Maria Stuart, Schiller: Elisabeth = keine schöne seele -warum?

2 Antworten

Marias Wandlung:

Für Maria ist die Todesstrafe die Bestrafung für ihre Sünden, nicht aber für ihr Verhalten Elisabeth gegenüber. Damit überwindet Maria ihre Schuld. Marias Seele hat sich gewandelt, von allem Bösen und Unreinen befreit, um Vollkommenheit zu erlangen.

E: verweigert (angeblich) "natürliche" Frauenrolle, übernimmt "männliche" Herrscherrolle, unterdrückt Weiblichkeit und leistet (sexuellen) Triebverzicht, sucht Bestätigung für ihre weibliche Attraktivität

M.: hat Weiblichkeit auch sexuell ausgelebt, betont ihre Sinnlichkeit, versagt als Herrscherin

google: Schiller hegt für das von Elisabeth repräsentierte "unnatürliche" Frauenbild wenig Sympathien. Denn für ihn steht fest, dass die Übernahme "männlicher" Aufgaben bzw. Rollenzuschreibungen, insbesondere das Einmischen in die Politik oder gar die Wahrnehmung politischer Aufgaben der "natürlichen" Bestimmung der Frauen widerspricht. Mit dieser Auffassung steht Schiller in seiner Zeit aber nicht alleine: Diese Frauenbild hat für das Bürgertum normativen Charakter, während es in anderen gesellschaftlichen Gruppen (z. B. bei den Bauern oder im Hochadel) zu ganz anderen Rollenzuschreibungen kommt.

Einen guten Eindruck von Schillers Vorstellungen über die (bürgerliche) Ehe und die Frauen- und Männerrolle vermittelt ein Auszug aus seiner Ballade Lied von der Glocke.

Sie ist einfach hinterlistig und täuscht jeden um möglichst gut dazustehen. Außerdem interessiert sie das Gesetz gar nicht, es sei denn es hilf ihr selbst. Das allein reicht schon locker aus um absolut keine schöne Seele zu sein