Linke verprügeln NPD-Politiker in seiner Wohnung?
In Sachsen haben sich heute Linksextremisten als Polizisten ausgegeben, dadurch Zutritt zu einem Wohngebäude verschafft und den Landesvorsitzenden der NPD-Jugend in seiner eigenen Wohnung krankenhausreif geprügelt, u. a. mit einem Hammer.
So weit, so schlecht. Das ist aus meiner Sicht eine auch nicht durch die Gesinnung des Opfers zu rechtfertigende Tat, die von der Chuzpe der sächsischen Szene zeugt. Was mich jedoch besonders verstört, ist, dass bisher nur die konservative Wochenzeitung "Junge Freiheit" darüber berichtet hat (siehe hier).
Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass Demokraten Gewalt gegen politische Gegner ablehnen - auch wenn diese radikal sind und man sie verachtet. Doch bisher dazu Schweigen im Walde - ganz nach dem Motto: "Es war ja nur ein Nazi!"
Mich würde Eure Meinung dazu interessieren: Sollten überregionale Medien (z. B. MDR oder "Spiegel") über so eine Attacke berichten?
Das Ergebnis basiert auf 79 Abstimmungen
Sag mal, woher hast du eigentlich diese Information?
Steht in meiner Frage.
Die junge Freiheit gilt als
„Grenzbereich zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus“ zu und bezeichnen sie als „Sprachrohr der Neuen Rechten“.
Das ist Quatsch. Es ging hier aber auch nicht um die "Junge Freiheit".
36 Antworten
Schwieriges, da sehr emotionales Thema.
Neutral betrachtet ist die NPD, zumindest Stand jetzt, eine legale und zugelassene Partei, die damit wie jede andere legale Partei auch behandelt werden muss.
Wenn nun ein hohes Parteimitglied aufgrund seines Amtes krankenhausreif geprügelt wird, dann ist das zunächst einmal durchaus von öffentlichem Interesse. Wenn dann noch die Täter als Polizisten aufgetreten sind, dann umso mehr.
Insofern sollte es meiner Meinung nach schon Erwähnung in den Medien finden - völlig unabhängig von der eigenen politischen Meinung der der Einstellung zu der bzw. den betroffenen Parteien.
In diesem Fall handelte es sich jetzt "nur" um den Landesvorsitzenden der Jugendorganisation einer Partei. Das ist natürlich weniger von öffentlichem Interesse als wenn es beispielsweise den Bundesvorsitzenden betreffen würde. Insofern kann man jetzt darüber diskutieren, inwiefern diese Nachrichten dann in die bundesweiten Medien gehören oder "nur" in regionale oder gar lokale Medien.
Und: Es kann durchaus Gründe geben, die Informationen erst zu einem späteren Zeitpunkt an die Presse bzw. Öffentlichkeit herauszugeben. Beispielsweise dann, wenn eine Behinderung der Ermittlungen zu befürchten wäre.
Aber irgendwann sollte und wird das sicherlich irgendwo in der Presse auftauchen.
Was mich jedoch besonders verstört, ist, dass bisher nur die konservative Wochenzeitung "Junge Freiheit" darüber berichtet hat
Das kann viele Gründe haben.Positive wie auch negative. Möglich wäre, dass die genannte Zeitung einfach "Glück" hatte bzw. den richtigen Kontakt/Informanden zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle und damit einen Vorteil gegenüber anderen. Also ggfs. schon Infos bekommen hat, ehe diese eigentlich verbreitet werden sollten. Oder aber die Geschichte steht noch auf sehr wackeligen Beinen und andere Medien sind ein wenig sorgfältiger bei der Recherche und Verifizierung der Infos und haben deshalb noch nichts veröffentlicht. Alles ist möglich.
Wenn man diesen Vorfall ohne politische Nennung betrachtet..
..haben sich Leute Zutritt zu einer Wohnung verschafft, indem sie sich als Polizisten ausgaben, und haben schwere Körperverletzung begangen.
Das sind mehrere Tatbestände, die strafbar sind.
- Man darf sich nicht als Polizist ausgeben, wenn man es nicht ist, bzw. nicht im Dienst ist
- Man darf keinen Hausfriedensbruch begehen
- Man darf keine Körperverletzung begehen
An sich ist so ein Vorfall nichts, das groß auf überregionales Interesse stößt.
Aber jetzt kommt natürlich die Politik mit ins Spiel, und die Medien werden abwägen, ob und wie sie darüber berichten.
Mich würde Eure Meinung dazu interessieren: Sollten überregionale Medien (z. B. MDR oder "Spiegel") über so eine Attacke berichten?
Ja, es sollte darüber berichtet werden, mit dem Ziel den Leuten klar zu machen, dass genau sowas nicht mit unserem System vereinbar ist.
Die Qualität und Quantität der Berichterstattung sollte bei solchen Vorfällen nicht unterscheiden, wer die Täter und wer die Opfer sind.
Vermutlich löst es weniger Empörung aus, wenn das Opfer NPDler ist, als wenn das Opfer z.B. POC oder Muslim oder Jude gewesen wäre.
Das jedoch könnte ein lohnenswertes Ziel der überregionalen Berichterstattung sein, die Empörung über die ablehnenswerte Tat in den Vordergrund zu rücken...
Ich bezweifle, dass Medien deshalb nicht darüber berichten, weil sie es für irrelevant halten. Entweder haben sie es nicht mitgekriegt oder sie berichten aus politisch-taktischen Gründen nicht darüber. Denn durch Berichte über die Aktion werden sicher beide extremen Parteien einen Gewinn haben, während die vernünftigeren Parteien nur verlieren können.
Inzwischen haben z. B. der MDR und die Leipziger Volkszeitung darüber berichtet:
Für deine Verstörung gibt es also keinen Grund mehr.
Gab es nie den Grund, die haben von Nachmittag an berichtet. Typische rechte Propaganda mit Opferhaltung.
Mittlerweile berichtet auch die eher "neutrale" Presse:
Gab es schon mal einen?