Vater gestorben, aber kann nicht trauern

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Herzliches Beileid - jeder Mensch verarbeitet es anders. Mein Vater stand mir bei weitem nicht so nahe wie meine Mutter und trotzdem habe ich natürlich getrauert. Viel gebetet und mir selber eingeredet,das er eben voran gegangen ist in eine andere Welt . Da du sehr reif bist und erkannt hast,das deine Mutter mit ihren Kindern jetzt Hilfe braucht, würde ich auch im Sinne deines Vaters für die Familie da sein. Das du dafür sehr viel Kraft brauchst,kann ich mir gut vorstellen Über die Caritas oder andere kirchliche Einrichtungen könntest du jedenfalls für die Trauerbewältigung erstmal Unterstützung bekommen. Das wäre jetzt erstmal wichtig, um wieder einigermassen klar zu kommen und für die Zukunft zu planen.

Hallo,

erstmal mein Beileid.

Die Trauer ist eine eher langfristige Sache. Ich habe bei einem verlust eines lieben menschen übers Telefon erfahren, dass er tot ist. Nachts. Ich war alleine und wusste gar nicht was ich machen soll, Ich habe erstmal angefangen zu spülen... absolute Übersprungshandlung weil ich sonst zusammengebrochen wäre und keiner da war. Per Telefon habe ich jemanden angerufen und gesagt ich kann und will nicht alleine sein. Bis derjenige vor meiner Tür stand habe ich einfach mein Abwasch gemacht. Hört sich komisch an, aber ich weiß, dass das nur ein Ablenkungsmechanismus war.

Geweint habe ich erst einige Tage später als ich daheim war und mir das richtig bewusst wurde. Und da kam auch alles raus, alles was aufgestaut war. Und auch jetzt, fast 2 Jahre später, tut es manchmal noch sehr weh.

Du darfst auch Schwäche zeigen. Nur weil du der Älteste bist, musst du nicht alles alleine ertragen. Weine zusammen mit deiner Familie, ihr habt alle den vater bzw. den Ehemann verloren.

Hallo Schlosser85,

mein aufrichtiges Beileid.

Jeder trauert anders. Da gibt es kein Richtig oder Falsch.

Als erstes hast du einen Schock bekommen über den plötzlichen Tod deines Vaters. Der muss erst mal überwunden werden. Und sicher hält der Schock auch noch an. Die Trauer folgt dann.

Du fühlst dich berufen, jetzt die Rolle des Familienoberhauptes zu übernehmen. Das ist eine schwere Last, die du erst mal bewältigen musst. Und das lässt auch keine wirkliche Trauer zu.

Du könntest dich einer Trauergruppe anschließen. Das hat einigen Bekannten geholfen.

Ich hatte mich damals an einen Psychologen gewandt, als meine Tochter so plötzlich verstorben war.

Alles Gute

Virginia

Erstmal tut es mir unfassbar leid, ich weiß genau wie es ist, wenn man einen sehr geliebten Menschen für immer gehen lassen muss. Aber dein Vater ist trotzdem bei dir und ist stolz auf dich! Du hattest einen Schock, deshalb konntest du nicht trauern und das ist auch vollkommen normal. Du brauchst viel zeit um alles verarbeiten zu können und die Trauer ist jetzt bei dir angekommen. Ich finde es richtig richtig gut von dir, dass du stark sein möchtest für deine Familie, aber bitte unterdrück die Trauer nicht und lass dich davon dann nicht auffressen. Alles Gute für dich und deine Familie!

Ich muss weinen!!!