeboten, Rechnungen und anderen Dokumenten in deutscher Sprache
  • Organisation von Terminen und Besprechungen in deutscher Sprache
  • Führung von Schriftverkehr und Ablage in deutscher Sprache
  • Unterstützung bei der Buchhaltung und Verrechnung in deutscher Sprache
  • Eingabe von Daten in IT-Systemen in deutscher Sprache

Diese Anforderungen könntest du mit B2 Deutschkenntnissen erfüllen und damit entsprechend werben.

Nun kann ja jeder schreiben, was er/sie kann und was nicht. Viel glaubwürdiger werden deine beworbenen Stärken und Fähigkeit, wenn du sie mit Beispielen aus vergangenen Erfahrungen belegen kannst.

Du könntest so etwas schreiben wie:

In meiner früheren Tätigkeit als Kundenservice-Mitarbeiterin konnte ich meine Deutschkenntnisse täglich einsetzen, um komplexe Kundenanfragen zu beantworten und Lösungen für Probleme zu finden. Ich bin sicher, dass ich diese Fähigkeiten auch in der Ausbildung zur Bürokauffrau einbringen kann, indem ich beispielsweise E-Mails, Briefe und andere Dokumente in fehlerfreiem Deutsch verfassen und effektiv mit Kunden und Kollegen kommunizieren kann.

Nun könnte es ja sein, da du dich für eine Ausbildung bewirbst, dass du noch keinerlei Arbeitserfahrung mitbringst, mit denen du deine Fähigkeiten im beruflichen Kontext belegen könntest. Hier ist es wichtig, dass du kreativ bist und erkennst, dass es auch außerhalb des Berufes Möglichkeiten gibt, in denen diese Stärken gefordert waren und in denen du sie erfolgreich eingesetzt hast. Du könntest schreiben:

Ich bin überzeugt davon, dass ich diese Fähigkeit mitbringe, da ich bereits während meiner Schulzeit lernen musste, effektiv zu planen und zu organisieren. Auch in meiner Freizeit engagiere ich mich ehrenamtlich und habe dabei gelernt, Verantwortung zu übernehmen und selbstständig zu arbeiten. Ich bin davon überzeugt, dass ich diese Fähigkeiten in der Ausbildung zur Bürokauffrau gewinnbringend einsetzen und mich schnell in neue Aufgaben einarbeiten kann.

Solltest du dich bei diesen Formulierungen unsicher fühlen, besonders wenn es um deine Selbstsicherheit und dein Selbstbewusstsein geht, ist das völlig normal. In der Bewerbung möchtest du dich als perfekt für die ausgeschriebene Position darstellen, obwohl du genau weißt, dass du wie jeder andere Mensch auch Schwächen hast. Es ist völlig in Ordnung, wenn es sich für dich daher falsch oder unnatürlich anfühlt.

Es könnte hilfreich sein, an deinem persönlichen Mindset zu arbeiten und zu erkennen, dass der geforderte Perfektionismus oft unrealistisch ist und selbst erfahrene Personaler das wissen. Sie betrachten die geforderten Fähigkeiten und Kenntnisse eher als Wunschliste. Es ist normal, wenn du nicht alle Anforderungen erfüllst und noch Raum für Entwicklung hast, um den Anforderungen gerecht zu werden. Also sei dir bewusst: "Niemand ist perfekt, aber jeder strebt danach, besser zu werden!"

Es ist wichtig zu verstehen, dass Unsicherheit in verschiedenen Situationen nicht unbedingt ein Zeichen mangelnder Kompetenz ist. Im Gegenteil, es zeigt, dass du reflektierst und bereit bist, dich weiterzuentwickeln. Es ist auch wichtig zu beachten, dass Kompetenz und Selbstbewusstsein nicht zwangsläufig miteinander verbunden sind. Jemand kann sehr kompetent in seiner Arbeit sein, aber dennoch unsicher in anderen Bereichen. Es spricht also nichts gegen dich, wenn du in manchen Situationen unsicher bist. Wichtig ist, dass du dein Potenzial erkennst und an dir arbeitest, um dich weiterzuentwickeln.