Lehrt Paulus die Tora oder verkündet er eine fremde Lehre, welche dem AT und den Worten von Jesus widersprechen?
10 Antworten
Man muss die Bibel auf jeden Fall in ihrem Gesamtkontext betrachten, um zu verstehen, dass die Lehre Jesu, wenn überhaupt, nur scheinbar ein Widerspruch zur Lehre von Paulus ist. Denn Jesus sagt ja, dass das alte Testament die Wahrheit ist (Johannes 5:39, Matthäus 5:17-19 ). Wenn nun das alte Testament (das die Wahrheit ist) selbst lehrt, dass bestimmte Dinge aus dem Gesetz Mose nicht mehr eingehalten werden brauchen, sobald Jesus den neuen Bund eingeführt hat, dann ist es auch kein Widerspruch, wenn Paulus davon redet, dass bestimmte Dinge (z.B. Beschneidung) nicht mehr eingehalten werden brauchen. Und genau das ist es, was Paulus in den Schriften des neuen Testaments zu einem Großteil macht. Er legt die Schriften des alten Testaments richtig aus (geleitet vom heiligen Geist Gottes, den Jesus z.B. in Johannes 14:26 verheißen hat).
In Hebräer 7:11-19 legt er zum Beispiel anhand des Psalm 110:4 (altes Testament) aus, warum das levitische Priestertum nun aufgehoben ist (man somit z.B. keine Tiere als "Sünd- und Brandopfer" opfern braucht), obwohl Gott das ja in der Torah angewiesen hatte.
Natürlich kann man aus der Torah aber auch viele Erkenntnisse daraus gewinnen, wie man gottgefällig lebt. (Auch wenn der alte Bund, den Gott mit Mose am Berg Sinai geschlossen hatte durch den neuen Bund ersetzt wurde. Israel hatte ja den alten Bund gebrochen ->Jeremia 31:32.)
Z.B. dass man Gott lieben soll (5.Mose 6:5) oder dass man seine Nächsten wie sich selbst lieben soll ( 3.Mose 19:18) oder dass Homosexualität eine Sünde ist ( 3.Mose 18:22), uvm. Also die Torah erfüllt wie alle anderen biblischen Schriften auch folgenden Zweck:
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, 2. Timotheus 3:16
Und insbesondere auch den Zweck, dass es uns aufzeigt, dass wir alle Sünder sind, die die Herrlichkeit, die wir vor Gott haben sollten, verfehlen (sodass wir einen Erlöser brauchen, was Jesus Christus für uns ist, wenn wir ihn als Herrn, Retter und Erlöser für uns annehmen):
Was wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren! Römer 7:7
Ansonsten ist aber das tolle am neuen Bund, dass der heilige Geist von Gott ausgegeben wurde. Er schreibt die Gebote Gottes in das Herz eines Menschen und erfüllt den Gläubigen mit Gottes Liebe und Frieden, wenn er am Herrn festhält. Durch eine enge Beziehung zu Gott (durch viel Gebet und Bibel lesen) entfaltet der heilige Geist Gottes seine Kraft in einem Menschen, sodass er sich von selbst an seine Gebote hält.
Dazu heißt es im alten Testament:
Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; Jeremia 31:33
In Hebräer 8:10 zitiert der Autor diesen Vers.
In Apostelgeschichte 9:15 sagt Jesus Christus, dass Paulus sein auserwähltes Werkzeug ist!
Aber der Herr (Jesus) sprach zu ihm: Geh hin, denn dieser (also Paulus) ist mir ein auserwähltes Werkzeug, um meinen Namen vor Heiden und Könige und vor die Kinder Israels zu tragen! Apostelgeschichte 9:15
Liebe Grüße und Gottes Segen!
Falls Paulus der Gründer des Christentums ist und das christentum heute mehrheitlich dem entspricht, was er geprdigt hat, dann war es eine Lehre, die mit Judentum nichts mehr zu tun hatte und der Torah in vielen Punkten widersprach.
Paulus Verweise zu Tanachstellen sind bis zur Unkenntlichkeit verdreht.
Beispiele:
Er lehrt eine neue Lehre, die auf Tora und den Worten und dem Wirken Jesu basiert.
Paulus lehrt, genauso wie Petrus, Jakobus, Johannes, Lukas, Matthäus, Markus und Judas das Evangelium von Jesus Christus, auf Basis 'der Schrift', welche die Thorah ist.
Lässt sich leicht durch eigenes Lesen nachprüfen.