Mein Vater will dass ich heirate und sagt ich habe die Kultur und die Ehre vergessen?
Ok Leute eigentlich wollte ich diese Frage nicht stellen. Aber es belastet mich doch. Und zwar geht es um eine Situation die gestern passiert ist. Also erstmal ich bin ein 24, fast 25 jähriger Mann und meine Familie kommt aus den arabischen Emiraten und es ist so, dass mein Vater und ich häufiger Streit hatten und er hat mich oft beschimpft beleidigt und geschlagen damals usw.
Meinem Vater ist Ehre und Tradition und Kultur und sowas sehr wichtig.
Er weiß auch, dass ich bisexuell bin, also auch auf Männer stehe und er hasst diesen Teil von mir, er sagt das auch so. Einmal sagte er; hätte er gewusst, dass ich so werde, hätte er mich gar nicht gezeugt.
Gestern sagte er mir, weil ich in einigen Tagen 25 werde, dass ich schon zu alt bin um unverheiratet zu sein, und dass ich heiraten soll. Er sagt er kennt junge Frauen die unverheiratet sind und einen Mann suchen, aud der Heimat also aus den arabischen Emiraten, wo eir her kommen. Und er sagt er hat so connections und will mir eine „besorgen“ zum Heiraten.
Ich sagte ich will aber nicht weil ich von arrangierten Ehen nichts halte, und dann sagte er, ich habe die Kultur und die Ehre vergessen und ich bin die größte Schande der Familie und soll mich schämen. Und so geht das mit mir nicht weiter und so.
Ich bin wirklich extrem traurig deswegen. Es war keine lange Diskussion, es ging sehr schnell und ich habe gestern versucht es zu verdrängen aber ich kann nicht aufhören daran zu denken.
Was soll ich denn machen??
Hat er für Dich schon eine Frau ausgesucht?
Sagen wir so er kennt welche die „in Frage kämen“
28 Antworten
Für mich wirkst du wie ein anständiger und netter Mensch, dein Vater ganz im Gegenteil. Ich finde du solltest dich so weit du kannst distanzieren von ihm, dich selbst finden und was du im Leben willst erkennen. Man kann sich irgendwie mit allem arrangieren aber emotional gehst du glaube ich mit dem ganzen immer mehr ein und wirst vielleicht sogar auch irgendwann auch so sein und das vielleicht deinem Kind weiter geben... Wünsche dir viel Mut und Kraft.
Hallo!
Das was Du hier erzählst ist durchaus eine heftige Geschichte und belastet Dich sicherlich auch emotional sehr stark. Ich denke, dass in so einer Situation auf jeden Fall Abstand wichtig ist. Ich würde Dir empfehlen Hilfe bei einer Beratungsstelle in Deiner Nähe zu suchen. Welche Stelle hier in Deinem Fall richtig ist, kann ich Dir nicht sagen. Aber vielleicht wendest Du Dich mal an ein queeres Zentrum / LSBTTIQ Zentrum in einer größeren Stadt in der Nähe, vielleicht können die Dich an jemanden weitervermitteln.
Tut mir leid das zu sagen aber ich würde ausziehen und so weit weg wie möglich von deinem Vater kommen. Er ist ein furchtbarer Mensch. Es ist deine Entscheidung wann und wen du heiratest, nicht seine. Er ist hier derjenige, der nicht normal ist. Und sein Verhalten ist furchtbar!
Such eine andere Wohnung oder WG. Ich war noch jünger als du, aber ich konnte mit meiner Familie auch nicht länger aushalten (die wollten mich nicht zwangsverheiraten, aber es gab andere Probleme). Andere Lösung gibt es nicht, solche Leute denken, mein Haus - meine Regeln, egal wie alt du bist und die leben noch im Mittelalter.
Heiraten ist doch etwas Schönes? Eine Ehe zu führen, kann auch glücklich machen. Ich verstehe nicht, dass hier so viele gegen Ehen sind...
Was erhoffst du dir denn von deinem Leben? Ich finde den Druck, den dein Vater auslöst nicht gut, aber vielleicht wäre es gut, wenn du mal die Vor- und Nachteile beider Welten vor Augen hälst. Die sogenannte westliche Freiheit hat nicht nur gute Seiten. Sie respektiert die Entscheidungen des Einzelnen und das ist gut. Die Bedeutung von Ehe und Familie hat allerdings gelitten und das ist sooo schade! Ehen sind ein sicherer Rahmen für Kinder und eine gute Grundlage für ein glückliches und gesundes Leben. Klar, läuft nicht immer alles rosig und Probleme werden kommen - aber das Prinzip das Gott sich für Familie überlegt hat, ist eigentlich wunderschön und total sinnvoll.
Ich würde dir wünschen, dass du dich möglichst neutral und ohne Druck dieser Frage stellen kannst und zu einer Entscheidung kommst, die dir viel Freude in dein Leben bringt, die bleibt und langfristig ist.
Er/Sie hat sehr wohl seine Ansicht verstanden nur versucht man ihm lieb gemeint noch zu erklären das es auch in dem was ihm nicht gefällt etwas gutes drinne steckt. Manchmal mögen wir etwas nicht das gut für uns ist und manchmal lieben wir etwas das schlecht für uns ist. Unterschiedlich eben. Er lebt hier und hier wird er zu gar nichts gezwungen er ist der jenige der sich zwingen lässt von seinem Vater. Letztendlich kann sein Vater sagen/machen was er will wenn er seinen eigenen Willen hat wird er genau so machen können was man will. Niemand zwingt ihn, er zwingt sich selbst. Das es ihm offenbar so schwer fällt, zeigt aber auch das sein Vater so denke ich ihm was bedeutet und ihn nicht einfach verlassen "wegschmeißen" möchte - was ist gut finde und hoffe das es so ist. Sein Vater hat unrecht mit dem beleidigen, schlagen und dem Druck ausüben aber er denkt anders und ist anders aufgewachsen. Für ihn ist das dass einzigst richtige auch wenn er sein Weg ihm falsch auslebt und vormacht. Ich würde auch wollen das mein Kind der Religion folgt aber ohne zwang den es muss von Herzen kommen was auf Herzen wirkt sonst hat es keinen Sinn.
Du hast sein Anliegen nicht verstanden. Er möchte frei und selbstbestimmt entscheiden und zu nichts gezwungen werden und das sollte in unserem freiheitlich-demokratischen Land eine Selbstverständlichkeit sein.
Und sich selbst unglücklich zu machen, nur damit andere zufrieden sind, finde ich nicht richtig.