Macht ein Notstromaggregat eine Anlage kaputt

5 Antworten

Hallo,

wenn es ein normales 230V Aggregat ist, dann ist es mit der Symmetrie schwierig, da es nur eine Phase hat.

An den Spannungsschwankungen wird es nicht liegen, da der Spannungsbereich der elektronischen Geräte recht hoch ist. Die Kurvenform ist nicht so relevant, da ein modernes Schaltnetzteil als erster Gleichspannung macht.

Was habt Ihr noch an das Aggregat angeschlossen und welche Sinusleistung hat die Anlage?

Meine Vermutung geht in Richtung Schaltüberspannung. Ein schöner alter Kühlschrank macht beim Ein- und Ausschalten sicherlich einen schönen Impuls, dazu noch das die Regelelektronik des Aggerates...

Oder zu wenig Last für das Aggregat, so das die Regelung Mist gemacht hat.

Eine USV könnte ein Ansatz sein, da die die Eingangsspannung gleichrichtet und damit den Batteriesatz versorgt. Am Batteriesatz ist der Wechselrichter angeschlossen, der die Last versorgt. Fällt das Netz aus, so wird der Wechselrichter von der Batterie versorgt. So wird es bei großen USV Anlagen gemacht. Es gibt auch Lösungen, wo umgeschaltet wird.

Eine andere Lösungsansatz sind Überspannungsableiter.

Jetzt ich auch noch... :-)

Was meine Vorredner hier bezüglich Spannungs- und Frequenzschwankungen gesagt haben,ist sicher richtig. Allerdings glaube ich, daß das Problem hier woanders liegt. Gegen Spannungsspitzen, die durch Spannungs- und Frequenzschwankungen hervorgerufen sind viele Geräte geschützt, so daß dieser Effekt erst recht spät relevant wird, wenn nämlich der Generator echt in überlast fährt. Viel eher wirkt sich jedoch ein hoher Oberwellengehalt der Speisespannung auf Gerätschaften mit Billignetzteilen aus. Wenn es sich beim Stromaggregat nicht um einen richtigen drehenden Generator handelt, sondern nur eine irgendwie erzeugte Gleichspannung per Leistungsendstufe in Wechselstrom zerhackt wird, dann werden die angeschlossenen Gerate nicht mit Sinus, sondern mehr oder weniger mit Rechteckspannung versorgt. D.h. zur sinusförmigen Grundschwingung kommen auch noch Oberwellen mit höheren Frequenzen dazu. Und diese Oberwellen erzeugen in allen elektromagnetischen Verbrauchern (Trafo oder Übertrager) sogenannte Hystereseverluste. Diese zusätzlichen Verluste erwärmen das Gerät stärker, als es normal erwärmt werden würde und ein knapp ausgelegtes (=billiges) Netzteil geht dadurch thermisch nach einiger Zeit hops. Das Problem ist also da, wenn ein Billiggenerator mit einem Billignetzteil zusammenkommt. Berüchtigt für solche Schäden sind PC-Netzteile in oberwellenverseuchten industriellen Umgebungen. Dadurch ändert sich die Antwort zu Frage 1 nicht: Ja. Bei Frage 2 würde ich allerdings eher einen Sinusfilter anstelle eines zusätzlichen Verbrauchers empfehlen, der die Oberwellensituation noch verschlimmert. Um definitiv zu klären, ob es an den Schwankungen oder den Oberwellen liegt, kann man die Generatorspannung mit einem Oszilloskop anschauen und evtl. den Oberwellengehalt (heißt manchmal auch Klirrfaktor) messen. Bei über 8% ist definitiv der Verträglichkeitspegel überschritten.

das Problem sehe ich weniger in den spannungscwankungen sondern eher in instabilitäten der Frequenz.

es kann duchaus sein, dass wenn sich die frequenz am netzteil ändert, das Netzteil einer solchen Anlage eine Spannungsspitze absondert, die dann im schlimmsten falle was zerlegt.

die tips von Opiatos sind schon mal sehr gut. nur 2 dinge möchte ich noch ergänzen...

1.) also konstanlast würde ich 2 Baustrahler a 500 watt oder einen heizlüfter auf kleiner flamme empfehlen. erhöht den spritverbrauch, hält aber spannung und frequenz schön stabil....

2.) wenn ihr so was öfter vor habt, würde ich darüber nachdenken, einen generator mit eingebautem inverter zu verwenden. das ist quasi generaotr und USV in einem gerät-. z.b. der IX10... kostet aber leider auch entsprechend. dafür ist er schön handlich, sparsam und vor allem, das ist der größte Pluspunkt: LEISE

lg, Anna

Zu 1.: Ja, durchaus. So ein Aggregat liefert nicht immer eine so "saubere" Netzspannung wie ein großes Kraftwerk. Möglicherweise liefert der Generator keinen einwandfreien Sinus, und gerade wenn er noch durch andere Sachen belastet wird die ein- oder ausgeschaltet werden (merkt man daran, dass der Motor seine Drehzahl ändert), kann sich in der Tat die Spannung ändern, bis das Aggregat nachregelt. Und je weniger robust ein "Verbraucher" ist -wie zum Beispiel das Netzteil einer Stereoanlage, die Dinger werden ja immer billiger und irgendwo muss der Hersteller sparen- desto eher nimmt er diese Schwankungen übel. Manchmal nur mit merkwürdigem Verhalten, manchmal eben auch in der Form dass ein überanspruchtes Bauteil den Geist aufgibt.

zu 2.: Es könnte helfen wenn Ihr darauf achtet, dass das Aggregat nur gleichmäßig belastet wird. Das kann auch dadurch geschehen, dass, so lange die Anlage dran ist, immer noch ein anderer gleichmäßiger(!) Verbraucher, zum Beispiel einige starke Glühlampen, an sind- die können Spannungsspitzen zum Teil "schlucken" und das Netzteil der Anlage bekommt nicht so viel ab. Alternative, nur praktikabel wenn man die nötigen Sachen greifbar hat: Die Stromversorgung der Anlage durch eine USV puffern (und drauf achten dass die Netzteile dieser USV robust oder zumindest leicht beschaff- und austauschbar sind). Hinweis: Man kriegt USV ja durchaus auch gebraucht zu kaufen, sie müssen nicht teurer sein als die zu betreibende Stereoanlage. ;-)

Eichbaum1963  28.11.2012, 00:28

Klasse Antwort! USV war auch mein Gedanke. ;)

Willkommen bei GF und weiter so - zeigen, dass auch Nicht-Fraganten sehr gute Antworten geben können (während selbst so manche Diamant-Fraganten hier nur Gülle absondern. :/).

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realistir  28.11.2012, 13:49
@Eichbaum1963

So Klasse ist das mit der USV nicht. Ihr hört nur ein Argument das ihr gut findet, denkt dann leider nicht mehr nach. Man könnte also durchaus einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen, muss es nur gut verpackt anbieten.

Eine USV ist so konstruiert dass sie für nur kurze Zeit die Stromversorgung übernimmt. Sie soll genau genommen nur ermöglichen, dass der angehängte PC geregelt runterfahren kann und evtl vorher noch ne kleine Datensicherung macht.

Also ist nix mit stundenlangem Betrieb über USV! Der Akku darin ist so schwach dimensioniert, der kann nur wenige Stunden.

So gut war die Antwort also nicht. Und pauschalier mal nicht so hinsichtlich Diamant-Fraganten die nur Gülle absondern. Mag es geben, sind aber nicht die Regel sondern die Ausnahme.

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Eichbaum1963  28.11.2012, 16:21
@realistir

Wer richtig lesen kann, ist klar im Vorteil. ;)

1 . schrieb opatios:

Die Stromversorgung der Anlage durch eine USV puffern

Also gar keine Rede davon, die Anlage komplett nur per USV zu bereiben. Was logischerweise auch nicht lange funktionieren würde.^^

2 . schrieb ich:

(während selbst so manche Diamant-Fraganten hier nur Gülle absondern)

Also wohl sicher keine Pauschalierung. Und nebenbei: guck dir mal meinen Fraganten-Status an. :P

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kuku27  28.11.2012, 08:20

So gut wollte ich auch antworten. Bei Großrechnern, vor der PC Zeit, wurde geschätze 30 % aller Energie in großen Widerständen verbrannt um Gleichmäßigkeit zu erreichen. Für ein gewöhnliches Modem war zB ein ca 30cm langer und 5 cm dicker Widerstand als "Heizung" mit zumindest 100Watt verwendet. So ein Modem hatte aber auch locker 15 Kg.

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Hi! Normalerweise dürfte es keine Probleme geben (Notstromaggregate werden ja auch etwa in Krankenhäusern verwendet), Spannung und Frequenz sollten stabil sein (aber kommt natürlich auch auf das jeweilige Produkt an, bei chinesischen oder russischen wäre ich mir nicht so sicher ...). Kommt es zu gröberen Spannungsschwankungen, dann ist vor allem eine zu hohe Spannung bzw. eine zu hohe Frequnz gefährlich - dies kann tatsächlich zur Zerstörung eines (oder mehrerer) Bauteile führen. Um das in Zukunft zu verhindern, wäre es ratsam, ein Meßgerät, das die höchsten und niedrigsten Wert automatisch speichert, über mehrer Stunden an das Aggregat anzuhängen und sowohl die Spannung als auch die Frequenz zu messen. Wenn es zu überhöhten Spannungs- bzw. Frequenzspitzen kommt, dann bleibt leider nichts anderes übrig, als ein neues Notstromaggregat zu kaufen (oder das alte reparieren zu lassen - falls das Aggregat jedoch an sich ein schlechtes Produkt ist, hilft aber natürlich auch das nichts ...). LG

opatios  27.11.2012, 23:09

Ein 2300W-Aggregat ist Baumarkt-Klasse, nicht mit den Aggregaten in Krankenhäusern oder Rechenzentren zu vergleichen. Und auf je weniger Verbraucher sich die Last verteilt, desto stärker sind die Schwankungen beim Ein- und Ausschalten eines großen Verbrauchers (man stelle sich vor, da hinge noch ein Bierkühlschrank oder ne Mikrowelle dran...)

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kuku27  28.11.2012, 08:14

Falsch, ein riesiges Gerät mit riesige3r Schwungmasse und exakter Regelung und Siebung für medizinische Geräte kostet eine Menge und liefert schönen Sinus. Billiggeräte liefern irgend etwas das von der Frequenz 5% daneben sein kann, in der Schwankung oft kurzuzeitig 20% auch nicht scheut und anstelle eines Sinus einen asymetrischen zittrigen Sägezahn liefert.

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realistir  28.11.2012, 13:58
@kuku27

Ach ja, einen asymetrisch zittrigen Sägezahn liefert?

Wie geht das denn bei einem Generator der elektromechanisch arbeitet? Außerdem, Frequenz hängt bei solchen Dingern von was ab?

Wenn die Menge die eine Verbesserung für .... Anwendungen für dieses einfache Baumarktgerät verwendet werden würde, könntest du es nicht mehr Baumarksgerät schimpfen und wäre ebenso gut wie das für ..... Zwecke.

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elektrofuzzi49  28.11.2012, 10:26

Es kommt wohl zuerst auf die korrekte Sinus - Kurve an. Ein Asynchron - Generator liefert einen echten Wechselstrom, der kostet auch mehr. Die anderen sind Gleichstrom - Generatoren, die nur einen zerhackten Gleichstrom liefern. Das nimmt viele Elektronik übel.Wir hatten einen Kunden der wollte seine Heizung auch über Netzersatz betreiben. Haben extra Bosch - Aggregat besorgt, was angeblich für TV Geräte geeignet war, nach dem Umschalten auf Netzersatz hat sich die Heizung immer wieder abgeschaltet.

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Peter2404  28.11.2012, 16:37
@elektrofuzzi49

Ein Asynchorngenerator liefert zwar eine Sin-Kurve wie ein Synchrongenerator ist aber, wie der Name schon sagt nicht netzsynchron, also nicht von sich aus netzbildend und ohne Zusatzgeräte ungeeignet. Für eine elektrische Energieerzeugung die stabil mit der richtigen Frequenz und Spannung läuft muss man einen Synchrongenerator direkt am Netz (hier Inselnetz) oder eben einen Asynchrongenerator über einen Wechselrichter betreiben. Jedes technische Gerät ist für bestimmte Anwendungen gebaut und ein Generator in der beschriebenen Gerößenordnung ist nicht für den Betrieb von auf Netzstanbilität ausgelegten Geräten geeignet. Einfache Motore, Licht und auch mal ein Heizstab zum Wasser erwärmen machen eine Frequenzbreite von 45-55 Hz nichts aus. Bei Gleichrichtern kann das aber sehr wohl zu Problemen führen un die sind eben auch in Stereoanlagen verbaut.

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