Moralisch fragwürdige Branchen.

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Moralisch fragwürdig

Moral ist von Person zu Person verschieden definiert.

Du findest gemäss deiner Auflistung die Pharma-Branche als moralisch fragwürdig. - Ich hingegen empfinde die Pharma-Industrie als nicht moralisch verwerflich, denn es wurden mit Medikamenten sehr viele Leben gerettet (auch Tierleben!).

Man bedenke, dass die Menschen früher etwa 40 Jahre alt wurden. Heute mehr als das doppelte! - Das kommt von Medikamenten.

Was ist an der Tabakbranche moralisch fragwürdig?

Ich bin Nichtraucher, aber wenn eine mündige, volljährige und urteilsfähige Person, aus freien Stücken Tabak konsumieren will, dann soll sie dies tun dürfen.

Sonst können wir Alkohol auch in Frage stellen, dann den Zucker und dann geht die Diskussion erst recht los!

;o)

Moralisch fragwürdig nach meinem Empfinden, sind Branchen, die arme Länder ausbeuten zur Produktion von Billig-Klamotten, etc. oder der Ausbeutung von Bodenschätzen. - Das Problem ist dort aber, dass meist die Regierung vor Ort korrupt ist, und lieber Geld für Bewilligungen annimmt, als zum eigenen Land zu schauen.

BlackRainbow666  23.12.2013, 11:49

Vielleicht meint der Fragesteller "ethisch fragwürdig" bzw ist sich des Unterschieds nicht bewusst.

Der Tabakbranche haftet übrigens dieselbe "Fragwürdigkeit" an wie jeder anderen Branche, die Andere ohne Rücksicht auf Schäden in die Abhängigkeit treibt. So wie zB die "Kokain-Branche". Wobei die Schäden für die Abhängigen dort etwas größer, dafür die Schäden der Passivkonsumierenden kleiner sind.

Nach dieser allgemeinen Definition fallen aber auch alle anderne Branchen darunter, die vom Konsum auf Kosten Anderer existieren.

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dsched  03.01.2014, 22:09

Hey, mein 1. Stern!!!

Vielen Dank!

:-D :-D :-D :-D :-D

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Neben den bisher genannten fallen mir noch Folgende ein:

  • im Medizinbereich: Abtreibungskliniken, Organ- und Bluthandel, Sterbehilfe, Geschlechtsumwandlungen, Schönheitsoperationen für Jugendliche, Tierversuche

  • im sexuellen Bereich: Dienstleistungen, Stimulanz-Produkte, Verhütungsmittel-Industrie

  • Forschung: Gentechnik im Landbau und an menschlichen Stammzellen

  • Medien: Journalismus und Filmemachen

  • Landwirtschaft: Anbau von illegalen Drogen, nicht-artgerechte Tierhaltung, Abholzung/Rodung von Regenwald u.a. für Rinderhaltung und Edelhölzer, Saatgut-Patente

  • Schleuser für Asylsuchende

  • Geheimdienste

  • Computer-Industrie, wo neueste Entwicklungen stets zurückgehalten werden

  • Versicherungsmakler

  • Werbe-Industrie

  • Anwälte

  • viele verzichtbare Verwaltungstätigkeiten

  • hochprozentigen Alkoholausschank

  • Glücksspiel

  • esoterischer Gesundheits-, Wohlfühl-, Wissens- und Wahrsagemarkt

  • Industrie für Wegwerfartikel (Plastik-Kitsch zu kurzlebigem Spiel oder zweckfreiem Wohnung-vollstauen)

  • Scientology u.a. Wirtschafts-Sekten

Ich würde auch einen Unterschied machen zwischen genereller moralischer Fragwürdigkeit von Branchen und zwischen Branchen mit höherer oder niedrigerer Missbrauchsgefahr bezüglich finanziellem, gesundheitlichem, seelischem, umweltbezogenem Schaden für die Angestellten, für die Kunden / Patienten / Klienten bzw. Dritte.

Ichthys1009  24.12.2013, 16:48

Ergänzung:

  • Spitzensport und Doping

  • Aufbewahrungsanstalten für straffällige Kinder (statt Hilfe) oder Geisteskranke oder Staatskritiker

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marchdddas 
Fragesteller
 25.12.2013, 19:59

Was hast du gegen: Abtreibungskliniken, Organ- und Bluthandel, Sterbehilfe, Geschlechtsumwandlungen, Verhütungsmittel-Industrie, Anwälte, hochprozentigen Alkoholausschank, Glücksspiel ?

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Moral ist aber dolle schwierig. Weil per se wohl keine Branche fragwürdig wäre, wenn man da nicht so einen Mist bauen würde. Waffen für Sport sind für mich i.O. Waffen um die Nachbarländer zu bedrohen überhaupt nicht. Von der Unterdrückung mit Waffen ganz zu schweigen.

Auch ist die Frage: Wenn es allgemein akzeptiert ist, dass wir selber konsumieren wo ist die Grenze? Für die Produktion von Jeans wird eine Unmenge Wasser verbraucht. Ist das moralisch i.O.? Oder die Produktion von Fleisch ist ein ähnliches Problem.

Furchtbar die Betriebe, die in Süd-Ost-Asien produzieren lassen und Kinderarbeit akzeptieren. Süßwaren mit Machete bewaffnete Kinder, die Kakao ernten für "unsere Schokolade".

Ist das ziehen von Tomaten in einer Nährlösung fragwürdig? Pflanzen sind nicht mehr in der Erde, sondern die Wurzeln sind einer extremen Versorgung ausgesetzt. Ich hoffe die Pflanzen spüren das nicht.

Vor historisch gar nicht so langer Zeit hat man selbst hoch entwickelten Tieren Emotionen und Gefühle abgesprochen. Sie mit biologischen Maschinen gleich gesetzt. Auswüchse dieser Philosophie sehen wir m.E. nicht nur in der Pelz- und Nahrungsmittelindustrie.

Hunde die bei einer Hundestaffel als Schutzhunde arbeiten werden künstlich von positiven Menschen ferngehalten. Damit sie ihre Schutzbefehle aggressiver ausführen.

Die Frage bei der Moral ist doch immer: Wo ziehe ich die Grenze. Jede Branche produziert. Ein Produktionsprozess ist untrennbar mit dem Verbrauch mindestens aber der Nutzung der volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren verbunden. Die originären sind Arbeit und Boden. Durch einen Sparprozess entsteht Kapital.

Wenn ich an die Entlohnung denke, wann ist ein Lohn denn angemessen? Reicht ein Lohn, der die Menschen mit der Befriedigung von Existenzbedürfnissen in die Lage versetzt ihre Arbeitskraft weiter zur Verfügung zu stellen?

Oder nehmen wir ein anderes Beispiel von Entlohnung, Vorstandsgehälter der großen Unternehmen. Um den Blick auf Deine Frage nicht zu verlieren: Millionen-Gehälter sind in jeder Branche möglich. Vorstände sind Angestellte, Belegschaft. Wie die Azubis, Techniker, VerwaltungsmitarbeiterInnen. Trotzdem erhalten die ein Gehalt, das keine Arbeitsleistung belohnt. Sondern eine Kursentwicklung an der Börse und eine Verantwortung (in meinen Augen konstruiert) zur Gehaltsbemessung zur Grundlage macht.

Fangen wir also bereits bei solchen Gehältern und Löhnen an, nach Moral zu fragen? Oder stellen wir den weltweiten Billiglohnsektor erst an den Pranger? Müssen wir erkennen, dass dieses eine Maschinerie ist? Greift tatsächlich ein Rad in das andere Rad oder ist das eine Idee von linken Weltverbesserern?

Was ist mit der Nutzung des Bodens? Ist die intensive Monsanto-Agrarwirtschaft mit Gifteinsatz bedenklich, die Sortenkastration um Saatgut von den wenigen weltweit agierenden Saatgut-Produzenten kaufen zu müssen? Oder ist bereits der Demeter-Anbau fragwürdig?

Gerade wir Europäer sind da so schnell auf dem hohen Ross und beschäftigen uns in der Regel gar nicht mit unseren Konsumkonsequenzen. Sätze wie "das habe ich mir mal gegönnt", sind in der Regel doch kaum nach subjektiver Betrachtung haltbar. Sie versuchen in aller Regel einen nicht entschuldbaren Vorgang von Ressourcen-Verschwendung zu entschuldigen. Sätze wie diese sind aber Legion.

Ist also der Angriff auf Branchen noch fair? Oder geht es hier tatsächlich um ein Problem mit einer Weltwirtschaftsordnung und ihren Konzentrationsprozessen?

Der Verlag des elektronischen Handelsregisters - ohnehin fragwürdig, dass eine öffentliche Aufgabe nämlich Handelsregister - eine privatisierte Aufgabe ist. Die haben ein Weihnachtsrundschreiben raus geschickt. Man bereite die weltweite Nummerierung von allen Unternehmen vor. Eine Idee im Rahmen der G-Staaten.

Scheinbar moralisch kein Problem. Doch was für Macht- und Entscheidungsprozesse stehen dahinter?

Ähnlich das "Verschwinden" von Bargeld aus dem täglichen Leben. In Zukunft soll immer mehr bargeldlos passieren. Das ist nicht nur die Frage der Infrastruktur von Geldproduktion als Wertpapier (Druck von Geldscheinen und prägen von Münzen). Es wird zu einem weiteren Konzentrationsprozess bei der Lenkung von Geldströmen geben.

Moralisch unbedenklich oder ein Thema nur für Welt-Verschwörungs-Theorien oder tatsächlich eine konsequente Entwicklung von Verbraucherinteressen mit einem ökonomischen Gefahrenpotential? Oder existiert letzteres gar nicht?

Ach, noch einen wunderschönen Gedanken zur Moral und Geld verdienen. Wobei verdienen ja inzwischen in Anführungszeichen gehört. Weil was ist das angemessene Austauschverhältnis für die Arbeitskraft?

Ist die Lohnarbeit überhaupt vertretbar oder ist sie ein Relikt aus der Antike? Auch Sklaven bekamen Essen, Trinken, Kleidung und Unterkunft. Ist die Freistellung der Konsumaufteilung die Ent- oder die ultimative Versklavung?

Viel Spaß und Erfolg mit Deiner Seminararbeit.

Nur mal ein Denkanreiz , Branchen/Firmen hast ja jetzt schon genug genannt bekommen.

Welches ist der geeignete Weg ( bzw. gibt es überhaupt einen ? ) festzulegen, was Moral ist, also nach welchen Kriterien in das eine oder andere Töpfchen ausgesiebt wird ?

In einer guten Seminararbeit sollte man das dann auch mal anreißen......

Zeitarbeit, Wachdienste, mobile Altenpflegediesnte (Bschiss+++en Arbeitszeiten und Bezahllungen...