Monarchie in Deutschland. Ja oder nein?

Das Ergebnis basiert auf 68 Abstimmungen

Ja - Ich wünsche mir eine Monarchie 68%
Nein - Das ist nicht mehr zeitgemäß 25%
Nein - Zu teuer 4%
Ich bin unentschieden 3%

50 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja - Ich wünsche mir eine Monarchie

Monarchie deshalb, weil ein König/ Kaiser eine wesentlich höhere Symbolkraft besäße als "nur" ein Bundespräsident. Diese hat unser Land mit dem fast nicht mehr vorhandenen Nationalbewußtsein nötig! Es geht ja hier nicht um das Wiederaufleben des deutschen Militarismus, die Zeiten sind vorbei! Aber ein Monarch wie ein Zentralgestirn mit beratenden und repräsentativen Aufgaben, wäre eher in der Lage, zerstrittene Blöcke in diesem Land zu versöhnen als andere Instanzen...

Nein - Das ist nicht mehr zeitgemäß

Zu meinem Bedauern muss ich mitteilen, dass ich hier nicht jeden Beitrag gelesen habe.. Fakt ist aber, dass die meisten an Naivität nicht zu übertreffen sind.. Die Veränderungen einer Staatsform wird hier als plebiszitäre Reform trivialisiert, ohne überhaupt sich der Komplexität, die solch eine, in meinen Augen, Revolution mit sich trägt, bewusst zu sein.. Es gibt zwei große Kernpunkte, die gegen die Argumentation der Beitragseröffner sprechen.. Erstens werden unsere diplomatischen Beziehungen mit anderen Staaten auf Grund unseres historischen Kontextes nicht gerade verbessert, im Gegenteil, man wird skeptisch, warum man sich wieder auf das eigentlich gescheiterte Konservative besinnt, praktisch wieder einen Schritt Richtung Vergangenheit macht, wenn eben jenes der Welt soviel Schaden gebracht hat.. Wir leben jetzt 61 Jahre in dieser Staatsform, es gab keine, seit dem HRRDN, die länger gehalten hat als jene.. Ich hoffe, dass diese auch noch einige Zeit bestehen bleibt.. Seien wir doch mal ehrlich, im Vergleich gesehen, gehts uns doch wirklich gut.. Alle haben genug zu essen, zu trinken und die meisten, so schließ ich aus den Beiträgen, haben sogar das nötige Kleingeld übrig, um sich einen Computer zu kaufen.. Vergleicht man das mit der Kaiserzeit, war die Kluft zwischen den Schichten doch enorm beträchtlicher.. Die Sozialgesetze vom royalen Bismarck wurden doch nur verabschiedet, um die Sozialdemokraten zum Schweigen zu bringen, desweiteren schrubbten Mägde und Knechte Fußböden und Ställe und konnten sich dafür, außer das nötigste, was sie zumeist von ihrem Lehnsherren bekamen, überhaupt nichts leisten.. Also Quintessenz aus Punkt I ist sich auf dem Status quo zu besinnen und das in Relation mit anderen Ländern oder Zeiten zu setzen und wenn dies mal jeder macht, muss er für sich selber feststellen, dass es uns doch ganz gut geht.. Also kein Bedarf irgendetwas zu verändern.. Der zweite Fehlansatz ist so naiv zu denken, dass eine monarchische Revolution durch einen stupiden Plebiszit einfach ratifiziert wird.. Kein Mensch wird einen Wahlzettel ausfüllen, der ihn seines Stimmrechts entledigt (zur Info, die Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten wählt, wird auch zum überwiegenden Teil vom Volk gewählt).. Wenn man sich mal die anderen Revolutionen der Geschichte anschaut, wird man feststellen, dass die treibende Kraft immer von dem jeweiligen Standesklientel kam, dass an einer Umwälzung interessiert war.. Würde in diesem Falle heißen, dass es eine Revolution der alten Eliten, Habsburger, Hohenzollern und Medici geben müsse, damit solches überhaupt möglich wäre.. Also reine Utopie zu glauben, dass das Volk sich selber stürzen würde.. Achja und bezüglich der anderen "modernen" Monarchien, die du nanntest mit England, Niederlande, Spanien und Norwegen.. Auf dem Papier sind die Gewalten geteilt in der Praxis ist es so, dass die Staatsoberhäupter dieser Länder doch durch ihren Popularitätsfaktor bedingt immensen Einfluss auf das nationale Politikgeschehen haben.. Die Politik in England macht die Queen und nicht Cameron.. Schlussfolgernd betrachtet schließ ich es nicht aus, ich glaube sogar fest daran, dass es in Deutschland bald wieder eine Monarchie geben wird.. Wer den aristoteleschen Verfassungszyklus kennen mag, weiß wovon ich rede.. Der ist zwar schon viele tausend Jahre alt, beweist seine Aktualität aber immer noch.. Wenn diese Monarchie kommt, wird sie nicht vom Volk ausgelöst, sondern von den alten Adelshäusern.. Ich hoffe nur, dass ich dann nicht mehr lebe..

Edi7oR  13.11.2010, 20:00

Dem kann ich nur zustimmen. Die Geschichte hat bereits gezeigt, dass nichts von Dauer ist.

Meiner Meinung nach ist es auch überhaupt nicht möglich, eine Gesellschaft für mehrere hundert Jahre auf ein und dieselbe Art zu regieren. In Friedenszeiten wachsen die Ansprüche auf Wohlstand, die Bevölkerung wächst, Klüfte zwischen arm und reich werden größer. Manche streben nach Macht, wodurch andere geschädigt werden - Unruhen breiten sich aus. Bürgerkriege beginnen, Staaten werden infolge der Auseinandersetzungen aufgelöst und andere Regierungsformen bilden sich heraus. Die sorgen für eine zeitweise Verschiebung der Verhältnisse, welche wiederum in anderen Bevölkerungsschichten für Unruhen sorgen.

Das ist ein ewiger Kreis, der "Circle of Life".

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Parsifal271  24.02.2012, 11:41

Also, Deine Antwort ist zwar nicht naiv, aber teilweise sachlich falsch. Wenn die Queen die Politik machen würde, dann würde sie sicher nicht eine Thronrede verlesen, die die Regierung ihr aufgesetzt hat. Paul McCartney hat sich übrigens gerade für die Monarchie ausgesprochen, weil er nicht von Berufspolitikern wie Cameron repräsentiert werden will - nur, weil Du den Namen gerade genannt hast...

"Vergleicht man das mit der Kaiserzeit, war die Kluft zwischen den Schichten doch enorm beträchtlicher" - Das ist ein Äpfel-/Birnen-Vergleich. Dann müßtest Du eher die deutsche Republik mit Republiken zur Zeit des Kaiserreiches vergleichen, und das wird wahrscheinlich eher das Ergebnis bringen, daß Deutschland im europäischen Vergleich sehr fortschrittlich war. Die Gründe, die Du genannt hast, sind z.T. richtig (Teil des Kampfes gegen die Sozialdemokratie); allerdings ging es den Arbeitern unter den politisch meist liberalen Fabrikanten weit schlechter als den Knechten auf dem Gut, die Du so plakativ benannt hast.

"zur Info, die Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten wählt, wird auch zum überwiegenden Teil vom Volk gewählt" - Zeig mir EINEN, der bei der letzten Landtags- oder Bundestagswahl auch nur eine Sekunde daran gedacht hat, daß er indirekt die Bundesversammlung mit bestimmt. Abgesehen davon, daß bei der letzten BTW noch überhaupt nicht abzusehen war, welche Kandidaten zur Auswahl stehen würden. Die demokratische Legitimation der Bundesversammlung halte ich für sehr zweifelhaft... Es gibt KEIN Stimmrecht zur Wahl des Bundespräsidenten. Deine Wortwahl ("stupides Plebiszit") halte ich für sehr bedenklich, sie zeigt großes Mißtrauen gegenüber der demokratischen Mitbestimmung des Volkes.

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Ja - Ich wünsche mir eine Monarchie

Ich wünsche es mir sehr das Deutschland wieder eine Monarchie bekommt. Die Umstellung von Republik auf Kaiserreich würde ja theoretisch nicht viel kosten man müsste nur das Amt des Bundespräsidenten gegen das eines Kaisers ersetzen und die Verfassung ändern. Wenn alljährlich die Geburtstagsparade der Queen übertragen wird kommen mir fast die Tränen wenn ich sehe wie die Briten ihre Königin und das königshaus lieben und bejubeln.Der Glanz eines Königshauses macht einfach viel mehr her als das eines blassen alten Bundespräsidentenpaares. Ich spreche mich hier für eine Monarchie im britischen Sinne aus wo man das Königshaus auch wirklich sieht und nicht wie die norwegische Monarchie wo die Königliche Familie ein Schattendasein fristet. Deutschland braucht endlich wieder Nationalstolz der nicht gleich in die Katastrophe des Nazireichs ausartet. Eine demokratische monarchie für Deutschland ist ganz klar der beste Weg. Wäre ich Kanzler würde ich für das nächste Wochenende sofort eine Volksabstimmung über die Wiedereinführung der monarchie in Deutschland abhalten lassen damit ist das auch eine Aufforderung an unsere Kanzlerin Angela Merkel. Nach fast hundert Jahren ist es wieder zeit für die monarchie. VOLKSABSTIMMUNG JETZT!

Ja - Ich wünsche mir eine Monarchie

Ganz klares Ja. Das Gezerre um den Bundespräsidenten zeigt, daß das Amt den Parteien aus den Händen genommen gehört. Ein wirklich unabhängiges Staatsoberhaupt bekommen wir nur mit Glück - wahrscheinlicher ist, daß die Parteien einen auskungeln, der also aus dem politischen System hervorgeht, über dem er eigentlich stehen soll. Wir sehen an unseren Nachbarländern, daß die Monarchie keineswegs unzeitgemäß ist, sondern zu einer viel höheren Identifikation des Volks mit seinem Land steht.

Die Monarchie muß übrigens auch nicht automatisch teurer sein als eine Republik, die einen Präsidenten plus 1,2,3,4, .... noch lebende Vorgänger finanziert. Die spanische Monarchie kostet den spanischen Steuerzahler 18 Cent pro Jahr, während wir für die Republik 29 Cent zahlen (Quelle: dpa und Süddeutsche Zeitung). Verglichen mit der Griechenland-Hilfe sind das allerdings alles sowieso nur Witz-Beträge...

Nein - Zu teuer

Das Leben ist doch mehr als teuer geworden. Wozu dann noch die Monarchie, die von uns nur Tribut fordert. Warum sollten Einzelpersonen oder kleine Personengrüppchen in Palästen wohnen und Land besitzen, das sie sich vor einigen hundert Jahren einfach mal genommen haben oder geschenkt erhielten oder vom Lehn zum Dauerbesitzer wurden, weil es ein Schlag auf die Schulter gab und einer gesagt hat, "Du bist jetzt Fürst, Graf oder Freiher oder Ritter". Na dann bin ich ab sofort auch adliger Herkunft. Es ist einfach nicht richtig und nicht nur veraltet, sondern ungerecht. Da sind wir doch gleich wieder beim arm und reich. In diese Richtung steuern wir ja sowieso, auch ohne Adel.

Viele Grüße Katrin

koofenix  18.04.2021, 11:18

Schlaraffenland DE. Keine Steuern, keine Abgaben ... und trotzdem alle nur am meckern. Oder was versteht man unter Tribut ?

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