Mit 3er Abi studieren - Erfahrung?

5 Antworten

Ganz unabhängig von Deinen Noten, die zwar nicht überragend sind, aber Dich für ein Studium ausreichend qualifizieren: Wenn Dir bereits die Schule zu theoretisch war und Du immer schon Drang in Richtung der praktische Anwendung hattest, dann vermeide die Universität.

Suche nach der Möglichkeit, mal eine Vorlesung anzuhören und versuche, in Kontakt mit Studenten zu kommen, um Dir ein besseres Bild von den Inhalten zu verschaffen.

Wie das Eignungsverfahren aussieht, kann ich Dir nicht sagen - aber dass eine gute (und zeitaufwändige) Vorbereitung darauf erforderlich sein wird: Die Anzahl der Bewerber übersteigt die Anzahl der Studienplätze oft um ein Vielfaches - entsprechend gehen die Allermeisten leer dabei aus.

TechnikSpezi  13.01.2019, 18:54

Sehr gut auf den Punkt gebracht. Sehe ich genau so!

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eichabi 
Fragesteller
 13.01.2019, 19:09

Vorlesungen hatte ich aus Interesse schon einige Male besucht und Kontakte konnte ich auch knüpfen :D

Ich glaube ich habe mich unglücklich ausgedrückt bei der Frage.
Schule finde ich nicht zu theoretisch. Ich hatte nach Haupt und Real einfach etwas mehr erwartet, aber das war halt wieder dasselbe. Themen haben sich teilweise wiederholt etc.. Ich brauchte wohl irgendwann mal eine Abwechslung

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Mein Abi-Schnitt war 3,3 weil mich vor allem private Umstände sowie Physik und Mathe heruntergezogen haben.

Meine Leistungen an der Uni waren durchweg positiv, sodass ich am Ende meine Leistungen im oberen 2er-Durchschnitt hatte und einen guten Abschluss machte. Ich wurde sofort angenommen, hatte lediglich ein Fach welches nicht zulassungsfrei war und kam auch dort sofort durch.

Ich würde nie einen Notendurchschnitt der Schule als Grundlage für die eigene Motivation nehmen. Dafür liegt die Schule mit all ihren Fächern, die man einbringen muss, eben nicht jedem. Ich habe ebenso Einserschüler (Abi) im Studium erlebt, die nichts auf die Reihe bekommen haben.

Was heißt das schon?

eichabi 
Fragesteller
 13.01.2019, 18:48

Darf ich fragen was du studiert hast?

Sollte man auch nicht, aber siehe Gesellschaft...

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Appelmus  13.01.2019, 18:56
@eichabi

Pädagogik und Sprachen. Kann man mit deinen Wünschen nicht unbedingt vergleichen.

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Ich hab einen Abischnitt von 3,5 einfach weil ich mit 17 angefangen hatte massiv zu kiffen und nichts mehr für die Schule zu tun. Hab trotzdem ein Ingenieurstudium geschlaft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
eichabi 
Fragesteller
 13.01.2019, 18:46

Wurdest du mit Wartesemestern angenommen oder war die Uni zulassungsfrei?

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JayCeD  13.01.2019, 18:56
@eichabi

War ein zulassungsfreier Studiengang, keine Wartesemester etc. .

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eichabi 
Fragesteller
 13.01.2019, 19:03
@JayCeD

Gab es da auch ein Eignungsverfahren?

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JayCeD  13.01.2019, 20:23
@eichabi

Ne war eine kleine FH in der Provinz die haben quasie jeden genommen, der sich da beworben hat. In der ersten Woche gab es lediglich einen Mathematiktest, wer da zu wenig Punkte hatte, dem wurde nahegelegt ein zusätzliches Aufbauseminar für Mathe zu besuchen.

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Die Leistungen in der Schule sagen nichts über die Leistungen später im Studium aus.

Das Lernen ist komplett anders und nicht mit dem an der Schule vergleichbar. Auch kannst du dir das Fach deiner Wünsche raussuchen und somit etwas machen, das dich interessiert. An der Schule machst du irgendwas, was sich Politiker überlegt haben, aber nichts was spannend ist.

Wenn du das richtige Studium für dich findest und das mit der geeigneten Motivation und entpsprechender Einsatzbereitschaft machst, wird dein Studium sehr erfolgreich!

Nur reinkommen ist das schwierige... Wenn es Eignungstests gibt, dann ist das die große Chance für dich. Bereite dich gut darauf vor (da kannst du ja schonmal deine Motivation auf die Probe stellen). Es gibt auch viele Studiengänge mit niedrigen Einstiegshürden, vlt. wären die ja eine Alternative für dich.

Eignungstests sind immer so ne Sache. Die sind natürlich sehr unterschiedlich und niemand wird dir allgemein sagen können was wichtig ist. Meist wird Allgemein- und Fachwissen abgetestet. Das ist aber überall anders und die Website der Uni wird dir sicher Hinweise darauf geben, wie du dich gut vorbereiten kannst. Vlt. findest du ja auch auf Facebook-Gruppen Kontakt zu Studenten dort, die helfen dir sicher weiter und können dir Tipps geben.

Mit dem Studiengang habe ich leider keine Erfahrung.

eichabi 
Fragesteller
 13.01.2019, 18:51

Darüber werde ich mich noch informieren! Danke!

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TechnikSpezi  13.01.2019, 18:58
Die Leistungen in der Schule sagen nichts über die Leistungen später im Studium aus.

Doch, in gewisser Weise schon. Klar, nur weil man einen 3er Schnitt hat, sagt das natürlich nicht, man wäre zu dumm für ein Studium. Auch gibt es den NC nicht, weil z.B. Medizin zu schwer, sondern zu voll ist.

Aber, der Fragesteller hat hier schon gesagt, er hatte keine Motivation in der Schule, weil es ihn nicht itneressiert hat. Wenn schon die Schule zu langweilig war und man deswegen nicht viel Leistung abgegeben hat, dann denke ich eben schon, dass man auch sagen kann, dass das Studium nicht so einfach wird, weil man auch dort dann viel hängen lassen kann.

Dazu kommt ja eben, dass man jetzt die absolute Bringepflicht hat. Kein Prof wird dich großartig ansprechen, du solltest dich mal mehr beteiligen. Kein Prof gibt dir abgesehen von der einen Klausur im Semester eine Note für die Mitarbeit oder sowas. Man hat je nachdem nicht einmal eine Anwesenheitspflicht. Da kann man sich noch viel mehr hängen lassen, es passiert viel viel schneller. Wenn man dann schon in der Schule zu faul war, kann man davon ausgehen, dass das im Studium nicht besser wird.

Das ist jedenfalls meine Meinung.

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Chrisgang  13.01.2019, 19:19
@TechnikSpezi

Nein, es gibt massig Studien die beweisen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Abinote und späteren Studienabschluss gibt. http://www.ihf.zfb.mwn.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Beitraege_zur_Hochschulforschung/2002/1-2002-fries.pdf

Der Grund ist folgender:

Im Studium sind andere Fähigkeiten gefragt, als in der Schule:
In der Schule ist der Stoffumfang sehr gering, dafür muss man andauernd mit dabei sein und jeden Tag 100% Vorbereitet. Dadurch sind Personen mit geringer Motivation besonders im Nachteil. An der Uni musst du einmal im Semester deine Leistung auf 100% bringen und das motiviert sehr viele von ganz alleine. Wenn du unter dem Semester mal eine Vorlesung nicht voll dabei warst - mei mehr Arbeit in der Prüfungsvorbereitung, aber kein Weltuntergang.

Auch machst du im Studium etwas, das dich interessiert.
Viele sind in der Schule schlecht, weil sie Mathe und Physik richtig runterzieht, sie dafür viel lernen und weniger Zeit fürs Geschichte-Lernen haben, deswegen auch in Geschichte schlecht sind. Studieren sie Geschichte sind sie Plötzlich richtig gut drin, weil sie nicht mehr durch Mathe und Physik belastet sind.
Ich war z.B. richtig schlecht in Deutsch und Latein, wäre mehrfach fast durchgefallen. Mei, Deutsch und Latein interessiert im Ingenieursstudium halt keinen mehr! Und gute Leistungen motivieren dann wieder für die nächsten Schritte.

Der Zwang zur Selbstverpflichtung hat bei sehr vielen eine erzieherische Wirkung, solange sie es schaffen wollen. Wer mit der Einstellung "schauen wir uns das entspannte Studentenleben mal an" rangeht, der ist egal bei welchem Abischnitt zum Scheitern verurteilt.

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TechnikSpezi  13.01.2019, 19:26
@Chrisgang
Auch machst du im Studium etwas, das dich interessiert. 
Viele sind in der Schule schlecht, weil sie Mathe und Physik richtig runterzieht, sie dafür viel lernen und weniger Zeit fürs Geschichte-Lernen haben, deswegen auch in Geschichte schlecht sind.

Naja, sehe ich erstmal nicht so richtig als Argument. Je nachdem, was man studiert, sieht das ja im Studium nicht besser aus. Ich als Informatik Student hab ja auch genug Mathematik drin und sonstige theoretische Sachen, die mich nicht unbedingt interessieren (werden). Auch bei Medien dürfte es da einiges geben, aber genau weiß ich das auch nicht.

Und sorry, aber ich werde mir deine Quelle jetzt nicht großartig durchlesen, da hab ich dann doch besseres zu tun ;)

Deine Argumente sind gar nicht so schlecht, aber dennoch bin ich der Auffassung, dass da ein Zusammenhang besteht. Dass es bei sowas immer etliche Ausnahmen sind, dass das fast eine 2. Regel ist, ist ja nichts neues. Genauso ist es generell beim Schnitt deines Abschlusses. Statistisch gesehen kommst du mit einem besseren Abschluss eben weiter oder/und an mehr Geld, aber wir kennen alle zich Fälle, wo das für jemanden nicht galt, und auch in beide Richtungen. Das ist für mich jetzt nicht das Todschlagargument, wenn wieder gesagt wird, dass genügend Studenten das Gegenteil bewiesen haben. Ich kann mich auch irren, aber wie gesagt, ich lese mir das jetzt nicht alles durch.

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Vampire321  13.01.2019, 20:01
@Chrisgang

Glückwunsch... es gibt natürlich immer Ausnahmen... aber i.d.r. löuft es dann doch anders ab

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Ich würde mir das gut überlegen mit dem Studium. Und das nicht direkt wegen dem 3er Schnitt, sondern der Ursache, die du aufführst.

Du sagst selbst, dass dein befriedigender Schnitt daher kommt, dass dich die Schule nicht "interessiert". Deswegen hast du die Schule schleifen lassen.

Jetzt möchtest du studieren gehen. Da ist der 3er Schnitt an sich nicht direkt das Problem. Aber ich sehe das Problem eben in deiner Ursache für den 3er Schnitt.

Schule interessiert doch wirklich die aller wenigsten. Man hat vielleicht mal 1-3 Fächer, die man noch interessant finden kann, aber sie werden in der Oberstufe sowieso an vielen Stellen alle mal schrecklich. Ich fand Chemie in der 6. Klasse mit den Experimenten auch voll toll, in der 9. Klasse war weit oben auf meiner Hassliste, als nur noch von Periodensystem, Atomen, Schale, Neutronen und Kernen die Rede war.

Das schwierigste an der Schule ist doch gerade, dass man über die ganzen Jahre 5 Tage die Woche seine Leistungen bringt, wobei man permanent von den Lehrern unter Beobachtung steht und alles deine Note beeinflusst - ja sogar dein Auftreten und deine Sympathie (ja, das wurde oft genug bewiesen).

Im Studium bist du dann plötzlich auf dich alleine gestellt. Keiner, der dir groß Hausaufgaben aufgibt. Wenn du sogar in der Schule, wo dir die Lehrer jedes Mal gesagt haben, du sollst dich mehr melden und ruhig sein usw. schon aus Interesse alles zu blöd wurde und du dich nicht richtig angestrengt hast, sehe ich da im Studium keine gute Zukunft.

Auch wenn du meinst, dass das Studium endlich was ist, was dich interessiert. Hast du dir das mal richtig angeschaut? Da wird dich garantiert genug erwarten, was dich null interessiert. Ich studiere Informatik und habe da schon zwei reine Mathematik Module drin, und das wird auch weiter so gehen. Selbst BWL ist drin. BWL interessiert mich zwar, aber das hat mit der Richtung (thematisch) von Informatik ja erstmal nicht viel zu tun, was eben zeigt, dass du noch lange nicht das machst, was dich interessiert. Das ist auch nicht nur bei mir im Studiengang so.

Und es dürfte dann für dich noch schwieriger werden, für so Klausuren zu lernen, wo dich das Fach null interessiert, weil die Klausuren viel schwieriger werden und du so auf dich alleine gestellt bist. Da gibt dir keiner Hausaufgaben auf, sodass du am Ball bleibst. Selbst wenn, du musst sie nicht machen, keiner kontrolliert das und die Profs geben dir keine Note für deine Mitarbeit. Es zählt nur die Klausur.

Am Ende wirst nur du wissen, ob es was für dich wäre oder nicht. Der Schnitt an sich sagt natürlich noch nicht riesig viel über deine Fähigkeiten aus und ob du studieren sollst oder nicht. Vor allem, wenn du es aus fehlender Motivation dazu kommen lassen hast. Aber gerade das ist für mich eben wieder der Punkt, weswegen ich sage, dass du dir gut überlegen musst, ob du das wirklich durchhalten wirst. Und dazu kommt sicherlich auch, dass du mit einem 3er Abitur vielleicht mehr Schwierigkeiten haben wirst als andere. Wie gesagt, das hat erstmal mit der Intelligenz nicht unbedingt viel zu tun. Aber du wirst es eben schwieriger haben, weil du es weniger kennst, dich so anzustrengen und alles. Es sind die indirekten Dinge, die da wichtig sind.

Im Studium lernst du nur viel mehr theoretischen Mist, als in der Schule schon. Selbst wenn es gerade um Medien geht, berechnest du am Ende wieder nur irgendeinen mathematischen Mist, den du später auch nie brauchen wirst. Das ist dann keines Wegs interessanter als in der Schule.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
eichabi 
Fragesteller
 13.01.2019, 19:00

Danke für deine Antwort! Ob das Studium was für mich ist, habe ich mir schon sehr oft überlegt und kam jedesmal zu dem Entschluss, dass diese Herausforderung echt spannend wäre.

Schule hat mich nicht nur wegen dem Stoff nicht mehr interessiert, sondern weil ich nach den "Aufstiegen" (haupt, real,...) immer wieder dasselbe hatte. Ich hatte jedesmal gehofft, dass da irgendetwas mal anders ist. Deswegen hatte ich schließlich ein berufliches Gymnasium gewählt und in Klausurenphasen habe ich noch zusätzlich an Projektwochen etc teilgenommen. Zudem muss ich sagen, dass ich mit lernen keine Probleme habe. So waren die Klausuren auch (fast) immer gut, aber mündlich etc zählt viel mehr.

Ich überlege immer noch, ob ich studieren will und ich denke ich will es. Denn allein dieser "Aufstieg" war nur dafür, dass ich studieren darf.

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TechnikSpezi  13.01.2019, 19:20
@eichabi
Die Leistungen in der Schule sagen nichts über die Leistungen später im Studium aus.

Das ist dann schon ein ganz guter Grund, es mal zu versuchen. Aber du solltest dir wirklich bewusst sein, dass du die Motivation da vergeblich finden wirst.

Ich wollte eig. zur Polizei gehen, hab dann aber doch gemerkt, du bist ein Technik Freak und Selbständigkeit wäre ein Wunsch von mir, da ist die Polizei nicht ganz passend. Und zudem kann ich mit einem Informatik Studium später mehr verdienen (ob das auch so wird, weiß natürlich keiner).

Jetzt studieren ich, ein Freund von mir ist bei der Polizei (er war bei mir in der Stufe). Er verdient jetzt irgendwas um die 1.300€ und ist Beamter, ich verdiene in der gleichen Zeit 0 Cent und darf mir mein Geld in meiner restlichen Freizeit verdienen. Jedes mal, wenn mir das bewusst wird, fliegt die Motivation förmlich weg. Ich bereue meinen Schritt kein Stück und weiß, dass es gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass ich dann in mehreren Jahren mehr verdiene als er. Aber das ist für den Moment natürlich keine große Motivation, wenn du jetzt der bist, der nebenbei das Geld machen muss und du zusammen mit Unterhalt nicht mal an sein Gehalt kommst, obwohl auch ich nicht wenig verdiene (also natürlich dafür, dass ich studiere).

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