Mein Vater ist gestorben und ich fühle nichts?

15 Antworten

Man sollte niemandem vorschreiben wie er zu trauern hat. Jeder Mensch bewältigt Trauer, sofern vorhanden, auf seine eigene Art und Weise. Es gibt diejenigen die auf einmal Lebensfreude entdecken bis hin zu leicht verrücktem/krankhaften Unternehmensdrang erleiden. Andere weinen tagelang, wieder andere ziehen sich komplett zurück und isolieren sich vollständig, wohingegen wieder andere die Nähe anderer Leute suchen.

Aber es gibt auch Leute die keine wirkliche Trauer empfinden, weil die emotionale Verbundenheit zu der verstorbenen Person fehlt.

Manchmal befindet man sich auch in einem Schockstadium und realisiert erst nach einer gewissen Zeit was passiert ist und die "Reaktionen" treten erst verspätet auf.

Bei dir - und das ist nur eine Vermutung und nichts mit Hand und Fuß - würde ich denken, dadurch, dass keine emotionale Bindung und persönliche Nähe stattfand nimmst du das lockerer (nicht abwertend gemeint) auf, als vielleicht jemand der ihm viel näher stand.

Das er nicht bei dir ist, ist dir bereits jetzt durch den seltenen Kontakt eine vertraute Situation. Vielleicht kommt eine "Trauer-Reaktion" etwas später noch, weil du das "nie wieder" noch verarbeitest, aber vielleicht bleibt es auch aus.

Was es auf jeden Fall nicht ist kann ich dir sagen: Unnormal.

Ich habe schon von verstorbenen gehört denen absolut niemand, auch enge Angehörige, eine Träne hinterhergeweint haben.

Es könnte Verdrängung sein...oder es ist einfach nur weil(so herzlos es sich auch anhört) du dich dran gewöhnt hast dass du ihn nicht siehst. Es kommt vielleicht noch wenn du es richtig realisiert hast. Es geht jeder anders damit um

Das ist vermutlich Ausdruck zwiespältiger Gefühle, weil es zwischen Dir und Deinem Vater eine gestörte Bezeihung gab. Aus der Ferne und ohne nähere Angaben kann ich nicht viel weiter darauf eingehen. Möglicherweise ist es ja gerade das Schwierige, dass Dir Dein Vater einerseits nahe steht aber andererseits sich überhaupt nicht so verhalten hat. Wenn Du kannst, sprich mit guten Freunden darüber, damit Du diese Situation gut verarbeitest. Möglicherweise hatte trotz allem ja Dein Vater auch ein paar gute Seiten. Es ist deshalb schade, dass Du diese Seiten so wenig erfahren konntest.

Hallo, ich finde das du hier viele sehr gute Antworten bekommen hast.

Da du ihn schon vorher als Vaterfigur verloren hast, offensichtlicher Weise ist das nichts was zu erzwingen brauchst, es ist ja ein kaum spürbarer Verlust für dich in der Realität. Dennoch wirst auch du da wie jeder andere in so einer Art schock des unwiederruflichen stehen, ich glaube das es ganz gut ist, das dein Vater da seinen Teil noch mal beigetragen hat auf seine Weise, das er dich sehen wollte, als er krank wurde und ahnte das er sterben wird. Das ist schon auch noch mal wichtig für beide gewwesen, weil er nun mal dein Vater war, ob ihr ein gutes Verhältis hattet oder nicht,

Als Erwachsener Mensch spielen die Eltern nur noch eine bedingte Rollefür das eigene Leben/ im eigenen Leben. Das ist normal und auch gesund.

Jede Famlie hat so ihre eigene kleine Geschichte, und nicht immer ist die Bindung nur positiv, aber es ist eben eine. Fast jeder hat ein Elternhaus wo er herkommt, oder eben Bezugspersonen mit denen er aufwächst.

Alles andere ist in jedem Leben anders im Verlauf, Geschichte, SChicksal, und auch was man positives für sich davon mitzunehmen vermag, und was man negatives einfach ablegen sollte- das kann man nicht verallgemeinern.

Liebe Grüße

Was ist schon normal? Und wer beurteilt, was normal ist? Ich meine, du fühlst halt nichts wegen schlechtem Kontakt. Auch wenn man sagen müsste, es war schließlich dein Vater bleibt doch die Erinnerung an keinen Kontakt. Wenn du so fühlst, dann ist es eben so. Du kannst es ja auch nicht beeinflussen. Du kannst ja nichts für deine Gefühle und warum solltest du dann Trauer heucheln?