Lehrerin nennt mich „Hase“? Schüler - Lehrer Verhältnis?

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Also, mir wäre das als Schülerin unangenehm gewesen. Ich hätte dann wohl mal, falls ich mich getraut hätte, ironisch mit "Schatzi" (oder Igel) geantwortet. Wenn du das magst, spricht nichts dagegen, aber ich persönlich finde es einfach so von der Lehrerin schon grenzwertig, weil zu viel "Zuneigung" auch unangenehm werden kann, wenn man nicht weiß, wie man damit umgehen soll.

Da ist absolut nichts Verwerfliches dran, zumal du auch keinen Unterricht bei ihr hast. Lehrer sollen auch Vertrauenspersonen sein, an die man sich immer wenden kann. Wenn ihr so ein gutes Verhältnis zueinander habt, ist das doch schön.

Guten Morgen,

keiner von uns kennt die Hintergründe. Ich beobachte eine solche vestärkte Aufmerksamkeit oft bei Lehrern die von Schülern ins Vertrauen gezogen wurden, bei denen eine Selbstwertproblematik mitschwingt.

Es könnte sein, dass sie Dir das Gefühl geben möchte, du bist ihr wichtig.

Es könnte aber auch viele andere Gründe haben. Über Ihre Seite kannst du zunächst nur spekulieren und das sollte man nicht tun.

Entscheidend sollte sein, wie siehst du das Ganze? Ist es dir unangenehm? Baut es dich eher auf? Fühle einmal in dich hinein und dann weist du wie du für deinen Teil die Sache siehst.

LG

Der französische Staatspräsident hat sogar seine Lehrerin geheiratet !

Könnten deine Probleme dazu geführt haben? Je nachdem, um welche Probleme es sich handelt, könnte deine Lehrerin versuchen eine Art Mutterfigur zu kreieren, damit du dich geborgen fühlst und von deinen Problemen abgelenkt wirst.

Nach aktueller Forschung, ist dieser Versuch auch nicht schlecht, Vergleich; Terhart, Ewald(2011). Lehrerberuf und Professionalität. Gewandeltes Begriffsverständnis- neue Herausforderungen. In: Zeitschrift für Pädagogik, Beiheft 57, S 202-224.

Von einem Lehrer wird heutzutage eine Art "Universalpsychologe" erwartet, da sich die Zusammenarbeit mit Schulpsychologen, Schulsozialarbeitern etc. noch in den Kinderschuhen befindet. Sie hat in ihrem Verständnis, nach bestem Wissen für dich eine Art "Freundin" oder "Mutter" kreiert. Frauen tendieren allgemein zu einer höheren Empathiefähigkeit. Der Schutz des "Nachwuchs" (also du) besitzt eine hohe Priorität. Wenn dies bedeutet eine Rolle aufzubauen, dann sei dies so.

Nun möchte ich ihr Vorgehen, dennoch nicht verteidigen. Dieses Vorgehen widerspricht klar den Beschlüssen der Kultus Minister Konferenz und anderen aktuellen Forschungen.

Es gilt immer: Solange es für dich angenehm ist, kannst du es zulassen. Du darfst jedoch nicht in eine emotionale Abhängigkeit geraten, das ist sowohl für dich, als auch für deine Lehrerin unvorteilhaft. Sollte es dir unangenehm sein, solltest du entsprechend handeln und ihr klar machen, dass sie ihre Befugnisse weit überschreitet.