Lehrerrin weint wegen der Klasse?

2 Antworten

Eure Lehrerin übertreibt nicht, sondern ist wegen des asozialen Schülerverhaltens gekränkt: Man kann nur hoffen, dass sie für sich geeignete Methoden einsetzen wird, diesem Stress zu entgehen: Es gibt seit Jahrzehnten hunderte LehrerInnen aller Schulformen, die ihren Beruf schnellstens aufgeben oder vorzeitig in Pension gehen, weil sie keine Methoden gegen die psychisch-physische Gewalt vieler SchülerInnen finden: Der Geräuschpegel im Unterricht wird zum Dauerlärm. Viele SchülerInnen gehen ständig zum WC oder verlängern ihre Pausen. Viele arbeiten nicht mit oder üben und vorbereiten zu Hause nichts... usw. usw..

Naturgegeben sind das mehr "weibliche" Menschen, da sie intensiver mit den SchülernInnen mitfühlen, auch viel öfter die Befürchtung haben, dass bestimmte SchülerInnen aufgrund deren geringster Bildung lebenslang stumpfsinnige Berufstätigkeiten mit Hungerlöhnen ausüben müssen, und häufig ständige Kränkungen wie das Desinteresse ihrer SchülerInnen am Unterricht nur eine gewisse Zeit oder nur bis zu einem gewissen Grad ertragen können.

Es gibt auch tausende psychopathische Kinder, die diesen "Lehrer-Nervenzusammenbruch" sadistisch herbeiführen wollen oder emotional und rational unreif, daher sich stets distanzierend darüber lachen.

Deshalb möchte man allmählich alle LehrerInnen in "Lernbegleiter" verwandeln: Über das Internet müssen die Kinder zu Hause ZUERST bestimmte Lerninhalte selbst erarbeiten - in der Schule werden dann die Themen intensiv besprochen und geübt. Der "didaktische Methodenkoffer" gibt den Lernbegleitern die Möglichkeit, die SchülerInnen im Unterricht pausenlos arbeiten zu lassen. Wer nicht mitarbeitet oder sogar stört, erhält sofort eine miserable Mitarbeitsnote, deren Zustandekommen schriftlich belegt werden kann, SchülerInnen, die fleißig mitwirken, erhalten sofort gute Noten; nur eine hohe Anzahl mündlicher Mitarbeitsnoten hat einen Einfluss auf die Halbjahresnote eines Fachs! Die Mühe müssen sich die LehrerInnen eben machen.

Und die SchülernInnen und (psychisch überforderten) LehrernInnen müssen sich alltäglich bewusst machen, dass ihre Schule nur "eine kleine, heile Welt" trotz aller "Kindergarten-Kämpfe" ist. Die Balance zu halten zwischen den wissensdurstigen SchülerInnen Vertrauen schenken oder bis zur Selbstaufopferung Lernhilfe leisten und den pubertär-aggressiv wissensverweigernden SchülerInnen mit eiskalter Distanz und erlaubten Machtmitteln gegenüber zu treten ist eine hohe Kunst des Lehrberufs:

Viele AbiturentenInnen ahnen das und wollen niemals für einen Lehrberuf studieren. Glücklicherweise haben wir noch viele willige OptimistenInnen gegen viel zu viele verhaltensgestörte SchülerInnen! -

Die Arbeitswelt ist gnadenlos, wer sich nicht auf längere Dauer an seinen Arbeitsplatz anpassen will und nicht ständig weiterhin lernt, erhält irgendwann als nur logische Folge monatliche Almosen vom Sozialamt oder wird wegen Geldmangels straffällig und hat einen Lebenslauf mit vielen Geldstrafen oder Gefängnisaufenthalten bis zu seinem Tod...  

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ein Lehrer oder eine Lehrerin nur wegen der Klasse weint.

Vielleicht kannst du das einem anderen Lehrer/ einer anderen Lehrerin erzählen. Die weiß dann vielleicht auch mehr über die Umstände...