KSM (Kommando Spezialkräfte der Marine) Familienfreundlich?
Erstmal zu mir ich bin 16 Jahre als habe eine Freundin und möchte gerne zur Bundeswehr. So fangen wir erstmal damit an, dass ich eigentlich vorher zum KSK (Kommando Spezialkräfte) gehen wollte. Es wurde leider nichts, da ich 60-70% nur unterwegs bin und in der Zukunft meine Freundin/Frau (vielleicht noch mit einem Kind oder Kinder) alleine lassen würde. Das möchte ich nun Mal nicht. Ist dann das KSM eine Alternative oder ist man dann auch auf einem Längeren Zeitraum unterwegs? Ich möchte später ja auch für meine Familie da sein und nicht nur dauernd unterwegs. Falls jemand so eine Ähnliche Abteilung kennt könnt ihr es auch gerne schreiben.
Ich bedanke mich im voraus
mit Freundlichen Grüßen John
7 Antworten
So fangen wir erstmal damit an, dass ich eigentlich vorher zum KSK (Kommando Spezialkräfte) gehen wollte. Es wurde leider nichts, da ich 60-70% nur unterwegs bin und in der Zukunft meine Freundin/Frau (vielleicht noch mit einem Kind oder Kinder) alleine lassen würde.
Wenn ich derartige Sätze von einem Jugendlichen höre/lese, dann wird mir immer komisch.
Wer am Anfang seines Berufslebens steht, der muss oftmals Abstriche machen, ggf. auch bei seinem Privatleben.
Die Entscheidung einen Beruf o.ä. zu ergreifen, sollte in jungen Jahren stets mit einer gewissen Priorität behandelt werden.
Viele junge Menschen haben einen Traumberuf, eine Tätigkeit, die sie gerne irgendwann einmal ausführen möchten. Ist man in der Situation, stehen einem viele Türen offen, jeder ist seines Glückes Schmied. Erfüllt man die Voraussetzungen, hat man gute Chancen, seinen Traum, einen bestimmten Beruf o.ä. zu ergreifen, wahr werden zu lassen.
Ungünstig ist es dann, wenn man sich eventuell selbst im Weg steht, weil man zu weit im Voraus planen möchte, so wie in diesem Fall bei der Familienplanung.
Lange Rede, kurzer Sinn; einige Chancen bieten sich oft nur einmal im Leben, man muss also abwägen, was einem wichtiger ist.
Lässt man seinen Traumjob sausen, könnte das eine Erfahrung sein, die man später einmal bereuen könnte.
Mal spezifisch auf die Bundeswehr bezogen und dabei das KSM mal ausgeklammert; jeder der den Beruf Soldat wählt, muss über ein hohes Maß an Flexibilität verfügen, denn grundsätzlich ist jeder Soldat natürlich bundesweit einsetzbar, abgesehen von etwaigen Lehrgängen, Einsätzen, usw.
Alles in allem solltest du also darüber nachdenken, ob die Bundeswehr überhaupt ein Thema für dich ist, wenn du dir bereits jetzt schon über ungelegte Eier den Kopf zerbrichst.
Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass sich z.B. auch deine Freundin für einen Job und ggf. gegen dich entscheiden könnte?
In dem Alter ist das alles andere, als abwegig.
Abgesehen davon, eine Fernbeziehung kann auch funktionieren, muss es teilweise sogar.
Ich habe quasi elf Jahre, während des Militärdienstes, eine Fernbeziehung mit meiner damaligen Freundin, heutigen Frau geführt. Dabei bin ich monatelang zur See gefahren und war außerhalb der Reisen, oftmals nur am Wochenende zu Hause.
Die Erfahrungen, die ich bei den Seefahrten gemacht habe, würde ich im Übrigen gegen nichts eintauschen wollen.
Danke für diesen Unglaublich langen Text und die Zeit die du dafür investiert hast.
😊 KP, ich habe hier schon längere Texte verfasst.
Was du berücksichtigen solltest, egal wie du dich entscheidest, ich bringe meine Lebenserfahrung ein. Das liegt natürlich in der Natur der Sache, denn die Erfahrung kommt mit zunehmendem Alter.
Ich denke nicht das die Bundeswehr etwas für dich ist. Gerade sobald du mehr als die Mannschafter Laufbahn machen möchtest, bist du die ersten zwei bis drei Jahre nur auf Lehrgängen. Dazu kommen dann gerade im „grünen“ Bereich häufig auch Übungsplätze.
Nicht ohne Grund ist die Scheidungs/Trennungsrate so hoch bei Soldaten.
Dafür wäre das KSM keine Alternative, weil die Boote der Marine schon immer mal ein "paar" Tage auf See sind. Meine Einschätzung ist daher, dass man als Besatzungsmitglied bei der Marine eher lang von zuhause weg ist, als bei irgend einer Einheit des Heeres.
Bei der Marine ist man quasi immer im Ausland, sobald man mit dem Boot rausfährt.
Als KSK Soldat bist du mit der Bundeswehr "verheiratet". Da kannst du ein geregeltes Familienleben vergessen. Für einfache Soldaten ist das schon nicht familienfreundlich, für absolute Spezialisten, die ihr gesamtes Potenzial in den Dienst der Bundeswehr stecken, erst recht nicht.
Das KSM bildet da keine Ausnahme.
Die Bundeswehr ist für einen Zeit- oder Berufssoldaten in aktiven Kampfeinheiten niemals familienfreundlich. Übungen, Training, ggf Kampfeinsätze, am Wochenende, nachts, ... mit Frau und Kind suboptimal. Hab einige Soldatenehen scheitern sehen, u.a. die meines Nachbarn, 48 Jahre alt, Berufssoldat (HFw), 2 Kinder, Haus. Dem nutzt jetzt auch die ganze Kohle nichts.
Naja um die Kohle geht es mir ja nicht. Habe erst vorgestern herausgefunden wie viel man beim KSM oder KSK verdient. Es geht eher darum, dass das halt so ein Traum von mir ist.
Danke für diesen Unglaublich langen Text und die Zeit die du dafür investiert hast. Das ist ein Text der mit zum Teil weitergebracht hat. Falls ich bei der Bundeswehr anfangen sollte werde ich mit meiner Freundin bestimmt einen Weg finden der gut ausgehen wird :)) und nochmal vielen Dank!!!