Koppel viel zu matschig - Gefährlich oder normal?

5 Antworten

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Mal abgesehen, dass die Hufe extrem in der dauernden Nässe leiden, ist der tiefe Schlamm "Gift" für Sehnen und Bänder. Es kann leicht eine Zerrung entstehen. Und der Fesselträger mag schweren tiefen Boden auch nicht.

Natürlich sind die Weiden und Paddocks im Winter matschig - je nachdem wie viele Pferde dort laufen müssen. Bei mir ist auch Schlamm - aber die Pferde sinken nur bis zu den Hufen ein und stehen nur stundenweise dort. Es gibt auch mit Sand aufgeschüttete Flächen. Dort wälzen sie sich auch.

In einem Nachbarstall haben sie tatsächlich mal ein Pferd mit der Feuerwehr rausziehen müssen.

Die Koppel sollte also dringend verbessert werden.

Es kommt natürlich immer darauf an, wie viele Pferde wie oft auf wie viel Fläche sich wie bewegen, wie die Koppel aussieht. Bei der Kleinen im Stall ist die Winterkoppel momentan braune Suppe, allerdings nur "huftief", oben beim Unterstand gibts allerdings Schotter- und Sandflächen, und man sieht momentan deutlich, dass alle zusammen nur recht ungern runter in den Matsch gehen.

Die Sommerkoppeln sind momentan komplett gesperrt, da dürfen nicht mal die Hunde drüberdüsen. Bei uns gabs diesen Winter so viel Niederschlag wie seit Jahren nicht mehr (und es schneit noch immer, ich krieg die Krise!), es schwimmt alles davon, und gerade die rechte Koppel liegt in einer großen Senke, da steht momentan ein Teich - wenn man da drübergehen würde, würd man glaub ich auch knietief drin versinken.

Oft ist eben leider der Platz dermaßen begrenzt, dass es nicht möglich ist bestimmte Koppeln über den Winter zu sperren - dann stehen die Pferde im Frühling im Matschloch und im Sommer in der Wüste, weil natürlich nix wächst. Gut ist knietiefer Matsch natürlich weder für die Pferdebeine noch für die Wiese - allerdings find ich matschige Koppeln noch immer besser als Boxenhaft, nur damit die Wiese nicht kaputt wird. Gibts ja auch oft genug...

Es ist auf jeden Fall schlecht das der Padock so matschig ist. Bei uns hatten wir das selbe Problem, dann haben alle Einsteller zusammengelegt und wir haben bestimmten Schotter gekauft, der das Wasser besonders schnell ablaufen lässt.

Für die Pferde ist es sehr gefährlich dauerhaft in der Nässe zu stehen, beispielsweise wegen Strahlfäule.

Deine Sorge ist also völlig berechtigt, auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass ein Pferd sich deswegen ein Bein bricht.

Viel Glück noch !!! :)

WesternCalimero  03.04.2013, 12:06

Strahlfäule entsteht hauptsächlich in Verbindung mit Ammoniak. Die Nässe bewirkt ein "auswaschen" der Hornsubstanzen. Dadurch wird das Horn u.U. weich (solange nass) und in der Folge dann spröde (wenn Horn wieder trocken). In solchen Fällen bin ich dann auch mal für Huföl, ansonsten eher dagegen.

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Hey,

die Pferde tasten sich langsam an ungewohnte Umgebung ran. Sie werden diese Stelle meiden. Bei diesem Wetter ist Schlamm gar nicht zu vermeiden.

Vielleicht könnt ihr am Rand laufen, wenn ihr die Pferde von der Weide holt? Oder ihr müsst dieses große Schlammloch mit Späne / Steinen aufschütten.

Liebe Grüße ☺

OneMomentPlease 
Fragesteller
 03.04.2013, 12:52

Am Rand geht schon nur irgendwie müssen wir ja mitten auf die koppel kommen zu unseren Pferden :) Danke! Alles sehr sehr gute Antworten hier! :)

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Das ist nicht normal.

Auf den meisten Koppeln gibt es Stellen, die matschig sind. Das ist mit vertretbaren Mitteln kaum vermeidbar. Wenn aber mehr als 60% der Koppel so aussehen, sollten die Pferde schleunigst wo anders hingestellt werden(!). Dauerndes Stehen im nassen ist für die Hufe nämlich nicht gesund. Ausserdem benötigen die Pferde eine Rückzugs- und Liegemöglichkeit, die trocken ist. Wenn die Erde-Lehm-Mischung richtig ist, können sich die Pferde auch schon mal die Eisen abziehen.

Was das Galoppieren und austoben angeht, gebe ich Dir zu 100% Recht. Das ist leider heute nicht überall möglich. Insbesondere in oder inder Nähe großer Städte sind die Koppeln eher Paddocs und damit zu klein.

LG Calimero