Mögen deutsche Türken nicht mehr?

19 Antworten

Hallo,

das lässt sich nicht pauschal beantworten.

Man muss differenzieren. Grundsätzlich hat das Ansehen der Türkei durch die Machenschaften von Erdogan stark gelitten.

Die ständigen, grundlosen Beschimpfungen durch Erdogan, auf die EU und Deutschland haben ihre Spuren hinterlassen.

Es gibt sicherlich viele Deutsche die nicht zwischen Erdogan, der Türkei, bzw. dem türkischen Volk differenzieren. Innerhalb dieser Gruppe ist die Sympathie mittlerweile nahe dem Gefrierpunkt.

Das gilt nicht für alle Deutschen, aber ein nicht unwesentlicher Teil ist momentan sicherlich verstimmt.

Gruß, RayAnderson

Hallo, für mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich keine Türken, Chinesen, Amerikaner, Finnen etc. sehe, sonder MENSCHEN. Mir ist es völlig egal, woher diese kommen. Sie müssen mir sympathisch sein und respektvoll, dass ich sie mag. Ich mag Ausländer, die sich nicht benehmen genauso wenig, wie Deutsche, die sich nicht benehmen können. Das hat nichts mit der Herkunft zu tun. Zudem kann man nicht alle über einen Kamm scheren.
Leider gibt es in Deutschland noch viel zu viel Dummheit, gepaart mit unwissen (zB. Nazis), weshalb Ausländer sich manchmal nicht sehr willkommen fühlen, was mir schrecklich leid tut.
LG.

Das Dilemma ist der Doppelpass! Zwischen 50 und 70 Prozent der Türken in Deutschland wählten die Gleichschaltung des türkischen Parlaments, sprachen sich gegen die Unabhängigkeit der türkischen Justiz aus und sind für die Maulkorbregelung der türkischen Presse. In Deutschland dagegen verlangen sie immerwährend fort mehr Toleranz und demokratischen Umgang mit ihrem Islamverständnis. 

Meiner Meinung nach ist das eine Doppelmoral, die der Doppelpass ermöglicht. Darüber sollten jetzt Frau Roth und ihre Partei nachdenken, waren es doch die Grünen, die den Doppelpass auf Biegen und Brechen als Mittel zur Integration der Türken in Deutschland und als >>modern<< einführten.
Der Doppelpass hat versagt und stinkt zum Himmel. Wie man nicht zwei Herren aufs Mal dienen kann, so kann man nicht gleichzeitig das Grundgesetz (für sich!) ind Deutschland bemühen und den Autokraten Erdogan mögen.
Oder haben viele der hier lebenden Türkinnen und Türken mit ihrem Ja zu Erdogan den Jan-Böhmermann-Deutschen nur den Stinkefinger gezeigt – nachvollziehbar.

Die Sympathie für Türken hielt sich bei vielen Deutschen wohl immer in Grenzen. 

Natürlich gibt es den netten Einwanderer, der sich integriert, ohne laufend Ansprüche zu stellen und beleidigt zu sein, wenn er keine Extrabehandlung bekommt. 

Andererseits sahen viele Deutschen seit Jahren, dass viele Türken sich gar nicht integrieren wollen, sondern die Vorteile Deutschlands gerne nutzen, ansonsten aber ihre hergebrachten Verhaltensweisen, Sitten und Regeln praktizieren wollen. Bei Polen, Russen, Vietnamesen, Kroaten etc. hatte man diesen Eindruck nicht. 

Spätestens seit 2016 ist klar, dass Erdogan die Türken in Deutschland und die DITIB-Moscheen als Fünfte Kolonne benutzt, als Hebel für seine Machtpolitik. 

Dass nun zwei Drittel der Abstimmenden für diesen Möchtegern-Diktator stimmen, zeigt, dass hier etwas grundsätzlich schief läuft. Das nehmen die Deutschen nicht mehr hin. 

barfussjim  25.04.2017, 13:46

Eine Minderheit von 400.000 der 1,5 Millionen Türken bzw. 3 Millionen Türkischstämmigen in Deutschland hat für das neue Präsidialsystem gestimmt. 

Daraus schließe ich eher, dass die Mehrheit die Wahl für eine Farce hielt und / oder sich nicht für türkische Innenpolitik interessiert, weil der Lebensmittelpunkt Deutschland ist. Und dass die Hälfte aller Türkischstämmigen in Deutschland die türkische Staatsbürgerschaft vollständig aufgegeben hat, ist nicht gerade ein Indiz für mangelnde Integration.

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Nein, das halte ich für wenig wahrscheinlich. Viele Deutsche sind sicherlich befremdet über die unerwartet hohe Befürwortung von Erdogan's politischer Überzeugung, aber das hat mit "nicht mehr mögen" wenig bis nichts zu tun.

Vielfach geht es doch um gewachsene Beziehungen zwischen den Kulturen und zwischen Nachbarn. Aussdem gibt es auch bei uns Deutschen die unterschiedlichsten Ansichten und politischen Überzeugungen. In einer Demokratie ist das sogar erwünscht. Zudem sieht man den wenigsten Leuten die politische Gesinnung an. Mach dir mal keine Sorgen deswegen! VG jj