Milchmädchenrechnung feministisch?

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Als Milchmädchenrechnung gilt eine „auf Trugschlüssen oder logischen Fehlern beruhende Erwartung“. Mit diesem Begriff belegen z. B. Politiker gern ihre Gegner, denen sie auf diese Weise unseriöse Berechnungen unterstellen. Sein Ursprung liegt vermutlich in zwei Fabeln aus dem 18. Jahrhundert: zum einen in der von Johannes Wilhelm Ludwig Gleim verfassten Geschichte Die Milchfrau, zum anderen in Johann Benjamin Michaelis' Der Milchtopf. Diese deutschen Fabeln gehen auf Lafontaines La laitière et le pot au lait („Das Milchweib und der Milchtopf“) zurück. In der Fabel trägt das Mädchen Perrette Milch in die Stadt und hüpft vor Freude, weil sie sich ausmalt, wie sie mit dem zu erwartenden Geld die schönsten Dinge kauft. Ihr Hüpfen bewirkt, dass der Topf hinfällt und all das, was sie sich erhofft hat, mit einem Mal dahin ist. Ausdrücklich genannt wird das wohl erst seit dem Jahr 1900 gebräuchliche Wort Milchmädchenrechnung jedoch in keiner der Fabeln.

Früher wurde die Milch in einer kleinen Milchkanne geholt und dann mit Pfennigen genau bezahlt. Ist damit eventuell "Pfennigfuchserei" gemeint. Das heißt, wenn einer pinselig genau ist, auf jeden Pfennig achtet.

Man könnte es je nach Ansicht als degradierend betrachten. Mir war das allerdings noch nicht aufgefallen.


adelaide196970  12.10.2019, 12:23

ich lese gerade: naive Rechnung, die nicht aufgehen kann. Man lernt nie aus. Aber dann wäre es ja laut der Fabel tatsächlich ein wenig feministisch herablassend.

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