Mitarbeiter weiß genau so viel wie Azubi, ist das okay (Gehalt)?
Hallo, ich bin oben genannter Azubi (Steuerfachangestellte). Wir haben eine Kollegin (Buchhalterin) bekommen, die vor einem Jahr gleichzeitig mit mir angefangen hat (ich habe die Kanzlei gewechselt). Sie hat 6+ Jahre Berufserfahrung und ich bin jetzt am Ende meiner Ausbildung (noch 3 Monate)
Ich habe das Gefühl, dass ich noch nicht wirklich alles weiß, was man eigentlich in meinem Beruf wissen könnte und, dass ich immer noch Fehler mache, wenn es zu Thematiken kommt, die ich relativ am Ende lerne (Jahresabschluss etc.). Ich fühle mich einfach noch nicht gut genug für ein volles Gehalt...
Doch dann sehe und höre ich, wie meine Kollegin, meistens auf nette Art, genau das gleiche erklärt bekommt wie ich. Es geht mir nicht darum meine Kollegin schlecht zu reden, sondern darum, ob ich auch wenn ich noch nicht alles beherrsche nach der Ausbildung ein volles Einstiegsgehalt verdient habe und mich nicht schlecht fühlen muss.. oder ist es doch nicht in Ordnung, wenn man grundlegende Dinge noch nicht weis? Sollte ich vielleicht bei meinen zukünftigen Gehaltsverhandlungen das sagen und niedriger als übliches Gehalt ansetzen?
Lg
4 Antworten
Ich verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht. Du kannst dem Chef auch anbieten, für den Mindestlohn arbeiten zu wollen. Da wird er sich freuen.
Doch dann sehe und höre ich, wie meine Kollegin, meistens auf nette Art, genau das gleiche erklärt bekommt wie ich
Da stellt sich die Frage ob sie nur unternehmensspezifische Dinge erklärt bekommt, oder fachspezifische. Ist letzteres der Fall, verdient die Kollegin eher zu viel.
Ich fühle mich einfach noch nicht gut genug für ein volles Gehalt...
Deswegen nennt man so etwas Einstiegsgehalt, dass mit entsprechender Berufserfahrung immer mehr steigt.
Wenn du etwas nicht weißt, bist nicht du schuld sondern dein Ausbilder. Dann hat er dir in den drei Jahren wohl nicht alles beigebracht was du wissen musst.
Und gerade im steuerlichen Bereich gibt es so viele verschiedene Fälle, dass keiner alles weiß.
Was glaubst du warum alle Steuerberater und Wirtschaftsprüfer etliche Kommentare zu allen Gesetzen auf ihrem Schreibtisch stehen haben?
Du solltest auf keinen Fall dein Gehalt niedriger ansetzen, jeder Steuerberater kann froh sein, wenn seine Auszubildenden bleiben!
Ein Vergleich mit den Kollegen ist immer schlecht, denn es läuft darauf hinaus, diese schlechter zu machen. Besser ist es eigene Stärken herauszustellen. Offensichtlich hast du eine KOllegin, die für eine ausgelernte Kraft denkbar wenig kann. Das gibt es häufig, MIt ach und Krach durch die Prüfung gekommen und anschliessend nicht mehr weitergebildet.
Aber das ist ja nicht der Regelfall und auch keien Argumentation für dich. Vermutlich würde dein CHef sich denken ( aber nicht sagen) da haben sie recht, wenn ich eine andere Alternative hätte wäre die Frau auch längst geflogen.
Für eine Gehaltsverhandlung bietet es sich oft an, neben einem üblichen Grundgehalt auch FUnktionsprämien zu verhandeln ( Wenn ich Jahresabschlüsse vollständig alleine mache gibt es bonus X) oder zu sagen "Wenn sie nach der Probezeit mit mir zufrieden waren und mich behalten möchten will ich Summe X mehr"
Warum solltest du dich unter Wert verkaufen und weniger fordern als das übliche Gehalt?
MAch das nicht.
Mit Beendigung der Ausbildung hast du noch keine Berufserfahrung. Auch wird jede Kanzlei andere Schwerpunkte haben, die bei Neueinstellung erst erlernt werden müssen. Trotzdem steht dir mindestens das tariflich vorgesehene Entgelt zu. Mit mehr Erfahrungen kannst du auch mehr heraushandeln