Kräuter und Pflanzen um denen sich Legenden und Mythen ranken?

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Bitteschön: Birke: Vor allem in Russland Symbol des Frühlings und des jungen Mädchens. Eibe: Als immergrüner Baum und wegen der Tatsache, daß sie sehr alt wird, Unsterblichkeits-Symbol. Da ihre Nadeln und Samen giftig sind, galt sie auch als todbringend und daher verschiedentlich zugleich als Todes- und Auferstehungs-Symbol. Im Mittelalter sah man in ihr auch ein Mittel gegen Verzauberung. Eiche: Bei vielen indogermanischen Völkern heiliger Baum. In Griechenland war sie dem Zeus, bei den Römern dem Jupiter und in Germanien dem Donar geweiht, vor allem wegen ihrer majestätischen Gestalt und wegen der Eigenschaft, Blitze anzuziehen. Wegen ihre harten, dauerhaften Holzes ist sie seit der antike ein Sinnbild für Kraft, Männlichkeit und Beharrlichkeit. Da ihr Holz in der antike und im Mittelalter als unverweslich galt, war sie auch ein Symbol der Unsterblichkeit. Im 18.Jh. wurde die Eiche in Deutschland zum Symbol des Heldentums, seit Beginn des 19.Jh. gilt das Eichenlaub als Siegeslorbeer. Esche: Spielt eine bedeutende Rolle in der nordischen Mythologie. So ist z.B. der immergrüne, unwandelbare Weltenbaum Yggdrasil eine Esche (Weltesche). Den Griechen galt die Esche, vor allem ihr Holz, als Symbol kraftvoller Festigkeit. Gelegentlich schrieb man ihr auch die Fähigkeit zu, Schlangen in die Flucht schlagen zu können. Feigenbaum: Bei vielen Völkern als heiliger Baum verehrt. Neben dem Olivenbaum und dem Weinstock häufig Symbol für Fruchtbarkeit und Überfluß. In der Antike hatte er erotische Symbolbedeutung und war dem Dionysos heilig. Er begegnet besonders in Indien häufig als Symbol in religiösem Zusammenhang, beispielsweise gilt ein vom Himmel herabwachsender Feigenbaum als Sinnbild der Welt. Der Bodhibaum ist der Feigenbaum, unter dem Buddha die Erleuchtung (=bodhi) empfing, weshalb er auch als Symbol der Erkenntnis gilt. Die verfluchung eines unfruchtbaren Feigenbaums durch Jesus im Neuen Testament wird gedeutet als Verurteilung des jüdischen Volkes; ein vertrockneter Feigenbaum symbolisiert daher in der christlichen Kunst die Synagoge. Holunder: Strauch oder Baum mit weißen, duftenden Blüten und schwarzvioletten Früchten. Bereits in der Antike geschätzte Heilpflanze. Als besonders wirksam galt das Berühren der Pflanze, bei dem eine Krankheit angeblich auf diese übergehen sollte. Außerdem wurde der Holunder als Abwehrmittel gegen Zauberer und Hexen verwendet. Das Abhauen des Holunders sowie das Verbrennen des Holzes galten als unglücks- und todbringend. Da seine Blüten süß duften, die Blätter jedoch bitter schmecken, sah das christliche Mittelalter im Holunder ein Gleichnis für die Christen (Blüten) und Juden (Blätter), die auf eine Wurzel und einen Stamm zurückgehen. Kiefer: Nadelholzgattung der nördlichen gemäßigten Zonen. Als immergrüner Baum und wegen ihres unverderblichen Harzes in China und Japan Symbol der Unsterblichkeit. In Japan außerdem als ein Baum, der Wind und Wetter standhält, Symbol der Lebenskraft und der Persönlichkeit, die die Schwierigkeiten des Lebens unbeschädigt bewältigt. Zwei Kiefern sind ein ymbol der Liebe und der ehelichen Treue. Kirschblüte: In Japan Symbol der Reinheit, der Schönheit, des Glücks. Die vom Wind davongetragenen Kirschblüte ist ein Symbol des idealen Todes. In Mitteleuropa gelten Kirschzweige, die in vorweihnachtlichen Nächten, besonders vor Barbara (4.12.) und Lucia (13.12.) oder an Weihnachten, geschnitten wurden und aufblühen, als Glückssymbol und als Hinweis auf baldige Hochzeit. Lorbeer: Wie alle immergrünen Pflanzen Unsterblichkeits-Symbol. Galt in der Antike als physisch und moralisch reinigend. Man schrieb ihm auch die Fähigkeit zu, dichterische Inspiration und Weissagungskraft zu verleihen. Außerdem galt er als blitzabwehrend. Er war vor allem dem Apollo heilig. In Verbindung mit Triumphzügen tauchte er zunächst wegen der ihm zugeschriebenen Reinigungskraft auf; man wollte sich von dem im Kriege vergossenem Blut reinigen. Später galt er dann einfach als Symbol für Sieg und Triumph und - mit Bezug auf seine Unsterblichkeitsbedeutung - als Sinnbild für die dadurch errungene Unsterblichkeit. In diesem Sinne wurde er auch zur Auszeichnung besonderer Leistungen in Wissenschaft und (vor allem Dicht-)Kunst, meist als Lorbeerkranz, verwendet. Mandelbaum: Er blüht in den Mittelmeerländern bereits im Januar und wurde damit zum Symbol der Wachsamkeit (weil er früh "erwacht") und der Wiedergeburt.

Rowan 
Fragesteller
 06.02.2011, 18:22

Hm, der Holunder fällt mir grad ins Auge... ABer auf jeden Fall danke, für diesen unglaublichen Aufsatz!!! Wie du nur so viel darüber weißt und zusammenfassen kannst... da musste ich dir einfach den Stern geben. ;)

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Sheera  06.02.2011, 18:49
@Rowan

Dankeschön dafür! Und einen schönen Abend!

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Ganz vorne steht da sicherlich die Mistel.