Kennt ihr das wenn ihr euch zwischen eurer Familie oder Freunde auf einmal sehr fremd fühlt?

2 Antworten

Ich kenne das, aber eher von ehemaligen Freunden/Bekannten. Die waren mir mal sehr sympathisch, aber man hat sich mit den Jahren halt auch verändert und weiterentwickelt oder hat sich einfach nicht mehr viel zu sagen, weil man sich in zu unterschiedliche Richtungen entwickelt hatte. Und dann wollte man nix mehr von denen wissen, hat sich abgekapselt, ging eigene Wege, was auch immer. Das ist ganz normal speziell wenn man in der Pubertät ist oder so um die 20-25-30, weil sich da der eigentliche Charakter bildet und man eines Tages an dem Punkt ankommt wo man merkt, wer ein echter Freund ist und mit wem einem doch weniger verbindet als gedacht. So etwas kann natürlich auch innerhalb einer Familie passieren, klar!

Ich habe meinen Opa auch irgendwann ganz anders gesehen und habe heute den Eindruck, dass ich ihn früher sicher aus Dankbarkeit verklärt habe. Na ja, egal, ich bin halt auch ein selbstkritischer Zeitgenosse und wer ein wenig "beseelter" denkt und viel nachdenkt über sich und sein Umfeld, der ist wahrscheinlich auch kritischer wie jemand, der einfach nur in den Tag lebt.

Schlimm ist so etwas nicht, es ist einfach nur menschlich und auch nicht per se ein Grund um sich in therapeuthische Hilfe zu begeben. Das muss man erst, wenn man "leidet" und merkt, dass man sich im Kreise dreht oder das Thema einen zu sehr berührt, dass man an kaum noch was anderes denkt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hey,

ja. Und ich denke, jeder von uns kann das ein Stück weit nachvollziehen. Vor allem, wenn man jemand ist, der viel reflektiert über sich und sein Leben, seine Beziehungen zu anderen. Als ich ganz klein war habe ich mich immer schon gefragt, ob ich nicht vielleicht nur ein Zuschauer bin in allem, was so um mich herum passiert. Ob ich vielleicht gar keinen Einfluss auf meine Familie usw habe, weil auch einfach viel bei mir zuhause los war. Später hatte ich das dann auch unter Freunden. Ohne besonderen Grund habe ich mich auf einmal gefragt, ob wir wirklich Freunde sind, ob ich diese Leute wirklich kenne, ob sie mich kennen. Ich glaube, ein Stück weit musste ich verstehen, dass man nicht alles über jemanden wissen kann. Vielleicht ist es bei dir aber auch eine ganz andere Situation.

Auf jeden Fall hoffe ich, dass du das nicht fragst, weil es dir vielleicht nicht gut geht in der Nähe von Familien und Freunden, sondern dass es einen anderen Grund hat. Alles Gute für dich und lass diese Gedanken nicht Überhand nehmen ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung