Mein Hund bellt wenn neue Leute kommen!

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Hört sich ein bisschen nach einer Übersprungshandlung an. Die neue Person überfordert ihn und vor lauter Aufregung fängt er das Bellen an (im Grunde ein bisschen wie bei gestressten Menschen die Nägel kauen oder als besseres Beispiel: bei Stress gibt es doch das typische "ins-Kissen-brüllen").

Bei meiner Hündin ist das ein bisschen ähnlich (sie bellt auch fremde Menschen und Hunde an, aber auch allgemein in neuen Situationen), weil sie eine hormonelle Dysfunktion hat. Mach dir aber erstmal keine Sorgen, dass muss nicht unbedingt der Grund sein.

Wenn Hund vielleicht einfach nicht so selbstsicher ist und durch das Bellen eine Methode gefunden hat damit umzugehen, musst bzw. solltest du ihm mehr Sicherheit geben. D.h. Du kontrollierst ihn mehr und brauchst eine bessere Bindung an ihn. Wie läuft der Hund denn z.B. an der Leine und im Freilauf? Läuft er locker an der Leine und kommt sofort zu dir wenn du ihn rufst? Wenn ja, dann musst du das zumindest nicht trainieren. Wenn nicht, dann ist es deine erste Aufgabe mit dem Hund Leinenführigkeit zu üben und an der Schleppleine den Freilauf zu üben. Daneben müsst du noch eure Bindung stärken, unternimm viel mit dem Hund, führe ihn und stell dir dabei vor er wäre ein zweijähriges Kind dem man alles zeigen muss - aber betütel ihn nicht sofort wenn er unsicher wird, er muss schließlich lernen zurecht zu kommen. In Gruppen Situationen, solltest du vielleicht dafür sorgen, dass du die fremden Hunde zuerst begrüßt: Einfach deshalb, weil du der Chef bist. Du checkst die Lage ab und wenn alles "sicher" ist kann dein Hund kommen. Wenn dein Hund bellt, sag nicht einfach "Nein", sondern zeig ihm durch Körpersprache, dass sein Verhalten unerwünscht ist. stell dich ihm in den Weg und dräng ihn zurück wenn er seine Konzentration auf die neue Person richtet und bellt. Behalte einfach den Grundgedanken im Kopf: Mein Hund hat sich nach mir zu richten, ich beschütze ihn, er muss sich nicht mit unbekannten (und somit bedrohlichen) Personen auseinandersetzen - die haben ihn gar nicht zu interessieren. Und werd auch mal kurz und heftig laut und belohne ihn aber sofort im richtigen Moment - also wenn er seine Aufmerksamkeit auf dich richtet. Das Belohnen ist wichtiger als das Einschränken, ein Hund der immer nur Nein hört, aber nicht belohnt wird wenn er´s richtig macht lernt viel langsamer.. Brüll ihn nicht einfach an und schon gar nicht mehrmals.

Ganz wichtig: Dein Hund kann eher ein Pöbler sein, der die Situation gerne kontrollieren würde und alle anpöbelt, die meinen sich frei bewegen zu können oder er kann ein eher unsicherer Hund sein. In letzterem Fall ist es anders als ich beschrieben habe nicht immer richtig den Hund einfach einzuschränken. Der Hund macht das um Stress abzubauen. Wenn er in diesem Fall damit aufhören soll Leute anzubellen, muss er erstmal lernen solche neuen Situationen "auszuhalten". Hier bietet sich z.B. ein Abschalttraining an.

Für all das was ich dir beschrieben habe, bietet sich aber in erster Linie ein Hundetrainer an, der deinen Hund besser beurteilen kann als irgendein Menschlein im Internet und das solltest du auch machen. Ich hab das Verhalten meiner kranken Hündin z.B. auch lange versucht auf die mir bekannten "konventionellen" Arten zu konditionieren, aber das bringt einfach nichts. Ein Hund ist ein Individuum und der Trainingsprozess manchmal ein sehr langer Weg. Aber wenn dir dein Hund und vor allem der Spaß am Hund wichtig ist, dann solltest du dir professionelle Hilfe holen.

Faye100 
Fragesteller
 01.11.2011, 11:45

Also das mit dem an der leine laufen klappt sehr gut und wenn er von der leine ist kommt er wenn ich ihn rufe meist sofort zurück ! Ich glaube ich werde uns beide bal mal bei einer Hundeschule anmelden :) Hoffentlich wird es dann besser

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niska  01.11.2011, 18:57
@Faye100

Sehr gute Idee. Achte bei der Wahl der Hundeschule aber bitte darauf, dass es sich um einen Trainer handelt der in Kleingruppen arbeitet. In einem Verein, hat man es 1. Mit Laien zu tun (da spreche ich aus Erfahrung. Hundetrainer mag kein Ausbildungsberuf sein, aber einen guten Hundetrainer erkennt man an der Liste der Seminare die er absolviert hat) und 2. bekommt man sowieso keine individuelle Einschätzung. So ein Trainer ist zwar nicht so günstig wie die Hundeschule um die Ecke, aber je früher man mit dem Hund anfängt zu trainieren, desto besser. Gemachte Fehler lassen sich schwerer korrigieren als konditionieren.

Viel Erfolg!

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Jonnypferd  01.11.2011, 20:22

Hormonelle Dysfunktion: wie kann ich das nachweisen? Habe eine Hündin (11 Jahre) Sie verhält sich widersprüchlich. Nie kann man sie einschätzen. Unsicher, dann dominant in fremden Situationen teils agressiv. Ich kann mit ihr durch jedes Volksfest laufen u. es gibt kein Problem, auch wenn sie dicht an anderen Hunden vorbei muß. Im Wald giftet sie teilweise andere an, teils ignoriert sie sie. Wir haben sie als "spinnert" eingestuft u. leben eben damit. Sie ist einfach unberechenbar. Neulich lag sie auf dem Rücken.-Lies sich von einer Freundin meines Sohnes streicheln, fuhr urplötzlich rum u. schnappte. Es kam noch nie zu ernsten Verletzungen, trauen kann man ihr aber nicht (mir würde sie garantiert nie etwas tun!!!) Welpenstunde, Grunderziehung Gruppenübungen..... es ist nicht so, dass wir uns nicht bemüht hätten! Was können wir tun? Mal begrüßt sie Besucher schwanzwedelnd, mal zähnefletschend - wir können es nicht einschätzen. Kann das an hormoneller Dysfunktion liegen????

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niska  01.11.2011, 23:52
@Jonnypferd

Die hormonelle Dysfunktion ist ein Überbegriff. Im Fall meiner Hündin eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion.

Herausfinden lässt sich das nicht besonders leicht, man muss schon gezielt danach suchen. Bei einer ersten Blutuntersuchung kam nichts heraus, dann ließen wir jetzt im Sommer nochmal ein großes Blutbild machen, einen Urintest, ein weiterer Test folgte um eine Autoimmunerkrankung auszuschließen. Alles in allem eine richtige Odyssee Bei ihr ist die Störung nicht angeboren, sondern entstand durch ein Trauma. Bei der Schilddrüse müssen viele Werte getestet werden das macht das ganze aufwendig und ohne die Hilfe der Hundetrainerin die wir aufgesucht haben, nachdem wir mit ihr nichtmehr weiterkamen, hätten wir wohl auch keinen zweiten Test gemacht (wir hatten ja schon einen gemacht, auf Anraten der alten Trainer. Als da nichts auffällig war wurde es eben als Verhaltensproblem eingestuft - nur egal wie sehr wir uns bemühten und wie konsequent wir waren, es schien langsam aber sicher schlimmer zu werden).

Generell lassen sich die Symptome bei unserer Hündin zusammenfassen als ADHS in Phasen. Es gibt Phasen, da ist es besonders schlimm und generell hält sie neue Situationen nicht aus. Insbesondere fremde Menschen und unbekannte Häuser versetzen sie in ein Zwischending aus Euphorie und Raserei. Sie ist komplett mit sich selbst überfordert in diesen Situationen und kompensiert das ganze durch Übergangshandlungen (Pieseln, Bellen, Eindrehen, Kauen) und ist extrem reizempfindlich (der Jagdtrieb ist nicht gerade förderlich was das angeht...). Generell ist sie aber absolut nicht aggressiv, was aber eher an dem Hund liegen kann. Plötzliche Aggression ist genauso ein Symptom subklinischer Schilddrüsenunterfunktion wie Hyperventilation, Stereotypien (siehe Übersprungshandlungen) oder gar epileptische Anfälle. Behandelt werden kann das ganze nur mit der Einnahme von Schilddrüsenhormonen, ein Leben lang - wir sind im Augenblick immer noch dabei auszutesten wieviel genau sie braucht.

Normalerweise tritt diese Störung meines Wissens bei Hunden ab einem halben Jahr auf, merken tut man davon manchmal erst etwas wenn der Hund 1 oder 3 Jahre alt ist. Das ein 11 Jahre alter Hund diese Störung hat, kann ich mir vorstellen, aber mir sagte der Tierarzt, dass sowas mit dem Alter immer schlimmer wird, bis man wirklich nichtmehr mit dem Hund zusammenleben kann. Und das ein Trauma diese Störung auslöst kommt wohl ziemlich selten vor (hab aber nie gefragt).

Ich muss dazu sagen, dass wir eigentlich immer mit ziemlich guten Trainern zusammengearbeitet haben, aber nachdem wir nicht weitergekommen sind, haben wir angefangen mit einer Hundepsychologin zusammenzuarbeiten die sich auf derartige Problemhunde spezialisiert hat. Sie hatte die Idee genau das zu testen, nachdem wir bei ihr auch nicht vorangekommen sind. Deshalb würde ich in jedem Fall dazu raten, nach jemandem zu suchen der sich wirklich gut mit der Materie auskennt (mit Verlaub, die Dame weiß besser bescheid als unser Tierarzt, was Verhaltensauffälligkeiten im Zusammenhang mit Krankheiten angeht). Es kann sich auch um neurologisches Problem handeln, ich würde mich jetzt nicht auf ein hormonelles Problem versteifen.

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Nun, manche Sachen benötigen einfach ihre Zeit. Und Erziehung ist nicht von heute auf morgen machbar. Da brauchts viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Ausdauer. Immer wieder dein nein, auch wenns im Moment nichts bringt. Auf Dauer kommt es doch an. Ablenken, wenn ein anderer in die Gruppe kommt. Vielleicht weiss einer in dieser Gruppe einen Rat, er sieht den Hund ja und kann vielleicht eher noch was sagen,,,,Gib nicht auf. Du bist das Herrchen,der Rudelführer. Du hast das sagen!

Faye100 
Fragesteller
 01.11.2011, 11:42

Danke :))

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horbach  01.11.2011, 13:55
@Faye100

Gern geschehen. WErd nicht ungeduldig oder aufgeregt, dein Hund merkt das und bellt noch mehr. Ich glaube aber nicht, das dein Hund ein Stress oder Angstbeller ist. Gerade, wenn er jemand begrüßt hat und der nach kurzer Zeit wiederkommt und er bellt - gerade dann ist er kein STress oder Angstbeller. Er fordert wahrscheinlich Aufmerksamkeit. Und die kriegt er ja, wenn er bellt. Kurze Frage, kann dein Hund im sitzen bellen? Es gibt welche, die kriegen das nicht hin. Wenn dein Hund also zu bellen anfängt, dann lass ihn sitzen. Und zwar lange. Das merkt er sich - und irgendwann machts klick und er versteht: ich muss sitzen wenn ich belle - will ich sitzen ? nein - also kein Gebell.... Aber das dauert halt...viel Erfolg

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Hallo hast du es schonmal mit ablenken versuch allso wenn ein neuer Mensch zur Gruppe kommt du seinen NAmen sagst wenn er bellt und wenn er ein Lieblingsspielzeug hat z.b einen Ball ihm den dann zeist dann einen bis zwei schritte zurück gehst er sollte dich dabei anschauen und dir folgen dann sollte er vor dir sitz machen und bekommt beim ausführen den ball

so wird er lernen das was positives passiert wenn er ncht bellt

wenn du das so gemacht hast bleibst du einmal stehen uns sobal ein neuer Mensch zur gruppe dazu kommt sollte dein Hudn dann nciht mehr bellen sondern dich anschauen und wenn er das macht gibst du ihm sofort den Ball

aber das bracuh ein langes training das geht nicht von heute auf morgen weg aber ein versuch schadet nciht das hat bei meiner Hündin geklappt die damals alle Hunde angebellt hatte

bei den übungen sollte er an der Leine sein wenn du ihn nicht angeleint hast

Faye100 
Fragesteller
 01.11.2011, 11:46

Danke ! Ich werde das gleich mal mit dem ablenken ausprobieren :)

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Mit ca. 6 Monaten ist dein Hund noch zu jung um territoriales Lagerhundverhalten zu zeigen.

Also vermute ich nicht, dass Wachhundverhalten hier eine Rolle spielen könnte. Es sieht eher so aus, als ob dein Hund mit der Rolle, dass er alles selbständig bei dir regeln soll doch sehr überfordert ist.

Er bellt also weil ihn diese Situation sehr überfordert und ihn unsicher macht.

Dein Hund ist noch jung und es ist höchste Zeit, dass du lernst deinem Hund gegenüber zu zeigen, dass du die Verantwortung und auch seinen Schutz übernimmst.

Du solltest dir und deinem Hund eine gute Hundeschule suchen. Dort lernst du deinem Hund zu vermitteln, dass du die Situationen übernimmst. So kann dein Hund wesentlich stressfreier erwachsen werden.

Faye100 
Fragesteller
 01.11.2011, 11:47

Danke :) !

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arabella70  01.11.2011, 18:21

Territoriales Lagerhundverhalten! Das klingt irgendwie gut! Aber was bedeutet es ???

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niska  01.11.2011, 18:59
@arabella70

Eigentlich würde mich das jetzt auch interessieren. Ist Lagerhundverhalten nicht einfach ein Hund der sein "Revier" verteidigt? Also der typische "An-der-Tür-Kläffer" oder hab ich da was falsch verstanden?

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YarlungTsangpo  01.11.2011, 22:18
@niska

Als Lagerhund wurden die grossen, massigen meist schwarzen Hunde welche schon aus dem "alten Rom" beschrieben worden sind bezeichnet.

Es ist eine Art der Herdenschutzhunde welche Wachdienste verrichten und an Haus und Hof alles Fremde melden & abwehren sollten. Dieser Hundetyp wurde den Bauernstand als Hofhund (Hovawart...) im Mittelalter durch die Feudalherren verboten.... Erst danach gab es die kleineren Pinscher und Schnauzer welche Wachdienste auch verrichteten...

Zu den Lagerhunden zählen z.b die Bernhardiner, die Leonberger, Hovawart, Rottweiler, usw. Solche Hunde - wie auch die Herdenschutzhunde sind territorial veranlagt und beginnen nach gewisser Zeit aus dem Instinkt heraus - zu wachen.

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Habe so ein ähnliches Problem mit meiner Hündin. Sie wurde auf der Straße gefunden und ich hab sie dann von einer Tierorg. übernommen. Sie bellt alle ausländische Männer und Kinder an obwohl sie mit allen anderen Kinder spielt, wenn wir in die Stiege rein kommen und uns begegnet wer Bellt sie auch wie verrückt und oft lässt sie Leute nicht in die Wohnung außer sie hat die schon oft gesehen. Männer sind sowieso ein rießen Problem. Wie kann ich das bellen und beschützen wegbekommen, es ist schon sehr peinlich mehr als sie kurznehmen und aus sagen und beißkorb oft draufgeben weiß ich nix mehr Bitte um Ratschläge