Mähne gerade schneiden?

diese Mähne - (Tiere, Haare, Pferd)

9 Antworten

Nicht schneiden sondern verziehen :-) Und so geht's: Man kämmt eine Strähne runter, hält die Spitzen der längsten Haare fest und schiebt den Rest der Haare mit dem Kamm wieder hoch. Bei einer geschnittenen Mähne nimmt man Haare von der Rückseite. Am Ende sollte man noch 10-20 Haare in der Hand haben. Diese Haare wickelt man, bei den Spitzen angefangen, soweit es geht um den Rücken des Kamms. Jetzt zieht man den Kamm mit einer ruhigen Bewegung langsam nach unten, um das Pferd nicht zu erschrecken. Je weniger Haare man verwendet, desto weniger Kraft braucht man zum herausziehen, umso länger dauert die Prozedur aber auch. Die Mähne solange verziehen bis diese überall gleichmäßig dick ist. Meistens ist die Mähne im mittleren Drittel dicker als hinter den Ohren und am Wiederrist. Normalerweise fängt man hinter den Ohren mit dem Verziehen an, aber beim ersten Mal oder bei empfindlichen Pferden fängt man mit ganz wenigen Haaren in der Mitte des Halses an, um das Pferd an den Vorgang zu gewöhnen. Wer es schneller und einfacher haben möchte kann auch ein Verziehmesser oder eine Ausdünn-Schere verwenden. Bei beiden Verfahren wird ein Teil der Haare kürzer geschnitten als der Rest. Das Ergebnis ist ebenfalls eine dünnere Mähne, es sieht aber nicht so natürlich aus wie eine verzogene Mähne. Es entstehen bei diesem Verfahren auch feste Stoppel, die beim Einflechten aus den Zöpfen rausstehen können.

Ich schneide. Nicht ganz so kurz, aber manchmal fällt's kürzer aus. Ich schneide aus dem einfachen Grund, dass mein Pferd zu mir relativ weit fortgeschrittene Halswirbelarthrosen mitbrachte und ich daher bei der Arbeit immer seine Halsmuskulatur sehen muss. Täglich einflechten ist bei einem Aktivstallpferd, das sich auch mal da wälzt, wo man lieber nicht dran denkt, unpraktikabel und für Mähne und Pferd auch nicht besser als schneiden.

Ich kämme erst die Mähne, so gut es geht, durch. Tausend mal nach Möglichkeit, bis der Kamm keinesfalls mehr hängen bleibt. Dann beginne ich hinten am Widerrist mit einem großen Kamm und einer großen Schere. Die Scherenspitze zeigt zum Pferdekopf. Schneide ich bei einem Pferd, das die Mähne auf der anderen Halsseite trägt, führe ich die Schere mit der anderen Hand. Ich kämme eine Scheren-Schnittlänge erneut aus und schneide bei frei hängender Mähne einen Bogen vom Ansatz bis zu einer Länge, die ich über den gesamten Hals haben möchte. Dann kämme ich die nächsten Haare aus, setze die Schere parallel zum Mähnenkamm an und schneide eine viertel bis halbe Scherenlänge, kämme wieder ... bis zum Genick.

Wichtig ist ein Einschätzungsvermögen, ob die Schere parallel zum Mähnenkamm ist. Hat man das nicht, dann lieber ein bisschen mit der Spitze nach unten. Nachschneiden kannst hinterher immer noch, wenn es von der Ferne aus gesehen zu lang wird, ankleben nicht. Wenn Du eine Kammbreite haben möchtest, kannst den ja als "Abstandshalter" anlegen. Allerdings drückst Du damit die Wirbel auch an den Hals, was bedeutet, wenn sich die wieder verwirbeln, ist an diesen Stellen die Mähne zu kurz. Daher schneide ich lieber frei hängend.

Auch wichtig ist eine scharfe große Schere mit abgerundeter Spitze (für wenn das Pferd mal zuckt). Die muss wirklich mit dem Schnitt durch kommen, ohne dass sie die Haare einzwickt und damit länger zieht etc.

Nachschneiden von dem, was (möglicherweise) raus hängt, kommt am nächsten Tag beim ungekämmten Pferd. Wenn es einen Tag lang die Mähne natürlich hängen hatte, sieht man, was die Wirbel aus dem Schnitt machen. Dann aber nicht die Kante nachschneiden, sondern nur, was wirklich komisch raus hängt.

Und: Übung macht wie immer den Meister.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Machst du das immer alleine? Zu zweit geht es glaube ich am besten, wenn einer von weiter weg gucken kann (und wenn Kreide nicht geht: es gibt auch diese fingerfarbe, kann man auch sehr gut für pferde benutzen ;-) )....obwohl ich sagen muss, dass ich das selbst noch nie gemacht habe, weil mein Pferdi seine schöne Mähne am Stück behalten darf ;-) ...und es auch viel schöner aussieht :-)

Trotzdem wird eine Mähne verzogen - es gibt spezielle Verziehmesser....... und wer sagt, daß ein Turnierpferd keine natürliche Mähne mehr haben darf? Im Sommer ist das die Hauptverteidigung gegen Fliegen - ich hab schon Turnierpferde auf dem Siegertreppchen gesehen, die mindestens 50 cm Mähne hatten, aber eben gut gepflegt und schön in Zöpfen :o)

Paar mal Üben, bei mir klappt das ganz gut mit dem gerade schneiden, aber ich hab bei meinem Haffi die Mähne relativ lang und schneid nur unten die Spitzen ab