Können sich Menschen mit Tieren paaren? Gleicher Chromosomensatz?

8 Antworten

Als Biologe kann ich Ihnen sagen, dass eine Befruchtung nicht möglich ist. Auch dann nicht, wenn man dies im Labor mit isolierten Eizellen und Samenzellen versuchen würde.

Dazu sind beide Elternarten genetisch zu verschieden.

Selbst eine Befruchtung zwischen Mensch und seinem nächsten Verwandten, dem Schimpansen (zu ca. 99 % mit dem Menschen genetisch identisch), ist im Labor mehrfach misslungen. Selbst wenn ein Embryo entstünde, würde dieser nach kurzer Zeit absterben, weil es bei der Zellteilung Fehler bei der Verteilung der Chromosomen auf die Tochterzellen gäbe. Die Tochterzellen hätten dann einen genetischen Schaden (z. B. Chromosomenteile oder 1 oder 2 Chromosomen zu viel oder zu wenig), welcher nicht repariert werden kann, und würden absterben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Viel wichtiger als die Chromosomenanzahl ist, dass die Gene zusammenpassen. Denn es ist ja durchaus so, dass nahe verwandte Arten manchmal miteinander kreuzbar sind, selbst wenn sie unterschiedlich viele Chromosomen haben.

Zum Beispiel müssen die Gene, die für die Oberflächenproteine auf den Ei- und Samenzellen zuständig sind, zusammenpassen. Ansonsten hat die Samenzelle quasi nicht den richtigen Schlüssel zum Schloß der Eizelle, so dass es gar nicht erst zur Befruchtung kommt, ganz egal wie gut der Rest zusammenpasst.

Aber auch alle Gene, deren Genprodukte an lebenswichtigen Teilen des Körpers beteiligt sind, müssen natürlich zusammenpassen, sonst stirbt der Embryo früh ab oder entwickelt sich gar nicht erst, selbst wenn es zur Befruchtung kommt.

Im Fall von Rappenantilopen sind ihre Gene mit Sicherheit unseren nicht ähnlich genug, um Hybriden zu erzeugen. Vor allem, da das wohl nicht einmal mit Schimpansen klappen würde, die immerhin unsere nächsten Verwandten im Tierreich sind und mit uns mehr als 98 % der DNA teilen.

Die Zahl der Chromosomen zeigt nur an, auf wieviele Stücke die genetische Information aufgeteilt ist, und kann darüber hinaus nichts aussagen. Weder über die Größe des Genoms, noch über seinen Inhalt noch über die Verwandtschaft einer Art.

Der Mensch ist verwandtschaftlich von der Rappenantilope genauso weit entfernt wie von jedem anderen Paarhufer. Unsere nächsten lebenden Verwandten, die beiden Arten von Schimpansen, haben tatsächlich ein Chromosomenpaar mehr als wir. Trotzdem findet sich zu jedem Abschnitt des Schimpansengenoms eine Entsprechung im Menschen; die unterschiedliche Zahl der Chromosomen kommt dadurch zustande, dass in der menschlichen Abstammungslinie zwei Chromosomen verschmolzen sind.

Und nein, auch mit Schimpansen können Menschen keine Hybride hervorbringen. Dass Tiere sich trotz unterschiedlicher Artzugehörigkeit fortpflanzen können, ist eine ziemliche Ausnahme, ganz anders als im Pflanzenreich.

Soweit ich das verstanden habe, definiert deine DNA u.a. die ganzen Mechanismen, die du so kennst und als selbstverständlich ansiehst: Verdauung, Energiegewinnung, Zellteilung, Wundheilung...

Diese Informationen stehen in der DNA des Menschen an einer anderen Stelle als bei einer anderen Spezie, sodass mögliche Marker nicht gefunden werden, wenn denn ein RNA Strang einer anderen Spezie versucht, einen entsprechenden RNA Strang im menschlichen Erbgut zu finden. Die Marker können auch komplett anders aussehen, sodass dieselbe Funktion zwar codiert ist, aber der Marker komplett anders "heißt". Die RNA hat einfach keine Chance zu "navigieren".

Die RNA wird also keinen Gegen-Part finden und sozusagen "verhundern". Und wenn RNA einfach so rumliegt (egal ob nun Eigen- oder Fremd-DNA, wird diese sicherlich irgendwann vom Immunsystem markiert und abgebaut.

Chimären können wahrscheinlich in Labors erzeugt werden, aber wozu sollte es nützlich sein ? Auf natürlichem Wege kannst Du die Antilope nicht schwängern, die kann schneller laufen als Du. Versuche es bei einer Braunbärin, die sollen recht willig sein sagt man.