Männliche Erzieher benachteiligt?

7 Antworten

Also ich arbeite als Schulkindbetreuerin an einer Grundschule und arbeitete vorher auch auf einer anderen Grundschule.

Da sind auch ein paar männliche Erzieher vertreten. Und da machte nie einer einen Aufstand, wenn der Erzieher an der Tür der Jungskabine geklopft hat und dann reinkommen ist. Im Gegenteil. Da wurde sogar von der Leitung der Kinderbetreuung manchmal gesagt (wenn sie in der Turnhalle dabei war), ob der männliche Kollege mal kurz nachsehen kann, wo dieses oder jenes Kind bleibt. Frauen durften nicht in die Jungskabine! Dann hätte man eher die weiblichen Erzieher schief angeguckt.

Generell würde ich sagen das es schon besser geworden ist. Ich war in der Ausbildung auch an zwei Kitas und da waren einzelne männliche Kollegen auch vertreten. Da wurde auch kein Theater wegen der Umkleidekabine veranstaltet. Im Gegenteil, da lief es genauso ab wie in der Grundschule. Und ein männlicher Kollege hat auch problemlos Kinder auf dem Schoss nehmen dürfen.

Es interessieren sich auch immer mehr Männer für den Erzieherberuf als früher bzw üben diesen aus. Dennoch ist es natürlich noch nicht bei allen Menschen (vor allem Eltern) angekommen und Vorurteile herrschen trotzdem bis heute noch mehr oder weniger in dem Beruf.

verreisterNutzer  04.01.2023, 12:48

Wie gesagt ich könnte es verstehen, wenn die Frau dann auch nicht reingegangen wäre. Aber sie ist reingegangen.

Ja normal sollte ein männlicher Erzieher gerade bei den Altersgruppen anklopfen und dann reinschauen. Auch wenn keiner Ja sagt. (weil gefahr) . Und bei Mädchen sollte eine Frau rein.

Es ist schlimm, dass es das heute noch gibt. Weil gesucht werden männliche Erzieher händeringend.

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Es ist zwar deutlich besser geworden, aber leider noch lange nicht gut. Allerdings scheint es Unterschiede zu geben je nachdem mit welcher Alterklasse man arbeitet. Jugend- und Heimerzieher oder Sozialpädagogik die eher mit Jugendlichen Arbeiten haben meiner Meinung nach weniger Probleme als Erzieher die mit kleinen Kindern arbeiten.

Ich bin zwar weder ein Mann noch in dem Beruf tätig, kenne aber sehr viele Menschen in diesem Beruf. Zwei Männer wurden aus dem Beruf gemobbt, teils mit wilden Anschuldigungen. Der Ehemann einer Erzieherin wurde von Eltern als er in der Kita ehrenamtlich behilflich war, wegen pädophiler Handlungen angezeigt. Die Polizei kannte allerdings die Eltern bereits, die waren bekannt dafür alle und jeden anzuzeigen... Der Sexismus in diesem Beruf ist erschreckend.

verreisterNutzer  04.01.2023, 12:42

Was zum Henker? Einfach so angezeigt? Von Kollegen oder den Eltern der Kinder?

Mit welchem Hintergrund und wie geht es dem heute?

Wenn zu privat, dann sag bescheid, dann ist es ok.

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ZiegemitBock  04.01.2023, 12:50
@verreisterNutzer

Von einem Elternpaar. Bei der Polizei haben die aber nur gelacht und gesagt, die kennen wir schon, das sind Spinner. Ihm geht es gut, zum Glück, aber damals ging es ihm und seiner Frau schon an die Nieren.

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verreisterNutzer  04.01.2023, 13:00
@ZiegemitBock

Ok. Gut zu wissen.

Denn sowas kann ganz schnell den Ruf zerstören, selbst wenn es vor Gericht kommt und Freispruch gab.

Da hat der Erzieher Glück gehabt, dass die Leute bekannt waren.

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ZiegemitBock  04.01.2023, 13:45
@verreisterNutzer

Er selbst ist nicht Erzieher, er ist der Ehemann einer Erzieherin und hat in der Kita bei irgendwelchen Bastelgeschichten geholfen.

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Hier in Genf, Schweiz, hat sich da was geändert. In den Infokampagnen zur Berufswahl und zur Gleichberechtigung werden ganz überwiegend auch die Jungs einbezogen, damit sie auch mehr Möglichkeiten haben.

Trotzdem kommt es weiterhin als Berufswunsch nicht so gut an, zum Beispiel beim Dating, wenn man sagt, was man so macht. Es liegt aber auch an der niedrigen Bezahlung. Die Bezahlung ist aber für Frauen natürlich auch nicht besser. Nur die Erwartungen an den Verdienst von Frauen sind geringer.

Ich kann hier eigentlich nur positives berichten. Bin im 3. Ausbildungsjahr zum Erzieher, schon etliche Praktika gemacht in Kitas und 21 Jahre jung. Eine gute Einrichtung erkennst du an zwei Merkmalen:

  1. Die Fachkräfte und Leitung lassen Nähe zu (Nähe ist wichtig für den Bindungsaufbau)
  2. Die Fachkräfte erkennen männliche Erzieher als wertschätzend an.

Ich habe in einer Brennpunkt Kita gearbeitet, da kommen täglich mehrere Kinder kuscheln und das fand meine Praxisanleitung gut, dass ich diese Nähe zugelassen habe (Ich habe auch keine bösen Absichten)

In einer anderen Kita, wollte die Leitung das gar nicht sehen, ist halt so, aber zum Glück war ich da nur eine Woche.

Wichtig ist aber auch, die Kinder müssen von sich aus wollen, wenn die das nicht wollen und du machst irgendwas, das ist pervers. Das habe ich auch schon bei unwissenden Praktikanten gesehen, selbst wenn es nur kitzeln ist und die Kinder sagen Stopp! Dann heißt das auch Stopp!