Kunst Fluchtpunkt?
Wird hier die Fluchtperspektive benutzt?Weil die Wände ja schief sind als ob sie zu einem Punkt führen.
6 Antworten
Es gibt keine "Fluchtperspektive"!
Hier würde man von einer "Zentralperspektive" sprechen, da die im Bild verlaufenden Linien sich extrapolierend am Horizont treffen. Der "Treffpunkt" ist dann der "Fluchtpunkt" und die Linien kann man auch als "Fluchtlinien" im Rahmen einer Bildanalyse thematisieren.
Durch diese Zentralperspektive wird ein dreidimensionaler Eindruck in einem eigentlich ja zweidimensionalen Bild bewirkt.
Im Allgemeinen kann der Fluchtpunkt in der Kunst als ein zentraler Punkt oder ein Fokus innerhalb eines Kunstwerks betrachtet werden, der die Aufmerksamkeit des Betrachters lenkt.
Das Abendmahl, Gemälde von Leonardo hat als Fluchtpunkt den mittig sitzenden Jesus.
Der Fluchtpunkt der Perspektivlinien liegt in der rechten Schläfe des Jesus, nicht im Auge, wie oft behauptet wird (gelbe Linien)
Das letzte Abendmahl - Bildanalyse | Leonardo da Vinci
Raum und PerspektiveDer Raum des „Abendmahls“ ist streng symmetrisch und schmucklos gestaltet, eine Kassettendecke, je vier Vertiefungen (Tapisserien) links und rechts führen den Blick in die Tiefe und nehmen die Gestaltung des Realraumes illusionistisch auf. Leonardos konsequente Anwendung der Zentralperspektive gilt als Meilenstein in der Geschichte der Renaissance-Kunst, leitet diese rationale Durchdringung des Bildthemas doch von der Früh- zur Hochrenaissance über. Darüber hinaus bezeugt sie Leonardo da Vincis Überzeugung, dass Malerei eine auf wissenschaftlichen (mathematischen) Grundlagen aufbauende und daher intellektuelle Tätigkeit sei.
Zwei Fenster und eine Tür an der abschließenden Wand geben den Blick auf eine summarisch gegebene, grüne Landschaft mit blauem Himmel frei. Leonardo positioniert Christus und die zwölf Apostel an einer langen Tafel, die bildparallel in der vordersten Ebene steht. Jesus sitzt in der Mitte, gerahmt von der Türöffnung; auf ihn laufen die Fluchtlinien der Zentralperspektive zu. Fluchtpunkt der Komposition und spirituelle Quelle der Geschichte ist Christus. Damit – wie auch mit der Verbindung von Realraum und dargestellten Raum – unterstreicht Leonardo den Inhalt von Refektorium und Bilderzählung. Die heilige Geschichte und die aktuelle Realität werden miteinander in Beziehung gesetzt. Erstere als Vision und ewiger Referenzpunkt im Leben der Mönche.
https://artinwords.de/leonardo-da-vinci/leonardo-das-abendmahl/
Fluchtperspektive?
Das zeichnet man so. Auch in der Realität scheint der Raum sich mit der Länge anscheinend zu verengen.
Ja, eindeutig
Und der Fluchtpunkt ist ungefähr da, wo Jesus sitzt, etwas über seinem Kopf, würde ich mal schätzen.
Der Fluchtpunkt der Perspektivlinien liegt in der rechten Schläfe des Jesus, nicht im Auge, wie oft behauptet wird (gelbe Linien)
Hallöchen, ja auf diesem Bild ist eine Fluchtperspektive vorhanden.