Mit Wasserfarben malen ~ wie anfangen?
Ich hab so viele Fragen, aber versuche mich kurz zu halten.
Bis jetzt hab ich nur mit dem Bleistift gezeichnet, also sind Wasserfarben komplett neu für mich.
Ich weiß ehrlich nicht wie ich Anfangen soll. Könnt ihr mir da helfen? Kann man mit billigen Pinseln (eher große) gut malen und auch feine Striche ziehen?
Welches Papier soll ich kaufen? und wie lern ich welche Farben was ergeben?
4 Antworten
Ist der Kunstunterricht in der Grundschule jetzt auch gestrichen?
Ich kann dir soviel erklären:
Du nimmst einen Pinsel und tunkst ihn in Wasser.
Dann gehst du in die Farbe die du möchtest.
Wenn du den Pinsel solange in der Farbe streichst, bis die Farbe Blasen wirft, kommt die Farbe kräftig raus. Je weniger umso leichter.
Wenn du über eine Stelle, die du eben bemalt hast, nochmal drüber malen willst, musst du die Stelle etwas trocknen lassen.
Drücke aber nie zu stark mit dem Pinsel auf Papier, das Papier geht schnell kaputt, weil es nass ist.
Mit Borstenpinsel lassen sich gut Linien malen und mit nem Haarpinsel Flächen (zumindest finde ich das so)
BEi Acryl sollte man spezielles Papier verwenden.
Bei Wasserfarben reicht normales Zeichennlattpapier vollkommen aus.
Für den Anfang(!) reichen auch billigere Pinsel, sofern sie nicht zu sehr Haare verlieren.
Finger weg von Schulwasserfarben! Aquarell ist hier die richtige Wahl (allerdings auch teurer). Alternativ wäre vielleicht auch noch Gouache interessant.
Papiertechnisch empfehle ich Papier, das min. 250g/m² schwer ist (zum Vergleich: Normales Drucker-/Kopierpapier liegt i.d.R. bei etwa 80g/m²). Zum Malen solltest du das Papier vor dem Befeuchten/Bemalen mit Malerkrepp oder Washi-Tape an deiner Arbeitsfläche befestigen.
Außerdem solltest du dich mit der Farblehre auseinandersetzen.
Hey vielen dank! also könnte man sagen das drucker papier und die für acryl nicht zu vergleichen sind ?
Kann mir den unterschied so gar nicht vorstellen
Papier, das für Aquarell- und Acrylmalerei geeignet ist, ist einfach sehr viel dicker. Wenn es nass wird, wellt es sich, aber nicht so stark bzw. die Wellen sind größer. Es ist auch deutlich rauer als Druckerpapier und kann, je nach dem was man kauft, auch eine Oberflächenstruktur haben. Da muss man beim Kauf etwas aufpassen, wenn man auf bestimmte Effekte abzielt.
Deine Antwort ist gut und hilfreich. Dennoch bin ich der Ansicht, dass der gute alte Schulfarbkasten gar nicht so schlecht ist für den Anfang. Man kann damit durchaus in Aquarelltechnik arbeiten - selbst wenn Profi Farben von Schmincke, Rembrandt und co. einige Klassen besser sind. Meist liegt es daran, dass man mit falschem Papier einfach keine gescheite Nass in Nass Technik umsetzen kann. Gutes Papier von Fabriano, Arches etc. macht vieles wett und ist praktisch nicht zu ersetzen.
Ich persönlich halte nicht viel von den klassischen Schulwasserfarben. Ich stand mit dem Medium Wasserfarbe/Aquarell jahrelang auf Kriegsfuß. Die Arbeit damit war mir (schon als Kind) zuwider.
Dann habe ich mir (man muss ja ab und zu aus seiner Komfortblaße raus ;-) ) ein paar wenige Aquarellfarben von Schmincke gegönnt und war sofort begeistert. Seit dem Arbeite ich wieder gern mit Pinsel, Wasser und Farbe. Aquarellfarben verhalten sich meiner Ansicht nach ganz anders (allein beim Aufnehmen der Farbe schon). Da kann die Schulwasserfarbe einfach nicht mithalten. Und ich fände es schade, wenn es bezüglich negativer Erfahrungen so erging es wie mir.
Aber es muss natürlich nicht die teure von Schmincke sein. Eine Bekannte von mir hat beispielsweise sehr gut Erfahrungen mit den Aquarellfarben von Lucas Aquarell Studio und Van Gogh gemacht.
Kann ich gut nachvollziehen. Fluß und Farbverteilung sind - besonders bei Schminckes Horadam - einfach deutlich besser. (und wer nutzt schon gerne Ochsengalle) Ich verwende sie selbst auch - habe aber vor langer Zeit auch gute Ergebnisse mit dem Pelikan Schulfarbkasten gemacht.
Die Schulfarben verhalten sich z.B. untereinander relativ konstistent - Mischergebnisse sind recht gut verhersagbar. Bei professionellen Pigmenten (ausser den Azo Pigmenten) hat jede eine gewissen Eigenheit und gerade das macht den Reiz aus. Wenn man sich etwas mit "seinen" Farben auskennt, kann man viel mehr aus dem Thema Aquarell herausholen, als mit dem Schulfarbkasten. Aber eben auch erst dann. Danke für Dein persönliches Statement. Viel Freude und viel Erfolg. Jo
Du hast ja schon selbst die Erfahrung gemacht,- mitDruckerpapier kann man in der Tag nur drucken. Für Aquarell brauchst Du wirklich saugfähiges Papier,- auch die Zeichenblöcke, die man billig bei ALDI etc.kaufen kann, genügen leider nicht,
Sinnvoll ist es, einen Zeichenblock mit mindestens 250 m2 zu kaufen. Du kannst durchaus einzelne Blätter herauslösen. Die solltest Du dann mit Tesakrepp fest auf einen glatten Untergrund kleben. Ich nehme gern die Rückseiten von alten Wechselrahmen, bei denen das Glas kaputt ist. Dann solltest Du einen Rand ziehen,- so daß Du eine Vorstellung hast,wie das Bild später mit Passepartout aussieht. Diesen Rand bitte möglichst nicht beschmieren, und später die Bleistiftspuren wieder ausradieren. Vorsichtig,- erst trocknen lassen!!- und jetzt kann es losgehen. Ausprobieren,- wie geht Nass-in Nass-Technik. Und bitte Geduld aufbringen. Lieber einmal längere Zeit warten, als zu oft ändern. Wenn der Untergrund gut durchgetrocknet ist, kann man auch mit wenig Wasser neue Farben auf den getrockneten Untergrund bringen, ohne, daß es so verschwommene gräuliche ,nicht leuchtende Farben gibt. Überlege Dir möglichst vorher, was später weiss sein soll, - diese Stellen vorsichtig mit einem Bleistift vorzeichnen - und frei lassen. Später mit Deckweis arbeiten, ist nicht schön und verdirbt ein Aquarell schnell. Und alles andere solltest Du ausprobieren. Aber gutes, saugfähiges Papier ist schon sehr wichtig!!
Mehr als teure Farbe,- jedenfalls für den Anfang. Und Geduld !!!! Nicht zu schnell wieder versuchen, etwas zu verbessern. Das klappt bei Aquarellmalerei ohnehin fast nie.
Hallo,
in dieser Frage findest Du sehr gute Hinweise auf Hilfsmittel und wie man sie einsetzen kann. In meiner Antwort habe ich einen Youtube Kanal verlinkt, auf dem Du wertvolle Hinweise von Aquarell Künstlern bekommen kannst
LG und viel Erfolg
Jo
Vielen dank, das Problem ist, hab mit acryl 2 mal gemalt, aber pure enttäuschen, vllt. liegt es daran das ich drucker papier benutzt habe.
wollte deswegen, lieber mal fragen