Konkrete Hobbys im Lebenslauf?

3 Antworten

Ich würde bei Hobbies gerade welche angeben, die halt nichts mit dem Beruf zu tun haben. Aus meiner Sicht sollen die vor allem zeugen, dass du auch ein Leben außerhalb deines Fachbereichs hast. Sehr gut sind da immer Gruppensachen wie Vereine, das impliziert dass du teamfähig bist (auf die Art ists eh wieder relevant für den Job). Wurde dann gern genutzt, um eine kurze Pause vom regulären Gespräch zu machen, oder als leichtes Thema wenn man testen wollte, ob ich wirklich Englisch kann.

Und nein, wenn du kein aktiver Rettungsschwimmer bist, solltest du das auf keinen Fall als Hobby angeben. Stell dir vor, der Andere ist Rettungsschwimmer, und redet dann mit dir drüber. Das fällt dann schnell auf, wenn du das nicht aktiv machst. Völlig unnötiges Risiko.

Und ja, es gibt Leute die es nicht mögen wenn du zB Sport machst, da könntest dich ja verletzen und dann ausfallen, usw... Dafür gibts aber Andere, die es schätzen dass du dich fit hältst. Überleg ob du wirklich für wen arbeiten willst, der dir so stark in deine Freizeit reinreden will - so jemand macht auf mich einen schlechten Eindruck. Und ist für mich ein Ausschlusskriterium, so jemand hat keinen Respekt davor, dass ich auch ein Leben außerhalb der Arbeit hab. Damit lehne dann auch ich ihn ab. Auch das Unternehmen bewirbt sich bei dir, vergiss das nicht.

Aber daher auch: Statt sogar die Hobbies umzu optimieren, nimms als Möglichkeit dich etwas persönlich zu zeigen. Ein guter Chef wird das eher zu schätzen wissen, und hat vielleicht ähnliche Hobbies wie du.

Coronaalarm 
Fragesteller
 16.09.2023, 19:17

Also ich würde den Punkt dann "Hobbys/Interessen" nennen und ein Interesse ist Rettungsschwimmen ja. Aber optimal ist es wohl dennoch nicht.

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FelixSH  16.09.2023, 21:47
@Coronaalarm

Aber du übst Rettungsschwimmen grad nicht aus, und sobald jemand nachfragt, und du das zugibst, wirkts genau wie es ist: Dass du dich besser darstellen willst, als du bist.

Du hast ja sicher was zu bieten, Hobbies sind nicht mal nötig, und werden praktisch nie besonders relevant sein. Manche lassen sie ganz weg. Aber so gehst du das Risiko ein, dass man dich für einen Lügner hält. Wenn du ein Hobby angibst, geht man davon aus dass es ausgeübt wird. Wenn dem nicht so ist, lass es weg.

Ist nicht böse gemeint, aber wenn ich dir da gegenüber sitzen würde, wäre das halt mein Gefühl. Geh das Risiko nicht ein.

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Dass du strukturiert und logisch denken kannst ist durch deinen Abschluss erwiesen. Bei Hobbys muss man vorsichtig sein, kommt auf den Arbeitgeber an. Ich hatte mal einen Arbeitsvertrag, bei dem ehrenamtliche Tätigkeiten nicht erlaubt waren. Hier noch ein Beispiel (auch wenn es dich nicht betrifft). Es gibt Personaler, die finden es gut, wenn jemand Fußball spielt, halten ihn für teamfähig, andere würden ihn gleich ablehnen, wegen hoher Verletzungsgefahr. Darum würde ich gar nichts angeben.

DaKaBo  16.09.2023, 18:38
andere würden ihn gleich ablehnen, wegen hoher Verletzungsgefahr.

Das stimmt allerdings auch. Unverfängliche Hobbys kann man in meinen Augen aber ruhig angeben.

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26Sammy112  16.09.2023, 19:05
Ich hatte mal einen Arbeitsvertrag, bei dem ehrenamtliche Tätigkeiten nicht erlaubt waren.

Wenn ich mal frage darf: Was für ein Beruf/was wür eine Arbeit war das?
Im Regelfall kann der Arbeitgeber nämlich eine ehrenamtliche Tätigkeit nicht verbieten. Schon gar nicht grundsätzlich - höchstens im Einzelfall, falls die ehrenamtliche Tätigkeit dem Erfolg des Arbeitgebers entgegen steht.

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ronalda  16.09.2023, 19:22
@26Sammy112

Ein ganz normaler Arbeitsvertrag. Der AG wollte verhindern, dass Mitarbeiter zu viel Energie in einen Nebenjob oder ehrenamtliche Tätigkeiten stecken, die Erholung auf der Strcke bleibt und der Hauptjob darunter leidet.

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DaKaBo  16.09.2023, 20:02
@ronalda

Das ist ein sehr fragwürdiger Passus im Arbeitsvertrag und sicher nicht wirksam. Du kannst dich ja ehrenamtlich bei der Feuerwehr engagieren, kannst Kindergottesdienst machen, dich um das örtliche Dorfgemeinschaftshaus kümmern, beim Tierheim Hunde ausführen und... und... und...

Das ist schon sehr übergriffig.

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ronalda  16.09.2023, 20:20
@DaKaBo

Ich kann es schon verstehen. Ob er wirksam ist? Naja, es herrscht Vertragsfreiheit. Viele Arbeitgeber genehmigen keinen Nebenjob, warum sollte jemand dann ehrenamtlich arbeiten dürfen?

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DaKaBo  16.09.2023, 20:33
@ronalda

Ich glaube nicht, dass das vor Gericht durchgehen würde, dass ein Arbeitgeber über meine komplette Freizeit bestimmt.

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ronalda  16.09.2023, 20:35
@DaKaBo

Und weshalb darf er dann Nebenjobs verbieten?

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DaKaBo  16.09.2023, 20:42
@ronalda

So, ich habe was gefunden, was meinem Gefühl entspricht:

"Muss der Arbeitgeber einer ehrenamtlichen Tätigkeit zustimmen?

Arbeitnehmer sollten dem Arbeitgeber ein Ehrenamt anzeigen. In der Regel steht eine solche Anzeigepflicht von Nebentätigkeiten auch im Arbeitsvertrag. Zustimmen muss der Arbeitgeber allerdings nicht. Denn verbieten darf er die freiwillige Arbeit nur im Ausnahmefall. Zum einen sind Arbeitnehmer durch das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 Abs. 1 GG) geschützt, zum anderen darf der Arbeitgeber eine Nebentätigkeit nur untersagen, wenn sie dem Ruf des Unternehmens schadet oder dem betrieblichen Interesse entgegensteht."

https://www.karriere.de/mein-naechster-job/freiwillige-arbeit-was-beim-ehrenamt-zu-beachten-ist/

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26Sammy112  17.09.2023, 13:21
@DaKaBo

Korrekt.

Und bei Ehrenämtern im ursprünglichen Sinne - also öffentliche Ämter, die ehrenamtlich durch Wahl übernommen werden wie Bürgermeister, Stadt-/Gemeinderäte, Wahlhelfer, Schöffen, Schiedsleute, Feuerwehrleute, THW-Helfer, Katastrophenschutzhelfer usw. - sind zudem nochmal gesondert durch entsprechende Gesetze geschützt, beispielsweise durch die Beamtengesetze (Ehrenbeamte), Feuerwehr- und Katastrophenschutzgesetze, Gerichtsverfassungsgesetz, Gemeindeordnung usw.

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ronalda  17.09.2023, 14:43
@26Sammy112

In dem Fall würde ich den Bewerber gar nicht einstellen.

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26Sammy112  17.09.2023, 16:15
@ronalda
In dem Fall würde ich den Bewerber gar nicht einstellen.

Glücklicherweise bist Du mit Deiner Meinung ziemlich alleine... sonst würden wir nämlich in Deutschland nicht den Wohlstand haben, den wir haben.

Ich kann hier nur meine persönliche Erfahrung wiedergeben. Meine Ehrenämter gehören zu mir. Und als freiwilliger Feuerwehrmann kann es selbstverständlich auch sein, dass ich mal später zur Arbeit komme oder während der Arbeit zum Einsatz gerufen werde. Den Ausfall kann sich der Arbeitgeber von der Kommune erstatten lassen. Ein Arbeitgeber, der das nicht akzeptiert, ist für mich definitiv der falsche Arbeitgeber.
Allerdings habe ich es bei den nunmehr 4 Arbeitgebern, die ich in den letzten 22 Jahren gehabt habe (vom 20-Mann-Betrieb bis zum 15000-Mitarbeiter-Konzern), noch nicht erlebt, dass das für irgendwen ein Problem gewesen ist. Ganz im Gegenteil: Die meisten sehen es gerne, wenn man sich engagiert. Und sie nutzen gerne die Vorteile, die ihnen ein ausgebildeter Feuerwehrmann im Unternehmen bringt... als Brandschutzhelfer, Brandsicherheitswache bei Messen und Veranstaltungen usw., Sicherheitsbeauftragter, Ersthelfer oder einfach Berater in verschiedenen Situationen.

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ronalda  17.09.2023, 16:43
@26Sammy112

Und umgekehrt: nehmen wir mal an, du hast eine Zusage von einem Betrieb, dass irgend etwas gemacht, repariert etc. wird. Du hast lange auf diesen Termin gewartet, hast dir extra frei genommen... und jetzt, abgeblasen, weil der Mitarbeiter anderweitig beschäftigt ist. Oder du musst irgendwohin, Taxi, Bus etc. geht nicht wegen ehrenamtlicher Tätigkeiten. Diesen Quatsch, dass man das Geld ja zurück bekommt, habe ich schon oft gehört. Glaubw nicht, dass das stimmt, löst weder das Problem noch ist es sinnvoll. Wenn einem Betrieb das genügt, braucht er den Mitarbeiter sowie nicht.

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26Sammy112  17.09.2023, 19:28
@ronalda

Wie gesagt: Mit dieser Meinung stehst Du glücklicherweise ziemlich allein dar. Nur mal so... ohne Ehrenamtliche

  • würde es keine selbstständigen Gemeinden geben
  • würdest Du bei Bränden oder Verkehrsunfällen entweder vergeblich oder aber studenlang auf Hilfe warten (oder eben auch nicht, wenn Du vorher stirbst)
  • würde unser Leben deutlich teurer werden, da viele heute ehrenamtliche Aufgaben dann durch hauptberufliche Menschen übernommen werden müssten
Und umgekehrt: nehmen wir mal an, du hast eine Zusage von einem Betrieb, dass irgend etwas gemacht, repariert etc. wird. Du hast lange auf diesen Termin gewartet, hast dir extra frei genommen... und jetzt, abgeblasen, weil der Mitarbeiter anderweitig beschäftigt ist.

Wenn derjenige gerade mit der Feuerwehr, dem THW oder anderen KatS-Einheiten im Einsatz ist, hätte ich da voll und ganz Verständnis für und würde mich freuen, dass es mir besser geht als denjenigen, denen die gerade helfen müssen.

Diesen Quatsch, dass man das Geld ja zurück bekommt, habe ich schon oft gehört. Glaubw nicht, dass das stimmt

Wie gesagt: Der Arbeitgeber kann sich den weitergezahlten Lohn seines nicht anwesenden Arbeitnehmers von der Kommune auf Antrag erstatten lassen. Das ist gesetzlich zugesichert. Ob Du es nun glaubst oder nicht. Übrigens: Die meisten Arbeitgeber verzichten meist auf diese Erstattung, weil sie das Ehrenamt unterstützen und ihnen bewusst ist, dass sie auch mal die Hilfe der Feuerwehr oder von wen auch immer gebrauchen könnten. Nur mal so: Wenn die Tischlerei bis auf die Grundmauern niederbrennt, weil keine Feuerwehr zum Löschen gekommen ist, dann ist das mit ziemlicher Sicherheit auch das Todesurteil der Firma.

löst weder das Problem noch ist es sinnvoll. Wenn einem Betrieb das genügt, braucht er den Mitarbeiter sowie nicht.

Und das wiederum ist völliger Blödsinn!
Es ist ja nicht so, dass Ehrenamtler jeden Tag im Einsatz sind. Bei vielen sind das nicht mehr als 10 mal im Jahr für 1 bis 2 Stunden.
Und ein wenig Puffer muss der Arbeitgeber eh immer einbauen - sonst würde der betrieb ja auch zusammenbrechen, wenn mal ein Mitarbeiter krank wird oder in den Urlaub geht! Zumal viele Ehrenamtler die verpasste Zeit dann auch noch selbst aufholen... in meiner Firma beispielsweise muss ich die Arbeit eh alleine erledigen, da ich der einzige mit bestimmten Kenntnissen bin. Fehle ich ein paar Stunden, dann mache ich halt später Feierabend oder streiche die Pause am nächsten Tag.

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Durch meine Tätigkeit bei uns im Betriebsrat habe ich auch im Ansatz mit Bewerbungsunterlagen zu tun.

Mich als Arbeitgeber würde interessieren, ob du auch Interessen hast, die über den Beruf hinausgehen, so dass du also nicht nur ein Mathe-Nerd bist, sondern ein Mensch, der auch noch ein Leben neben der Arbeit hat. Stichwort Work-Life-Balance, Vorbeugung von Burn-out und Co.

Und wenn da ein interessantes Hobby in deinem Lebenslauf steht, könnte das auch der Aufhänger für ein nettes, entspanntes Vorstellungsgespräch werden, weil Herr XY aus dem Personalbüro früher auch Bogenschießen gemacht hat oder im Gospelchor war.

Coronaalarm 
Fragesteller
 16.09.2023, 18:46

Danke für die Antwort. Ich schreib sowieso auch noch andere Dinge rein, insbesondere Radfahren und Schwimmen. Ich werde meinen Gliederungspunkt "Hobbys/Interessen" nennen. Denkst du, dass es da dann angemessen ist, Rettungsschwimmen anzugeben, auch wenn ich es nicht aktiv praktiziere? Denn es ist zwar freilich kein Hobby, aber man könnte es als Interesse durchgehen lassen? Oder wäre das dann eher unangenehm, wenn die Personaler nachfragen und man dann zugeben muss, dass man nur passiver Rettungsschwimmer ist?

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DaKaBo  16.09.2023, 18:53
@Coronaalarm

Mein Gefühl sagt: Wenn du noch genug anderes zum Aufzählen hast, würde ich es wohl eher weglassen. Aber mach es, wie du denkst. Du kommst dann bestimmt gleich auf die Liste der Ersthelfer in der Firma, wenn du den Job bekommst...😅

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Coronaalarm 
Fragesteller
 16.09.2023, 19:15
@DaKaBo

Damit hätte ich nicht einmal ein Problem, denke ich xD

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