Leinenführigkeit bei Hund funktioniert nicht?

AgentSally  25.02.2024, 16:46

Er ist nicht kastriert, oder?

thenightisyoung 
Fragesteller
 25.02.2024, 16:48

Nein ist ja erst 1 Jahr…

tenno5034  25.02.2024, 20:05

Was trägt er, Halsband?

thenightisyoung 
Fragesteller
 26.02.2024, 11:01

Nein meistens Geschirr, am Halsband Zieht er deutlich weniger

3 Antworten

Mit primären Verstärkern einen Marker aufbauen, eine 3 m Leine wählen und immer erst kurz vor dem Ende der Leine markern.

Wenn er auch kein anderes Leckerchen nimmt, Trockenfutter stellt ja oftmals nur einen sehr geringen Reiz dar, dann würde ich eben primäre Verstärker anwenden.

Gerade Huskys springen gut auf Hetzspiele und Suchspiele an.

Primäre Verstärker sind bedürfnisbefriedigende Verstärker, das kann alles sein, was der Hund mom als Bedürfnis ansieht, auch Leckerchen, aber höherwertige.

Diese zieht man natürlich vom normalen Futter ab, man möchte ja keine Kugel formen.

Marker erst zu Hause aufbauen, dann schrittweise die Ablenkung erhöhen und auch primäre Verstärker nutzen eben wie hochwertige Leckerchen, Hetz- und Suchspiele ja und das beste dann natürlich das schnüffeln, welches man auch unter Signal stellen kann um es dann als Verstärker zu nutzen.

Eine Kastration dahingegen ersetzt keine Erziehung und zudem ist sie strafrechtlich relevant, da die Amputation von Organen ohne tierärztliche Indikation einen Straftatbestand nach § 6 Abs. 1 Satz 1 TierSchG darstellt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
thenightisyoung 
Fragesteller
 25.02.2024, 17:32

Kastrieren wollen wir auch gar nicht da er ein so tolles Wesen hat.

was kann ich denn noch als Verstärker nehmen? Spielzeug hat er draußen tatsächlich auch kein Interesse nur drinnen…

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Elocin2910  25.02.2024, 17:39
@thenightisyoung

Na eigentlich alles was er gerne macht. Wie geschrieben, probiert mal hochwertige Leckerchen aus, die baut man natürlich ab, sobald der Hund das Prinzip verstanden hat.

Ansonsten bietet sich hier wirklich das schnüffeln an, wenn er das so exzessiv betreibt, gerade such Suchspiele, die ja mit schnüffeln verbunden sind würden sich da sehr gut eignen.

Und bitte nicht vergessen, Dein Hund ist noch in der Pubertät, da geht alles nicht sooo schnell wie man es gerne hätte, das Gehirn braucht jetzt Unmengen an Energie und mentaler Ressourcen zum erwachsen werden, da kann es dann auch immer wieder mal Tage geben, wo gar nichts funktioniert, abhaken und dranbleiben.

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Nein meistens Geschirr, am Halsband Zieht er deutlich weniger

Das ist ein Grund für sein Ziehen. Ein Geschirr liegt an den Schultern an. Wir tragen unseren Rucksack auch auf den Schultern. Dem Hund vermittelt das Geschirr, dass er sich mit Last ins Geschirr werfen kann. Kurz: es vermittelt "Ziehen!".

Es gibt hingegen auch sog. Erziehungsgeschirre. Die liegen an der Brust an und vermitteln ein anderes Stopp-Signal.

Aber Schulter = Ziehen!

Das Halsband hingegen würgt den Hund, wenn er in die Leine liegt. Das kann bei Hundebegegnung dazu führen, dass er den anderen Hund wahrnimmt, als dass ihn dieser würgt. Das macht einen Hund zusätzlich aggressiv. Das würde es uns auch...

Zusätzlich gibt es Hunderassen, die sind speziell für das Ziehen gezüchtet worden; die Nordischen beispielsweise. Diese Rassen tragen zusätzlich zum Zug-Reflex auch noch grosse Eigenständigkeit bei der Entscheidungsfindung in sich. Sie sind also teilweise extrem eigensinnig und brauchen eine sehr konsequente Hand in der Ausbildung.

Somit: works as designed. Wenn dein Hund Leinenführigkeit lernen soll, dann solltst du mit dem Halsband arbeiten und vorerst KEINE Hundebegegnungen damit üben, so dass er sich nicht bemüssigt fühlt, in die Leine zu liegen.

Die oft wochenlange Übung mit dem Richtungswechsel liegt aber in der Natur des Lernvorgangs. Du kannst (musst!) jeden Richtungswechsel mit einem Markerwort bestätigen und den Hund mit einem Guddeli belohnen. Denn jede richtige Aktion wird positiv bestärkt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin Wesensrichter für die Zuchtzulassung von Hunden.

Bei unserem Hund hatten wir dasselbe Problem. Er war eigentlich total lieb, aber in der Pubertät hat er angefangen, an der Leine zu ziehen, hat immer nur geschnüffelt und nicht mehr gehört. Auch nach seiner Pubertät wurde es nicht besser und wir haben uns dann entschieden, ihn kastrieren zu lassen und solche Probleme gab es danach nicht mehr.

Man sollte Hunde erst nach der Pubertät kastrieren. Je nach Größe dauert die unterschiedlich lang. Du musst dich wohl noch etwas gedulden, bis dein Hund dir wieder mehr Aufmerksamkeit schenkt, als den spannenden Gerüchen um ihn herum. Es kann natürlich auch sein, dass der Hund nach der Pubertät wieder besser hört, aber wenn nicht kannst du ja über die Kastration oder auch einen Chip nachdenken.

Ich wünsche dir viel Geduld und lass dich nicht unterkriegen. Vielleicht hat jemand anderes auch noch ein paar Trainingstipps für euch.

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
NoLies  25.02.2024, 17:06

Eine Kastration ersetzt keine Erziehung und hilft absolut nicht. Es ist ein absoluter Mythos, dass der Hund dann "leichter" wird. Und ist unter solchen umständen auch garnicht erlaubt!

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AgentSally  02.03.2024, 14:37
@NoLies

Ich habe auch nicht gesagt, dass wir ihn deswegen kastrieren lassen haben.

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NoLies  02.03.2024, 15:07
@AgentSally
Auch nach seiner Pubertät wurde es nicht besser und wir haben uns dann entschieden, ihn kastrieren zu lassen

Hast du geschrieben.

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AgentSally  03.03.2024, 17:27
@NoLies

Ich habe nicht geschrieben: "Deswegen haben wir uns entschieden...."

Und doch, es ist unter "solchen" Umständen erlaubt. Der Hund hatte keinen Spaß mehr an nichts und hing nur noch mit der Nase auf dem Boden. Er ist auch 2 Mal weggelaufen, da ist ihm zum Glück nichts passiert, aber es hätte auch anders ausgehen können.

Wenn die Tierärztin oder der Tierarzt es als notwendig für die weitere Haltung des Tieres sieht, dann ist es legal. Im Endeffekt entscheiden also die MedizinerInnen selbst, ob die Unstände es vertretbar machen.

Unser Hund wurde auch nicht zu früh kastriert(mit ca. 2,5 Jahren). Er ist seitdem ruhig und gelassen und der liebste Hund der Welt.

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NoLies  03.03.2024, 17:40
@AgentSally
Wenn die Tierärztin oder der Tierarzt es als notwendig für die weitere Haltung des Tieres sieht, dann ist es legal. Im Endeffekt entscheiden also die MedizinerInnen selbst, ob die Unstände es vertretbar machen.

Und genau da liegst du falsch. Euer Hund war nicht krank. Das ist der einzige Grund, der bei Hunden als triftig erachtet wird und die Kastration erlaubt.

Und 2.5 Jahre ist deutlicht zu früh.

Da hat ein TA mal wieder gut an ahnungslosen Leuten verdient. Und der Hund muss am ende drunter leiden.

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thenightisyoung 
Fragesteller
 25.02.2024, 17:07

Danke dir 😊

das Problem besteht tatsächlich nur an der Leine. Im Freilauf ist er super ansprechbar und schaut auch immer nach mir….

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Elocin2910  25.02.2024, 17:12

Kastration ersetzt keine Erziehung, zudem ist das amputieren von Organen ohne tierärztliche Indikation verboten auch wenn viele Ta‘s diesen Unsinn noch für faule Tierhalter durchziehen, des weiteren verstümmelt man Hunde nicht, weil man nicht fähig ist, einen Hund artgerecht zu erziehen.

Nicht zu vergessen, das die mentale Reife bei erwachsenen Hunden ca. mit 3-5 Jahren abgeschlossen ist, die physische nicht vor dem 3. Lebensjahr, die Problematiken von Frühkastraten werden zudem von Laien oftmals nicht wahrgenommen, traurig für das Tier bequem für den Halter!

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