Leben „besser“ ohne Kind ?
Ich war heute morgen im Edeka, und da bin ich einer Frau begegnet. Sie hat ein Kind, ich sehe sie öfter dort..
Sie sah heute morgen wieder ziemlich übermüdet aus! Als ihr eine Packung Milch runter gefallen, ist habe ich sie aufgehoben und sie ihr gegeben..
Dann hat sie gestrahlt und meinte: „ Du hast es gut, du hast kein Kind!“
Ich erschrak ein wenig.. Was meinte sie damit? Sie ist nicht alleinerziehend.. Ich habe sie öfter mit ihrem Mann gesehen..
Ist das Leben besser ohne Kind? Ich persönlich will keine und bin auch sterilisiert! Ich bin richtig happy und habe aber einen Hund:)
Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen
soso, was man am karfreitag so alles bei edeka machen kann......
Der hat bis zu einer gewissen Uhrzeit hier auf!
Warum gibt es noch eine dritte Option namens "Ohne Kind"?
Es war 2 oder 3 Uhr morgens 🥲 sollte heißen ein Kind
10 Antworten
Für mich persönlich gäbe es nichts Schrecklicheres als ein Kind zu haben. Für andere wiederum kann es sehr erfüllend sein.
Leider nur bekommen sehr viele Menschen Kinder aus den völlig falschen Gründen und haben komplett unrealistische Erwartungen, die dann natürlich auch enttäuscht werden.
Ich sehe das Ganze so, es gibt praktisch nur einen wirklichen guten und legitimen Grund, um Kinder zu bekommen, und der ist, dass man nicht nur einem Kind eine schöne Kindheit und ein gutes Leben bieten will, sondern es auch zu einer selbstständigen Person erziehen will.
Wer an ein Kind andere Erwartungen stellt als die Erfüllung dieses Wunsches, der sollte keine Kinder haben. Ein Kind, das nur durch die Entscheidung der Eltern überhaupt gezeugt wurde, schuldet den Eltern rein gar nichts. Die Eltern schulden dem Kind dafür alles. Das Kind hat nicht irgendwelche Familienfantasien der Eltern zu befriedigen.
Gerade Frauen scheinen in vielen Fällen komplett uninformiert über die Auswirkungen von Schwangerschaft und Geburt auf ihren Körper und ihre Psyche zu sein und sind dann dementsprechend schockiert, wenn sie nicht nur ein bisschen Heißhunger, geschwollene Füße und Rückenschmerzen haben und sie sich nach der Geburt nicht wieder problemlos erholen, sondern bleibende Schäden davontragen. Da wird dann oft schon vor Geburt des Kindes die Fantasie zerstört.
Wäre Adoption nicht ein durchaus langwieriger und (zurecht) schwieriger Prozess, dann würde ich sogar argumentieren, dass leibliche Kinder zu bekommen egoistisch ist, solange es immer noch Kinder ohne Familie gibt. Grundsätzlich halte ich es aber für egoistisch Kinder zu bekommen und von ihnen dann mehr zu verlangen, als einfach nur zu existieren.
Das ist abhängig davon was man aushalten kann/will. Viele sind überfordert; das ist nichts Neues. Aus diesem Grund gibt es aber auch Workshops und Anlaufstellen für Eltern. Man ist nicht alleine.
Liebe Grüsse ☀️💋☀️
Ich bin grade über die Frage gestolpert, und möchte - auch wenn sie schon einige Tage alt ist - meinen Senf dazu geben.
Die anklickbaren Möglichkeiten suggerieren das es nur das eine oder das andere gibt. Doch das ist Blödsinn. Es gibt nicht "die eine korrekte Antwort", es ist individuelll. Von Person zu Person, von Situation zu Situation.
Ja, es gibt Leute die sich frühzeitig oder irgendwann im Laufe des Lebens darüber klar werden "Ich will niemals eigene Kinder, ich lass mich sterilisieren wenn es geht". Es gibt Leute die ganz bewusst und strikt "childfree" leben (heißt also auch, keine Adoptivkinder, keine Stiefkinder, keine von der Verwandtschaft aufgedrückten Babysitterkinder). Ja und? Deren Entscheidung, sie sind damit zufrieden.
Und dann gibts Leute, die (aufgrund ihrer persönlichen Einstellund oder aufgrund einer anerzogenen Einstellung) sich nichts tolleres vorstellen können als das Gebären/ die Aufzucht von Kindern.
Weiters gibts dann eben die Leute die den Mittelteil zwischen diesen beiden darstellen: Die Leute, die einfach irgendwann mal, wenn sie den scheinbar geeigneten Partner/ die scheinbar geeignete Partnerin haben, sich als Paar dazu entscheiden "Wir bekommen Nachwuchs. Vielleicht eines oder zwei oder mehr, je nachdem wie unsere Körper mitspielen und je nach unserer finanziellen Situation".
Für jeden von diesen Menschen ist ihre Entscheidung "die richtige".
Jetzt zu deiner beobachteten Momentaufnahme:
Eine augenscheinlich übermüdete abgekämpfte Mutter, im Supermarkt, hat sich dazu hinreißen lassen dir einen Kommentar aufzudrücken a la "Du hasts gut, du hast kein Kind".
Wow, mein erster Gedanke dabei: Uff, die Frau muss ja in dem Moment echt am Ende gewesen sein wenn sie so etwas ausspricht. Mein zweiter Gedanke war: "Moment, kennt diese Frau die Fragestellerin persönlich? Woher soll sie denn wissen das die Fragestellerin kinderlos ist?".
Wie auch immer: Man darf eines nicht vergessen....
Jeder Mensch hat im eigenen Leben hier und da mal Momente, in denen man sich überfordert fühlt/ übermüdet fühlt/ erschöpft und am Ende fühlt. Man fühlt sich ratlos, oder man fühlt sich so als würde man aktuell auf der Stelle treten und dauernd gegen eine Wand laufen. Ganz egal welchen Beruf man hat, ganz egal welchen sozialen Status man hat, ganz egal ob man Kinder und/oder Haustiere hat, egal ob man Single ist oder nicht, egal wie alt man ist. Es kann also schon manchmal vorkommen das man dann einen solchen Punkt erreicht wie jene Mutter aus dem Supermarkt "X hat es besser als ich, weil...".
Verbessert das die eigene Situation? Nein. Ist das dann automatisch eine Dauereinstellung der Gedanken des Betroffenen? Eher nein.
Eltern zu sein kann anstrengend sein. Aber als Tierhalter kennt man da sicher Ähnliches. Wenn das Kind/ das Haustier krank ist, wenn das Kind/ das Haustier nicht essen mag, wenn das Kind/ das Haustier in der Nacht Radau veranstaltet hat und wieder viel zu früh geweckt hat. Wenn das Kind/ das Haustier Durchfall hat oder sich erbrochen hat und man zum wiederholten Mal alles Mögliche (plus Kind/ Haustier) säubern musste. Man schlägt sich mit Versicherungen herum, mit dem eigenen Wohnumfeld weils Kind/ Haustier Mist gebaut hat/ etwas verunreinigt hat/ laut war oder ist/ oder weils einfach existiert.
Man gerät also hier oder da auch mal an den Rand der eigenen Möglichkeiten. An den Rand der physischen/ psychischen Erschöpfung. Im Idealfall ist das ein nur sehr kurzer Zustand, bis man wieder etwas Kraft schöpfen konnte (aus einer Kuscheleinheit oder einer Tasse Tee oder ein paar Stunden Schlaf bzw. Ablenkung). Im ärgeren Fall hat und nutzt man dann die Möglichkeit sich Hilfe von aussen zu holen um die Situation/ sich selbst wieder in den Griff zu kriegen. Denn dieses eine Lebewesen das von einem abhängig ist (Kind/ Haustier), das kann am allerwenigsten dafür und würde am allerehesten unter einer sich verschlechternden Situation leiden.
Ich selbst bin Mutter von einem oder mehreren Kindern (die genaue Anzahl ist wurscht). Auch ich fand mich "mal" in dem Gedanken wieder "... hätten wir doch nur besser auf die Verhütung geachtet, ich kann grad einfach nicht mehr...". Das, zu einer Zeit in der es sehr sehr schwierig war, ich häufig innerhalb von 24 Stunden vielleicht auf insgesammt 3 oder 4 Stunden Schlaf kam und dennoch in den Wachphasen des Nachwuchses einfach da war und funktionieren musste. Dieser Gedankengang ging bei mir dann aber genauso schnell wieder weg wie er kam. Ich gewöhnte mir an die "Auszeiten" (in denen mal Ruhe herrschte, der Nachwuchs schlief, ich nicht alleine verantwortlich war) auch mal für mich zu nutzen um wieder Kraft schöpfen zu können. Und wenns einfach mal für die Dauer einer guten Tasse Tee war.
Ohne Kind, da man sich viel Ärger und Stress erspart.
Oh ja! Es ist so schön ich genieße es richtig :) ich liebe die Freiheit
Sie meinte wahrscheinlich, dass der Stressfaktor höher ist und die finanzielle Belastung steigt.
Da muss man wissen, was einem mehr wert ist.