Ist "Maria Stuart" von Schiller eine Doppeltragödie?

2 Antworten

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Hahah hatte das auch im Abi und habe auch geschrieben, dass das keine Doppeltragödie ist. Titel und die Theorie über das Pathetische beweisen das doch eigentlich, dass es keine Doppeltragödie ist oder ??

OttoVonHilfmark 
Fragesteller
 25.04.2017, 14:39

Das habe ich auch gedacht und geschrieben. Allerdings war ich der einzige in meiner Klasse, der zu dem Ergebnis gekommen ist

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Ja, ist eine Doppeltragödie! Man muss sich nurmal die ganzen Gemeinsamkeiten der beiden Königinnen vor Augen führen:-Beide haben eine tragische Vergangenheit (Elisabeth eingesperrt von ihrer Schwester, litt unter Todesangst > gab anschließend ihre Weiblichkeit auf, um sich behaupten zu können als "Bastard" ; Maria früh verwittwet, später in Mord verwickelt > aus Heimat geflohen)-Beide sind in ihrer Freiheit eingeschränkt (Elisabeth psychisch, Maria physisch)-Beide nehmen ein tragisches Ende (Elisabeth bleibt mit der Schuld alleine zurück [züsätzlich: Marias Sohn wird nach Elisabeth König] ; Maria muss sterben, obwohl sie es im Auge des Betrachters nicht verdient hat)[usw.]Beide Charaktere haben eine "helle" und eine "dunkle" Seite. Beide hätten den Thron verdient, denn sie mussten beide Opfer bringen. Da nur eine von ihnen herrschen kann, muss zwangsweise die andere sterben. Doch ist in diesem Fall nicht der Tod der Fluch, sondern das Herrschen, denn dadurch kann Elisabeth niemals ihren Frieden, geschweigedenn ihre heißersehnte Freiheit gewinnen, während Maria diese erlangt, aber dafür sterben muss.LG