Lernen Elektroniker auch programmieren?
1 Frage:
Wie tief ist die Programmierung in Elektroniker Berufsausbildungen wie
A) Betriebstechnik
B) Geräte und Systeme
C) Automationstechnik
D) Energie- und Gebäudetechnik
E) Maschinen- und Antriebstechnik
F) Informations- und Systemtechnik
G) Gebäude- und Infrastruktursysteme
H) Informations- und Telekommunikationstechnik
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2. Frage:
(Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung sind Programmierer und deswegen nehme ich die mal raus.)
Wenn ein Elektroniker aus der Liste und ein Fachinformatiker für Systemintegration, digitale Vernetzung, oder Daten- und Prozessanalyse vor der Berufsausbildung sich noch nie mit Programmierung auseinandergesetzt hatten und von Anfang an lernen, könnte ein Elektroniker von oben sich mit einem Fachinformatiker aus der Liste im Bereich der Programmierung messen?
9 Antworten
bei A bis C dürfte es wohl vorwiegend um maschinenspezifische programmiersprachen wie fup, kop, awl oder scl gehen. das alles sind programmiersprachen für SPS z.B. ähnlich eASY oder Step7 zusätzlich vor allem bei E kommen noch das parametrieren von z.B. antriebsreglern, das kann man ggf. auch als programmieren werten.
bei D kommen noch dieverse smart home systeme und deren programmiersprachen dabei. und "richtig" programmieren z.B. in python könnte man bei F und H erwarten.
aber programmieren ist eigendlich bei allen der genannten berufe bzw. fachzweige nicht zwangsweise im vordergrund.
lg, anna
Wollen wir B rausnehmen? Ich bin dabei, B zu lernen bzw. in Kürze abzuschließen und da ist schon vergleichsweise viel Programmierung dabei. Das sieht man aber auf den ersten Blick nicht.
Grundsätzlich sollte man als EGS'ler schon ein paar Grundkenntnisse haben und wissen, wofür z.B. Assembler oder C eingesetzt werden, was ein Debugger und ein Compiler machen, etc. . Ich habe in meiner Ausbildung relativ viel in C programmiert, und ein wenig in C++.
Irgendwer muss ja die Programme schreiben, mit denen dann später die Mikrocontroller programmiert werden.
Zwischen "Programmieren" und "Programmieren" besteht ein Unterschied.
Um Schaltuhr zu "Programmieren" braucht man keine Ausbildung, auch nicht, um eine Alarmanlage zu "Programmieren".
Der Programmierer von Software muss allerdings "Programmieren" lernen.
Ich kann dir das nur vom meiner Ausbildung her sagen (vor 21 Jahren beendet Radio und Fernsehtechnik - Heutzutage Techniker für Geräte und Systeme)
Wir hatten in der Gesellenausbildung nur Grundzüge der Programmierung etwas Boolsche Algebra und kleine Programme in Mnemonik für einen 8bit ST Controller.
erst 13 Jahre später als ich mit der Weiterbildung zu staatlich geprüften Techniker (Datenverarbeitungstechnik) eine Weiterbildung gemacht habe (Meister konnte ich mir nicht leisten da das Privat Schulen sind und der staatlich geprüfte Techniker min. gleichwertig ist).
Da habe ich dann eine Einführung in Programmieren in C und C#, während der Ausbildung kam auch kurz Mnemonik wieder vor. Wir haben dann entweder in Mnemonik oder C bzw. C# oder der IDE für Arduino kleine Anwendungen bzw. Steueraufgaben programmiert. In der Techniker Klasse waren neben Technikern aus den verschiedensten Fachbereichen auch zwei Fachinformatiker.
Auch die Programmierung eines Siemens Simatic war Teil der Techniker Ausbildung.
Ich denke heutzutage wird es schon bei der Gesellenausbildung etwas mehr sein, denn Steuerungs und Regeltechnik hat praktisch überall Einzug gehalten, aber richtig komplexe Programme programmiert man nicht.
da könnte ich auch entgegen halten , framework nützer und leute die sich fertig classen importieren sind auch keine wirklichen programmierer . wenn kann es nur echte programmeirer geben die Assembler oder halt C programmieren . alle andere nehmen fertigzeugs . kenn genug programmierer die mit einer COM schnittstelle schon überfordert wären wenn sie mal wirklich selber ein protokoll machen müssten. so wie zu meiner zeit man die drucker steuerung/interface selbst gebastelt hat . also bitte nicht von oben herab denken das es "den richtigen programmierer gibt" .
COM-Schnittstellen sind ja auch ziemlich komplex. Ich musste mich dieses Jahr für ein Projekt in C++ einarbeiten. Dort sollte das Programm auf dem PC automatisch nach einem FTDI-Chip suchen, und mit der Kommunikation starten.
Stellt sich raus, es gibt 10 oder 11 verschiedene Arten, auf Windows 10 herauszufinden, ob und welche Geräte an COM-Ports des Computers angeschlossen sind.
Und später hat es der Kunde auch irgendwie geschafft, das Programm zu verwirren, weil mehrere gleiche COM-Ports offen waren (also z.B. 2x COM4)(Ich würde es nicht glauben, hätte ich es nicht selbst gesehen). Dabei sollte das eigentlich nicht möglich sein...
Ich kann nur für die FR Energie- und Gebäudetechnik sprechen.
Im ersten Lehrjahr lernt man die Grundlagen der SPS-Programmierung (Mini-SPS, z.B. Siemens Logo! oder Eaton Easy) als FUP.
Später kommt dann noch KNX dazu.
Man kann nun darüber streiten, inwiefern das als "Programmieren" zu bezeichnen ist...
F nein, wird nicht gelernt
Für die Steuer- und Regeltechnik lernt man wahrscheinlich ne Prozessvisualisierung in den Ansätzen, "programmieren". Kann man ja nicht wirklich programmieren nennen, außer dass man sich mit verschiedenen Zahlensystemen beschäftigen muss.