Laufen alle Glasfaser und Kupferkabel zusammen aus dem Haus in einen Verteilerkasten?
Servus. Ich hätte ne Frage zu Glasfaser. Mein Vermieter hat vor 2 Jahren Glasfaser ins Haus verlegen lassen aber unsere Wohnung wurde dabei nicht berücksichtigt weil die Vormieter das nicht wollten. Nun wollte ich wissen ob es trotzdem möglich ist mittels Vectoring über das Kupferkabel doch noch etwas mehr Leistung zu holen. Normalerweise muss es doch eine Verteilerbox geben in der alle Leitungen im Haus zusammenlaufen und dann gemeinsam das Haus "verlassen". Da mein Vermieter nicht so gut Deutsch spricht konnte ich nicht wirklich aus ihm Schlauer werden.
4 Antworten
Hallo Marco2832004,
hier kann ich @TheQ86 zustimmen. Wenn die Glasfaser aber im Haus liegt, kann ich nachschauen, ob wir dir dennoch einen Anschluss über Glasfaser buchen kann. Dann wird am Tag der Bereitstellung der Techniker den restlichen Weg erstellen.
SVDSL kann auch möglich nicht, müsste ich aber auch prüfen.
Sag mir gerne Bescheid, wenn du es möchtest.
LG
Sven W.
Laufen alle Glasfaser und Kupferkabel zusammen aus dem Haus in einen Verteilerkasten?
Nein.
Jedes Medium kommt separat erstmal übers Erdreich ins Haus. Kabel, Telefon, Glasfaser. Alles über separate Leitungen - logisch.
Das Telefonkabel geht dann in den APL auf, das TV/Internetkabel in eine "Box" des Kabelanbieters und die Glasfaser bei FTTB auch in ihr eigenes Kästchen.
In der Regel geht es dann von diesen "Anbieterkästen" weiter in die jeweiligen Wohneinheiten.
Guten Abend,
wie du schon richtig vermutet hast, laufen alle Leitungen im Haus am HüP (Hausübergabepunkt) zusammen und verlassen dann als eine Leitung das Haus.
Glasfaser bis in jede Wohnung, gibt es eigentlich nur bei Neubauten, da das ein großer Verdrahtungsaufwand wäre.
Bei Bestandsanlagen ist das letzte Stück von Keller bis Wohnung daher meistens noch aus Kupfer, was aber die Geschwindigkeit nicht extrem beeinflusst.
Hier muss man vorher abklären, welche Technologie wirklich verbaut ist. Es kann durchaus FTTH sein, aber eben auch FTTB. Bei FTTB endet die Glasfaser im Keller und wird in einem DSLAM auf die Telefonleitungen umgewandelt. So sind theoretisch über sehr kurze Strecken fast 1Gbit möglich, üblich sind aber bei 40-60m Leitungslänge eher 400-500Mbit.
Bei FTTH geht die Glasfaser bis in die Wohnung. Das Kabel von draußen endet in einer Spleißbox wohin auch alle Kabel der Wohnungen geführt werden. In der Spleißbox wird dann die Glasfaser von draußen auf die von drinnen gespleißt.
Wenn FTTH so ausgebaut wurde, braucht eigentlich nur ein Inhousekabel in eure Wohnung verlegt werden. Allerdings macht mich das "weil es der Vormieter nicht wollte" stutzig, weil der Mieter bei der Sache eigentlich nichts zu melden hat, wenn der Vermieter Glasfaser verlegen lässt (außer natürlich der Vormieter war ein bisschen wuschwusch im Kopf und geht sofort jeden an, der bei ihm in die Wohnung wollte)
Bei FTTB endet die Glasfaser im Keller und wird in einem DSLAM auf die Telefonleitungen umgewandelt.
Da gibt es leider etwas Begriffswirrwarr, denn FTTB kann unterschiedlich realisiert werden:
- Die Datenübertragung vom Keller in die Wohnung nutzt alte Bestandsleitungen (Telefonleitungen) mittels DSL-Technologie.
- Der aktive ONT im Keller wird mittels einem neu zu verlegenden modernen Cat-Kabel mit dem Router in der Wohnung verbunden.
- Im Grunde ist FTTB Variante 1 noch immer ein 'Pseudo-Glasfaseranschluss" wie FTTC - man hat immer noch DSL, nur mit kürzerer Telefonleitung.
- FTTH mit aktivem ONT ist mit FTTB Variante 2 funktionell vergleichbar, nur die Leitungslängen sind anders (bei FTTH ist das Cat-Kabel kürzer und das Glasfaserkabel im Haus länger, bei FTTB Variante 2 ist es umgekehrt).
Super vielen dank für deine Antwort. Ich wünsch dir noch einen schönen Abend