Lateinabitur Grundkurs schriftlich oder mündlich?

5 Antworten

Hallo,

bei meinem mündlichen Lateinabitur in Bayern hatte ich ausreichend Zeit den Text vorzubereiten. Die Aufgaben konnte ich dann nur noch flüchtig durchlesen.

Da ich eher schlecht übersetzen konnte/kann war der leichtere Text für mich sehr angenehm und die Tatsache, dass ich die Fragen noch in der Prüfung durchlesen musste und kurz nachdenken musste, war nicht sehr schlimm, da ich mich mir meiner Lateinlehrkraft gut verstanden habe und diese sehr schülerfreundlich war.

Final war mein mündliches Lateinabitur meine beste Lateinnote in einem "großen" Leistungsnachweis.

Wie gut du dich mit deiner Lehrkraft verstehst und wie gut du übersetzen kannst musst du jetzt selber wissen.

Moin,

ich bin Lateinlehrer und kann dir nur zu P3 raten.

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Allerdings wird von Latein mündl. häufig behauptet, es sei zu wenig Zeit vorhanden, um den Text + Aufgaben zu bearbeiten.

Genau so sieht es aus!

In den Vorgaben ist eine Übersetzungsgeschwindigkeit von 1Wort / Minute vorgesehen. Das wird in NRW nur unwesentlich anders sein als in meinem Bundesland.

Damit man sich aber über einen Text inhaltlich sinnvoll eine halbe Stunde (ungefähre Prüfungsdauer) unterhalten kann, sollte er schon 40-50 Worte umfassen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Man kann keine 30-Min-Abiturprüfung über einen einzigen Satz führen - logisch.
D.h. du musst in der Vorbereitungszeit zu deiner Prüfung mindestens 40-50 Worte übersetzen.
Auf der anderen Seite haben aber alle P4-Prüflinge dieselbe Vorbereitungszeit: 30 Minuten (oder 20?).

Und in diesen 30 Minuten musst du nicht nur den Text übersetzen, sondern auch die Anschlussfragen bearbeiten.

=> Latein P4 ist ein Eigentor mit Ansage!

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Mach P3! Da hast du 220 Minuten Zeit um einen Text von 100 Worten zu übersetzen. Das ist chillig. Da hast du alle Zeit der Welt. Üb weiter fleißig das Übersetzen und lass dich von der 4 jetzt nicht runterziehen. Shit happens. Schau dir die Fehler an.

LG
MCX

Hi,

ich hab dieses Jahr mündliches Abi in Latein gemacht (im letzten Halbjahr hatte ich 15NP und als Abinote („leider“ :P) 14NP). Was du da mit „schwächstem Fach“ beschreibst, kann ich insofern bestätigen, als dass dein Lehrer im mündlichen Abi Einfluss darauf hat, was abgefragt wird und die schriftlichen Klausuren vom Ministerium ohne Bedacht darauf, inwieweit man was aus dem Lehrplan behandelt hat, gestellt werden. Das heißt das mündliche Abi ist sehr „schülerfreundlich“. Ein Mitschüler von mir hatte Latein schriftlich im Abi und Glück mit den Aufgaben, die er zur Wahl hatte. Natürlich sollte alles, was im Lehrplan zur Abivorbereitung vorgesehen ist, auch im Unterricht behandelt werden, aber jeder Lehrer wird da eventuell ein besonderes Augenmerk auf was anderes legen (z.B. eher die philosophischen Strömungen bei Seneca oder die Sprache bei Livius) und sich mit bestimmten Werken u.U. länger beschäftigen. Latein mündlich ist definitiv das sicherste (wie es eigentlich jeder andere Lehrer über sein Fach auch sagen würde), was man machen kann, da der Lehrer auch in der Regel ein gutes Abitur für dich will und die Aufgaben fair auf dich abgestimmt stellen wird. Was den Umfang der Aufgaben angeht, habe ich in einer Prüfungssimulation einschätzen können, dass die Vorbereitungszeit normalerweise ausreicht, bin jedoch dann vermutlich wegen des Drucks vor der richtigen Prüfung gar nicht klargekommen, so dass ich in der Prüfung größtenteils improvisieren musste (Übersetzung mit einem kleinen Fehler fertig; Stichworte zu den anderen Aufgaben). Durch meine sehr ausführliche Vorbereitung beim Lernen war das Gott sei Dank erfolgreiches improvisieren, wo andere schon verzweifelt wären, aber man darf sich dann nicht unterkriegen lassen und denken, jetzt ist es gelaufen.

Also, leichter gesagt als getan, aber versuche, entspannt in die Prüfung zu gehen, markiere dir bestenfalls direkt alles, was angegeben ist, damit du dich nicht so wie ich in der Zeit verrennst und halte dich nicht zu lange an Bedeutungen auf, wenn du dich fürs Mündliche entscheidest. Frag deinen Lehrer, ob er auch sowas wie ne Simulation mit dir machen würde, damit du ein Gefühl dafür bekommst. Im Schriftlichen besteht eher die Gefahr der Zeitnot und/oder dass dir die Themen eventuell nicht ganz so liegen. Aber für einen guten Lateinschüler sollte auch das keine Hürde sein.

PS: Das Textniveau war in der Simulation sehr einfach und in der Prüfung wirklich human.

Viel Erfolg weiterhin (:

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also ich hab mein europäisches Latinum in der 10ten gemacht und hatte es sowohl mündlich als auch schriftlich.

Während ich im schriftlichen "nur" eine 8,5/10 (also eine 1,5) hatte, war ich im mündlichen bei einer 9/10 (also 1). Ich fand den Text viel einfacher und man hat mich auch besser drauf vorbereitet. Die zwei Lehrer, die mich geprüft haben, haben mir an schweren Stellen weitergeholfen und unterstützt, was mir manches erleichtert hat und der Stress war dadurch auch weniger groß. Auch war die mündliche Prüfung sehr viel weniger lang als die schriftliche (Mü: 10 Minuten Vorbereitung, 20 Minuten Abfrage; Schri: 1,5h). Es stimmt, dass die Vorbereitungszeit etwas kurz war, aber ich konnte grob meine Ideen hinschreiben und als ich dann geredet habe, habe ich diese Ideen auch verfeinert. Du kannst während der Vorbereitungszeit also nicht so ins Detail gehen...jedenfalls konnte ich es nicht.

Wie gesagt war der schriftliche Text dagegen etwas schwerer und die Fragen dadurch auch...

Aber ich muss dazu sagen: wie gesagt, ich war damals in der 10ten. Ich hatte es also nicht als Abifach, da ich es nur 3 Jahre für mein Latinum brauchte. Ich nehme an, du hast es schon etwas länger als 3 Jahre und das Niveau ist auch höher...?


FRECHDACHS1505 
Fragesteller
 06.09.2018, 22:56

Danke erstmal für die Antwort!

Ja, das stimmt. Ich habe Latein seit der 6. Klasse, tendiere aber nach reiflicher Überlegung eher dazu, es auch im Abi schriftlich zu schreiben.

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