Lohnt es sich heutzutage noch auf das Lehramt zu studieren?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Ja 83%
Nein 17%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kommt auf Bundesland, Schulform, Fächerkombination und deinen Notendurchschnitt an. Und variiert mit der Zeit, 2025 zum Beispiel wird soll es wohl recht viele Einstellungen geben.

Das ist schwer zu sagen. Wenn du vllt mit dem Bundesland flexibel bist?! Auf der einen Seite werden Lehrer zwar sehr gesucht, aber teilweise sollen die Einstellungen ja sehr chaotisch sein. In einem Jahr stellt man niemanden ein und im Jahr danach wird alles Lehrer was kommt.

Ich denke aber, wenn du flexibel im Bundesland bist, dann findet sich schon auch was. Du musst dich halt vorher gründlich informieren, in welchem Bundesland was gesucht wird und dich ggf. auch mit Leuten austauschen, wie seriös die Planungen sind.

Nein

NEIN !

  • In wenigen Jahren wird es ohnehin nur noch befristete, also Zeit-Verträge geben, wodurch die berufliche Zukunft des Lehrers völlig unsicher wird.
  • Du kannst nie sicher sein, ob du in den beiden (oder gar mehr) studierten Fächern auch eingesetzt wirst. Deine "Wünsche" richten sich ausschließlich (!!) nach dem Fächer-Bedarf deiner künftigen Schule. Alle möglichen schulinternen Unwägbarkeiten können dazu führen, dass du nur in einem (!) Fach eingesetzt wirst. (Beispiel: Ich unterrichtete vier Jahre NUR Deutsch statt Deutsch UND Sport - war aber okay - - - von insgesamt 42 Lehrer-Jahren.)
  • Du wirst nicht unbedingt in deiner Wunsch-Stadt, geschweige denn Wunsch-Schule unterrichten.
  • Das erste Hindernis ist wie seit Jahrzehnten das entwürdigende, demoralisierende, praxisfremde Referendariat, an dem bereits viele junge Menschen zerbrechen.
  • Gute Abi-Noten sind NULL Voraussetzung für gutes Unterrichten. Die unsinnigen Schulnoten haben keinerlei prognostischen Wert. - Das große Kunststück des VERMITTTELNS von Inhalten ist die einzige, wahre Basis !!

VORSICHT ALSO !!!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
paulklaus  02.11.2020, 14:19

PS: Das fossile deutsche Schulsystem ist eine KATASTROPHE !!

Ich glaube, viele Lehrer sind nicht minder genervt als die zu Unterrichtenden - und NICHT SIE sind ursächlich für euren VERSTÄNDLICHEN Stress verantwortlich, sondern die bescheuerten Fach-Richtlinien = Curricula, nach denen sich die Pädagogen zu richten haben !!

Hätten wir ein SINNVOLLES Schulsystem u.a. mit Richtlinien, die nicht wie viele auf die geistige Müllhalde des 19. (!!!!!) Jahrhunderts gehörten, u.a. nicht G 8, das glücklicherweise weitgehend gekippt wird - hätten wir Bildungsministerien, die Lehrer nicht mit immer mehr ÜBERFLÜSSIGER Bürokratie überhäuften; hätten wir überhaupt eine gänzlich andere, vereinfachte Lehrer-Ausbildung, die auf Praxis-Bezug Wert legt anstatt auf pseudo-pädagogisches GESÜLZE (Referendariat !!!), würde DAS das Dasein beider "Parteien" - Schüler wie Lehrer - erheblich vereinfachen, entkrampfen...

Schule könnte "im schlimmsten Falle" sogar Spaß bringen !!!

Einfach alles ist schlecht am deutschen Schulsystem: das dreigliedrige Schulsystem (=Drei Klassen-Gesellschaft), die Lehrer-Ausbildung (Studium und Referendariat), der Zustand von Schulen und nicht zuletzt die völlig überalterten Richtlinien verschiedener Fächer !

Warum nichts dagegen getan wird ? Ganz einfach: Die Politik interessiert sich (trotz aller heuchlerischer Lippenbekenntnisse) nicht für Bildung !! Anstatt Milliarden (!) in die Bildung zu investieren, wird unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt, werden just in den letzten Tagen 60 neue Kampf-Jets bestellt...

Im Jahre 1964 erschien der Bestseller "Die deutsche Bildungskatastrophe". Seitdem hat sich nichts - ich wiederhole: nichts ! - geändert.

Schule / Bildung war, ist und bleibt ausschließlich ein Spielball politischer Interessen, die sich in blindem Aktionismus erschöpfen !!!

paulklaus

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Ontario  09.07.2021, 14:37
@paulklaus

Es ist wirklich die Schuld der Politik, weil unser Schulsystem einer geistigen Müllhalde entspricht. Wäre es nicht die Aufgabe der Kultusministerien endlich mal über zeitgemäss inhaltliche Lehrinhalte zu sprechen ? Man tritt auf der Stelle , was freilich keine Arbeit macht.

Dafür setzt man sich jahrelang zusammen, um am Ende im Ergebnis festzustellen, dass man Kunststofffenster mit 3 fff zu schreiben hat.

Die Politik setzt Prioritäten und da haben Afghanistan , Mali und andere Staaten eben Vorrang vor der Bildung. Die Rüstungsindustrie muss laufen, was Arbeitsplätze sichert.. Laut Frau Karrenbauer muss der Verteidigungsetat um 25 Milliarden angehoben werden.

Afghanistan hat uns in 20 Jahren Milliarden gekostet und kostet uns noch weitere Milliarden, auch wenn unsere Bundeswehr dort nicht mehr stationiert ist.

Erreicht hat die Bundeswehr dort nichts. Doch mit diesen Milliarden hätten wir alle Schulen und Unis top ausstatten können. Offenbar kann man mit Bildung politisch nicht punkten.

Jetzt ist Wahlkampf und da hören wir wieder gebetsmühlenartig, dass in die Bildung investiert werden muss. Diese Worthülsen kennen wir doch schon seit Jahren. Nach der Wahl, wenn alle Posten verteilt sind, ist Bildung nur noch ein Nebenschauplatz.

Wenn ich Vergleiche anstelle die meine Schulzeit betreffen und sehe was heute meine Enkelin im Gymnasium lernt, so hat sich fast nichts geändert, ausser, dass es PC`s gibt, die es damals auf unserem altsprachlichen Gymnasium nicht gab.

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paulklaus  09.07.2021, 19:54
@Ontario

Danke für den ach so wahren Kommentar. Das Einzige, das sich seit meiner Schulzeit geändert hat (60er Jahre), ist, dass wir viel früher (von der Jahrgangsstufe her) viel mehr lernen mussten, unser Leistungs- und Kenntnisstand DEUTLICH HÖHER war als der der Abiturienten seit ca. 30 Jahren.

Auch wurden uns keine Einsen INFLATIONÄR hinterher geworfen.

Bildung ("Die Jugend ist unsere Zukunft !" - welch widerlicher Zynismus, gepaart mit heuchlerischer Verlogenheit !!!) war, ist und bleibt ein Spielball politischer Ideologie und rangiert unter "Ferner liefen...".

Das Widerlichste war der PISA-Schock, den es de facto nie gegeben hat !!

PISA

EIN Grund, möglicherweise der Hauptgrund, ist die umstrittene so genannte PISA-Studie. Die Kultusminister der Bundesländer sagten sich plötzlich: "HUCH ! So schlecht sind wir im internationalen Vergleich ?!?! Wir müssen unseren Bildungs-Standard umgehend erhöhen !" Das taten die Fachidioten indes mitnichten, sondern senkten das Bildungsniveau enorm !

Anders: Gute / sehr gute Noten wurden den Gymnasiasten nachgeworfen - und siehe da: "Deutschland" war wieder "besser" geworden - SELSTBETRUG ohnegleichen.

Bis 2013 habe ich 42 Jahre lang Kurse zum (Deutsch)-Abi geführt; die Lächerlichkeit der zu erbringenden Leistungen ist an Peinlichem nicht zu überbieten - in den meisten Fächern -

  • besonders im Vergleich zu dem, was wir Schüler in den 60ern leisten mussten:

deutlich (!!!) höhere Lern-, Leistungs-Ansprüche UND -Niveaus als heute ("Faust" in Klasse 10, Existenzialisten (Camus, Sartre... im Fach Französisch) in Klasse 9 (!!!), "Animal Farm" / "Brave new world" / "Babbitt" / Shakespeare-Dramen in Englisch ab Klasse 10 und und und...

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Ja

Kommt auch immer auf das Fach bzw die Kombination an. Mathe/Physik wird stark gesucht. Musik/Sozialkunde oder Sport/Geographie nicht so sehr.

Letztlich ist Lehrer ein Beruf der auch in Zukunft nicht so schnell weg digitalisiert werden kann.

Es kommt auf das Fach an. Naturwissenschaftliche Fachlehrer werden verzweifelt gesucht. In anderen Fächern wiederum gibt es viel zu viele.

Hallo1234155 
Fragesteller
 02.11.2020, 13:53

Ich habe mir das so vorgestellt, dass ich auf jeden Fall Englisch und Wirtschaftslehre studieren möchte auf das Lehramt.

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FlockeFindet  02.11.2020, 13:55
@Hallo1234155

Ich kenne mich mit den Anfragen der einzelnen Fächer leider nicht aus. Dafür wird es aber irgendwo Statistiken oder ähnliches geben.

Fakt ist, es gibt einen Lehrermangel. Nur eben nicht in jedem Fach.

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