Mein Vater ist nicht stolz auf mich

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Ich könnte mir vorstellen, dass Deine Sozialphobie sich im Grunde darauf "stützt", dass Du so viel Ablehnung von Deiner Familie einstecken musst. Das macht es nicht leicht rauszugehen, wenn man sich als Versager fühlt. Denn man geht dann nicht einfach so los, man muss dann losgehen und etwas beweisen. Das ist sehr viel Druck und den kann einer leichter, ein anderer gar nicht aushalten.

Ich weiß nicht, ob Du wirkst wie ein Kind oder Dir das nur einredest, weil alle in Deiner Umgebung es sagen. Du siehst, was sie sehen, aber das ist meistens nicht die Realität. Du bist 18 und ein junger Mann und Du hast zumindest eine Arbeit. Ein Anfang.

Du bist nicht dazu da, die Erwartungen Deiner Eltern zu erfüllen, überhaupt nicht. Allerdings sind sie auch nicht dazu da, Deine Erwartungen zu erfüllen. Du kannst jetzt ewig weiter an diesem Punkt steckenbleiben oder Du entscheidest Dich dafür etwas zu ändern.

Zieh aus, such Dir eine Wohnung und werde selbständig. Das ist sicher ein schwerer Weg, aber ist der jetzige leichter? Willst Du ewig so weiterleben, im Schatten Deines Vaters? Vielleicht kannst Du auch irgendwo eine amtliche Unterstützung bekommen, ich kenn mich da in Dtld. nicht aus, da können sicher andere besser antworten.

Eltern haben biologisch gesehen die Aufgabe, eine neue Generation auf einen selbständigen Weg zu bringen. Das ist bei Dir noch nicht gelungen. Vielleicht ist es auch so, dass Dein Vater sich selbst irgendwo Vorwürfe macht und das permanent auf Dich projeziert? Und das ist ein Teufelskreis. Er beschuldigt Dich und Du wirst immer ängstlicher. So abwegig ist das nicht. Du bist sein Ventil?

Du musst niemanden zufriedenstellen außer Dich selbst. Das ist es, was Deine Angelegenheit ist. Selb- und Eigenständigkeit wär ein Ziel für Dich. Du lernst auf eigenen Füßen zu stehen, unabhängig von Deinen Eltern, unabhängig von der Meinung Deines Vaters, was Du kannst oder nicht, was Du sollst oder nicht. Du bist erwachsen, triff eigene Entscheidungen. Du bist schon wer, Du musst niemand werden. Versuch loszugehen, und stell Dich auf Fehler ein, stell Dich auf Rückschläge ein, stell Dich auf Enttäuschung ein (diesen Preis zahlen wir alle) - aber am Ende winkt die Freiheit??!!!

Liebe Grüße und ich wünsch Dir von Herzen alles Gute!

Sei du selbst! Wenn du keine beziehung willst dann hab keine. Wenn du micht studieren willst dann tu das auch nicht! Es ist dein leben ok es ist schon hart wenn die eltern gegen einen und nicht stolz sind. Aber wie schon gesagt es ist dein leben und du alleine entscheidest was du machst. Wenn deine Eltern sehen das dass was du machst dich glücklich macht, werden sie es akzeptieren müssen. Du musst es niemanden recht machen. Bleib positiv und glaub an deine träume dann klappt das schon :)

Das ist kein schöner Umstand aber im Endeffekt würde ich da nicht in so einer Gedankenspirale zu verharren. Ich bin auch selbst betroffen und war 10 Jahre in Therapie von dem bin ich nicht ganz ahnungslos. Wenn dir die Therapie nichts gebracht hat lag es eventuell daran das der Therapeut einfach nicht der richtige für dich war?! Ein Therapeut soll ja nicht dafür da sein deine Probleme zu lösen sondern die andere Denkmuster aufzuzeigen ob du das dann annimmst und was du daraus machst liegt ja in deinem Ermessen. Von Medikamenten halte ich persönlich ohnehin nichts weil die auch nur das überdecken was in der Therapie eigentlich raus sollte. Deine Familie scheint das einfach noch nicht verstanden zu haben das du "krank" bist und Hilfe brauchst. Bei mir dauerte das 12 Jahre bis eine Akzeptanz da war (auch nur von Mutters Seite) und da nützt es oftmals nichts anderes als sich auch ein Stück weit zum Selbstschutz zu distanzieren als nur um die Gunst der Eltern zu buhlen. Ich würde mir an deiner Stelle entweder einen neuen Therapeuten suchen oder bei dem bisherigen die Therapie fortführen und einen 2. Versuch starten. Es ist alles besser als gar keine Therapie. Vielleicht auch im Rahmen einen stationären Aufenthaltes. Ich finde du solltest erst mal dich selber wichtig nehmen und gucken das es dir besser und erst danach an dein weiteres Berufs- und Liebesleben denken.

Hey du, ich würde nochmal eine Therapie machen. Dass sie noch nicht geholfen hat, kann an tausend Dingen liegen und manche Menschen brauchen mehr Anläufe, ehe sie das richtige finden.. wenn du dich jetzt zu Arbeit oder Studium zwingen würdest, wäre das völliger Quatsch, du scheinst mir laut deines Berichts auch grad gar nicht arbeitsfähig.. In erster Linie ist es für dich auch wichtig, dass du jetzt nur an DICh denkst und nicht versuchst, alle Konflikte gleichzeitig zu lösen.

Alles Gute!

Das Verhalten deines Vaters ist ziemlich typisch für das eines Menschen, der mit einer Situation heillos überfordert ist und keinen angemessenen Weg findet, damit umzugehen.

Gerade bei Männern ist häufig die Vorstellung verbreitet, dass das Zugeben/ Anerkennen einer Krise diese bestätigen und verstärken würde. Indem er Männlichkeitsparolen absondert, hofft er, dich genügend anschubsen zu können, um aus deiner Krise rauszukommen.

Würde er deine Situation anerkennen, wäre das für ihn gleichbedeutend damit, aufzugeben. Das kann und will er nicht.

Und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht deswegen, weil er dich nicht akzeptiert, sondern weil er halb verrückt vor Sorge um dich ist.

Vielleicht gelingt es dir bei passender Gelegenheit mal, ihm genau das zu sagen, was dich bewegt: Dass es für dich sehr schlimm ist, zusätzlich zu deinen Problemen das Gefühl zu haben, dass er dich ablehnt, weil du dir sehr wünscht, dass er stolz auf dich ist.

Mag sein, dass er auch darauf nur einen markigen Spruch hat - manche Männer sind so. Das Äußern von Gefühlen ist nicht ihr Ding, weil sie es nie gelernt haben. Dennoch wird er gehört haben, was dich bewegt und dadurch über längere Sicht vielleicht auch nach und nach zu einer Verhaltensänderung in der Lage sein.