Kommt wirklich 98% des Fleisches aus der Massentierhaltung?


11.12.2020, 11:42

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Er hat recht 75%
Er hat unrecht 25%

6 Antworten

Kommt wirklich 98% des Fleisches aus der Massentierhaltung?

Keine Ahnung, ich kann (wie vermutlich jeder Andere hier auch) die Zahl nicht persönlich überprüfen. In sofern weiss ich nicht, ob die Zahl stimmt.

Ich würde generell nur auf Berichte etwas geben, bei denen es zu den genannten Zahlen auch Quellenangaben gibt die überprüfbar sind. Und in die Quellen dann auch mal hineinschauen, denn jeder interpretiert irgendwelche Statistiken anders (und gerne zu seinem Vorteil).

Mein Fleisch kommt jedenfalls nicht daher.


ZiegemitBock  11.12.2020, 12:02

Es ist auch nirgends festgelegt, ab welcher Zahl die "Massentierhaltung" beginnt.

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Waldmensch70  11.12.2020, 12:07
@ZiegemitBock

Ganz genau!

Zumal der Redner da (natürlich ohne irgend welche Quellenangaben) einfach mal so eine Zahl "raus haut" und dabei auch gleich noch verschiedene Begriffe in einen Topf wirft, die nicht das Selbe bedeuten ("Massentierhaltung" und "konventionelle Tierhaltung").

  • Wer sagt denn , dass das Zweite auch gleich das Erste sein muss?
  • Und, wie Du schon sagst, wo genau (ab wie viel Tieren) liegt die Grenze?
  • Und muss die Haltung von vielen Tieren zwangsweise schlecht für die Tiere sein? Ist man also pauschal böse, nur weil man viele Tiere hält?
  • Sind viele, gut gehaltene Tiere schlimmer als wenige schlechter gehaltene Tiere?

Die Leute sollten endlich aufhören, mit solchen Pauschalismen um sich zu werfen und damit Stimmung zu machen!

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ZiegemitBock  11.12.2020, 12:22
@Waldmensch70

Bin absolut Deiner Meinung. Und wenn dann auch noch die bäuerliche Tierhaltung vor 100 oder 200 Jahren romantisiert wird, wird mir vollends schlecht. Ich lebe auf einem mehr als 100 Jahre alten Hof, da kann man noch in den Stallungen sehen, wie eng damals die Tiere gehalten wurden. Die Schweine in engen Buchten in einem dunklen Stall mit kleinem Fenster, die Rinder in Anbindehaltung wie Sardinen in der Büchse, gleichfalls in engen und dunklen Ställen, grauenhaft. Kaninchen wurden auch damals schon einzeln in Mini-Buchten gehalten.

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Venus345  11.12.2020, 17:51
@ZiegemitBock

Hallo ZiegemitBock Tierhaltung ist so nicht mehr erlaubt, Tiere dürfen nicht mehr angebunden werden, die Landwirte wo ich kenne haben alle einen Laufstall wo sich die Tiere frei bewegen können

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ZiegemitBock  11.12.2020, 18:47
@Venus345

Ich schrieb ja auch von den Verhältnissen vor 100 Jahren. Es war eben früher nicht alles besser!

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Pomophilus  11.12.2020, 17:51

Mein Fleisch kommt auch nicht aus Massentierhaltung, und das, das ich esse auch nur selten!😉

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wickedsick05  12.12.2020, 07:17

Erstmal müsste GENAU definiert sein was "MAssentierhaltung" sein soll bevor man Zahlen dazu haben kann...

Der duden schreibt:

technisierte Tierhaltung in Großbetrieben zur Gewinnung möglichst vieler tierischer Produkte

https://www.duden.de/rechtschreibung/Massentierhaltung

also Elektrozaun mit automaischem Tor ist Massentierhaltung... es gibt keine einheitliche definition da es sich bei dem Begriff nur um ein populistischen Kapfbegriff handelt.

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Er hat recht
Kommt wirklich 98% des Fleisches aus der Massentierhaltung?

Das ist korrekt. Hier eine Recherche:

Dabei stammen 98 Prozent der verzehrten Tiere in Deutschland aus der Massentierhaltung.

https://www.stern.de/wirtschaft/news/fleisch--massentierhaltung-in-echtzeit---zu-viel-von-allem-6522504.html

Die Verbraucher kaufen zu 98 Prozent konventionell erzeugtes Fleisch

https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/tierwohllabel-100.html

Was bedeutet das?

Das bedeutet, dass 98% der Fleisches und der Wurst, die auf deutschen Tellern landen aus Tierhaltung kommen, die für die Tiere ein oft trostloses Leben und ein angstvolles Ende bedeutet. Für die Konsumenten bedeutet es Fleisch voll Antibiotika, Wurst voller Zusatzstoffe.

https://landluft.bio/blogs/news/iss-weniger-fleisch-am-besten-aus-100-weidehaltung-0-tiertransport-selbstverstandlich-bio

Und das hat nichts mit Begrifflichkeiten zu tun.


BerndBauer3  28.02.2021, 02:43

Antibiotika ist da nicht drin. Auch nicht in 1% des Fleisches. Auch nicht in kleinsten Mengen. Das wird sehr genau kontrolliert, und die Strafen sind so hoch, das kein Bauer das Risiko eingeht.

Die Frage ist ja, wo Massentierhaltung anfängt, und ob es Tieren in großen Ställen schlechter geht, als in kleinen Ställen.

Wenn ein Bauer für ein Ei 10 Cent bekommt, und Kosten für Futter, Stall, usw. von 8 Cent hat, dann kann er natürlich nicht von 100 Hühnern leben. Das wäre dann ein Gewinn pro Tag von 2€. Das nimmt eine Autowerkstatt für 1 Minute Arbeit. Der kann auch nicht von 1000 Hühnern leben. Das sind auch nur 20€ am Tag. Auf einem Bauernhof arbeiten normalerweise 2 Generationen, die Ehefrau arbeitet meistens auf dem Hof. Und auch der Opa, der schon 75 Jahre ist, arbeitet noch mit, vielleicht damit er Beschäftigung hat, aber auch um seinen Nachfolger zu unterstützen. Dann ist auch ein Gewinn von 200€ am Tag für alle zusammen, nicht mehr als der Mindestlohn.

Bauern wollen gar nicht immer mehr Tiere und immer mehr Ackerfläche, weil das ja auch mehr Arbeit ist. Aber die, die das nicht machen, machen Verluste, müssen am Ende ihren Hof verkaufen, und sich eine andere Arbeit suchen.

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12345399  26.09.2021, 13:12
@BerndBauer3

das Problem der Landwirtschaft ist ja, dass überhaupt niemand mit Milch oder Eiern auch nur ansatzweise genug verdienen würde, wenn es nicht die hohe Subventionierung gäbe… Es ist günstiger, junge männliche Kälber (von Milchkühen = eigentlich nicht optimal für die Fleischindustrie geeignet) zu schlachten, als sie aufzuziehen - sie sind einfach unter Einbezug der Kosten für Futter etc nicht rentabel.

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Hallo kommt drauf an wo bei Dir Massenhaltung anfängt, ein Landwirt mit weniger als 100 Tiere kann heut nicht mehr überleben.

Woher ich das weiß:Hobby
Er hat unrecht

Sind 2 Veganer...da kann man sich schon denken was dabei rauskommt. Sie machen sich ihre Welt wie es ihnen gefällt.


JeffRayMikeson  03.01.2024, 17:30

Das Problem ist, dass sich Veganer die Welt nicht machen wie es ihnen gefällt, sondern so wiedergeben, wie es nun mal ist. Leider machen eher Menschen, die Tierische Produkte konsumieren, sich die Welt, wie sie ihnen gefällt, da sie irgendwie ihren Konsum rechtfertigen müssen, auch wenn die Argumente, die sie dafür liefern, meist jenseits von den Fakten sind. Außerdem ist die Zahl um die 97% nicht unrealistisch, da wie @Venus345 schon erwähnte zum einen die Landwirte sonst nicht überleben können, und zum anderen die Nachfrage an Fleisch gar nicht bedient werden kann.

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Er hat recht

Das kann gut sein. Genau weiß ich es nicht, bin Vegetarierin.